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Nachhaltigkeit 23.05.2022 23:35:00

Grosse Ambitionen: Ehemaliger Vontobel-Banker will nachhaltige Kryptoanlagen schaffen

Grosse Ambitionen: Ehemaliger Vontobel-Banker will nachhaltige Kryptoanlagen schaffen

Dass Kryptowährungen eine Unmenge an Strom verbrauchen, ist kein Geheimnis. Der ehemalige Vontobel-Banker Roger Studer und sein Startup Helveteq haben es sich deswegen zur Aufgabe gemacht, Kryptoanlagen in der Zukunft nachhaltig und klimaneutral zu gestalten.

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• Ex-Vontobel-Manager Roger Studer will klimaneutrale Kryptoanlagen schaffen
• Helveteq wurde erst vor wenigen Monaten gegründet
• Studer sieht grosses Potential für seine neuen Kryptoprodukte

Der ehemals bei Vontobel für den Bereich Investmentbanking verantwortliche Roger Studer hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Er möchte mit seinem vor wenigen Monaten gegründeten Startup Helveteq dem klimaschädlichen Einfluss von Kryptowährungen Einhalt gebieten, indem Investoren die Möglichkeit geboten wird, ihr Geld in nachhaltige Kryptoanlagen zu stecken. Der exorbitant hohe Stromverbrauch der Kryptowelt ist seit Jahren ein viel diskutiertes Problem. Insgesamt soll dieser Schätzungen zufolge bei 140 Terawattstunden pro Jahr liegen - das wäre fast dreimal so viel wie der gesamte Stromverbrauch der Schweiz.

"Für uns ist das eine Herausforderung, die wir lösen können", so Studer laut "BILANZ". Anfang April hatte der Manager mit der Emission der ersten zwei klimaneutralen Krypto-ETPs (Exchange-Traded Products) bereits einen ersten Erfolg auf diesem Gebiet verbuchen können. "In einem ersten Schritt wird der CO2-Fussabdruck für jedes von unseren Krypto-Anlageprodukten berechnet. In einem zweiten Schritt investieren wir in Aufbauprojekte etwa von der UNO und kompensieren so den CO2-Fussabdruck", erklärte Studer gegenüber dem Magazin seine Vision.

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Laut der Website von Helveteq möchte das Startup für Investoren die Möglichkeit schaffen, ihre finanziellen Ziele mit ihren persönlichen Zielen und Überzeugungen in Einklang zu bringen. Dabei stützt sich das junge Unternehmen auf Forschung, Transparenz und die konsequente Durchführung entsprechender Projekte.

Studer ist sich seiner Sache sicher

Das Geschäftsmodell von Helveteq sieht für die Kompensation in Sachen ökologischer Fussabdruck eine Investor's Fee in Höhe von 1,69 Prozent vor, so "BILANZ". Die Universität Zürich ist für die Berechnung der Klimakompensation für die neuen Indexfonds zuständig, geleitet wird dieser Bereich vom Zürcher Finanzprofessor Thorsten Hens. CEO von Helveteq ist Christian Katz, der ehemalige Chef der Schweizer Börse SIX.

Aktuell besteht das Team abgesehen von den Managern aus einem knappen Dutzend Mitarbeitern in Büros in Zollikon und Pfäffikon SZ. Die Motivation ist dem Gründer zufolge gross. "Wir sind ein Start-up, hier gibt es keine Hierarchien, jeder hilft jedem, und die Arbeitstage sind lang", so Studer gegenüber "BILANZ". Der Visionär sei zutiefst von dem enormen Potential der neuen ETPs überzeugt, gerade weil die Banken zurzeit einen grossen Bedarf an nachhaltigen Anlagen hätten, der bisher im Bereich Kryptowährungen enorm vernachlässigt werde. Zur Zielgruppe gehören vor allem Privatanleger, denen ESG-konforme Investments besonders am Herzen liegen.

Das Team von Helveteq beschreibt sich laut Unternehmenswebsite selbst als "positive Realisten", die ihre Vision einer klimaneutralen, ressourceneffizienten und profitablen Wirtschaft durch das Zusammenbringen von Investoren, Finanzsektor, grossen Konzernen, NGOs, Regierungen und dem akademischen Bereich verwirklichen wollen.

Thomas Weschle / Redaktion finanzen.net

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