Stromverbrauch im Visier |
02.12.2021 23:54:00
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Duma plant Legalisierung von Krypto-Mining: Russische Zentralbank lehnt Vorhaben ab
In Russland wollen Exekutive und Parlament das Minen von Kryptowährungen wie Bitcoin legalisieren und regulieren. Die dortige Zentralbank warnt jedoch vor vielfältigen Risiken und einem hohen Stromverbrauch. Auch andere Staaten sehen das Mining als Gefahr für die Energiewende.
• Russische Duma will Krypto-Mining legalisieren und in das Steuersystem des Landes integrieren
• Schweden und China sehen Krypto-Mining als Gefahr für die Energiewende
Mining-Industrie sucht sich neuen Standort
Die Herstellung von Kryptowährungen ist in Russland weit verbreitet. Nach Angaben des Center of Alternative Finance der Universität Cambridge, gehörte das Land im weltweiten Vergleich (Stand: August 2021) zu den Staaten, in denen am meisten Bitcoin geschürft werden. Mit einem Anteil von 11,23 Prozent landet Russland hinter den USA (35,40 Prozent) und Kasachstan (18,10 Prozent) auf Platz drei. Die Prozentanteile beziehen sich auf die durchschnittliche monatliche Hash-Rate. Sie gibt die Geschwindigkeit an, mit der die vielen und sehr komplexen Rechenoperationen durchgeführt werden. Bis Mitte dieses Jahrs ging der erste Platz noch an China. Das Center of Alternative Finance veröffentlicht die Auswertung seiner Daten in einem entsprechenden Ranking. Die Daten sind jedoch nicht immer valide. Vereinzelt kommt es zu Ungenauigkeiten und Messfehlern. So führen die Forscher die Tatsache, dass auch Deutschland in diesem Ranking unter den Top zehn gelandet ist, lediglich auf umgeleitete IP-Adressen und nicht auf den tatsächlichen Anteil an der Hash-Rate zurück.
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Krypto-Mining soll legalisiert und reguliert werden
Aufgrund der aktuellen Stellung Russlands als wichtiger Produzent von Krypto-Währungen, scheint es auf den ersten Blick nicht verwunderlich, dass die Regierung nun auch das Krypto-Mining legalisieren und regulieren will. Nach Informationen des russischen Nachrichtenportals Iswestija haben sich die Mehrheit der Abgeordneten im Parlament sowie die Minister für wirtschaftliche Entwicklung und Energie dafür ausgesprochen, das Krypto-Mining als unternehmerische Tätigkeit anzuerkennen. Wie Iswestija weiter berichtet, sehe das Wirtschaftsministerium viele Vorteile einer Legalisierung der Bitcoin-Produktion. Zum einen passe die Tätigkeit des Krypto-Minings sehr gut zur zivilrechtlichen Definition des Unternehmertums. Zum anderen werden auch die möglichen Folgen einer künftigen Regulierung der Krypto-Industrie positiv gesehen.
Die Mining-Firmen sollen in Zukunft einen Klassifizierungscode erhalten, mit dem sie sich dann in Russland registrieren können. Es handelt sich dabei nicht um eine Legalisierung im eigentlichen Sinne. Nach Aussage von Anatoli Aksakow, Vorsitzender des Finanzausschusses der Duma, sei das Krypto-Mining in Russland nicht verboten. Das Ziel dieser Regelung bestehe Aksakow zufolge darin, die Mining-Branche in das bestehende Wirtschafts- und Steuersystem Russlands zu integrieren.
Risiken und Nebenwirkungen der Produktion von Kryptowährungen
Es gibt jedoch auch Stimmen gegen diese Pläne. Die russische Zentralbank lehnt die Initiative ab und warnt in einem Bericht vor den Risiken einer Legalisierung von Kryptowährungen wie Terrorfinanzierung, Geldwäsche oder Betrug. Ein weiteres Problem ist der hohe Stromverbrauch, der mit dem Krypto-Mining einhergeht. Anatoli Aksakow plädiert für unterschiedliche Stromtarife für Miner auf der einen und Verbraucher auf der anderen Seite.
Auch in anderen Ländern ist das Mining umstritten. Wie t3n berichtet, haben die massiven Regulierungen und Verbote seitens der chinesischen Regierung die dortige Produktion von Kryptowährungen nahezu zum Erliegen gebracht. Als offizieller Grund wurde der hohe Stromverbrauch und die damit verbundenen klimaschädigenden Effekte genannt. Auch Länder wie Schweden sehen in der Krypto-Industrie eine Gefahr für Klimaschutz und Energiewende. In einer offiziellen Erklärung der schwedischen Finanzbehörde "Finansinspektionen" setzen sich die Verantwortlichen für ein partielles Verbot der Krypto-Produktion in der EU ein. Dies würde nur das sogenannte Proof-of-Work-Mining betreffen, das im Vergleich zum Proof-of-Stake-Mining einen deutlich höheren Stromverbrauch erfordert.
M. Wieser/Redaktion finanzen.ch
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