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11.09.2021 23:46:00
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Jeffrey Gundlach: Der US-Dollar wird seinen Stand als Reservewährung verlieren
Jeffrey Gundlach hat bereits vor geraumer Zeit Zweifel angemeldet, dass der US-Dollar seinen Status als Reservewährung noch lange aufrecht erhalten kann.
• US-Wirtschaftspolitik verantwortlich für künftige Greenback-Schwäche
• USA zu China ins Hintertreffen geraten
Mit scharfer Kritik an der aktuellen Wirtschaftspolitik der USA hat sich Anleihenexperte Jeffrey Gundlach in einem Interview mit Yahoo Finance zu Wort gemeldet. Er wirft der Regierung vor, den Status des US-Dollar als Reservewährung nicht zu schätzen zu wissen.
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Gundlach rechnet mit Wertverlust des US-Dollar
Gundlach, der das Investmentunternehmen DoubleLine Capital gegründet hat und dort als CEO tätig ist, warnt bereits seit Jahren davor, dass der US-Dollar seinen Status als weltweite Reservewährung wohl verlieren wird. "Meine tiefste Überzeugung ist es, dass in einigen Jahren - und ich rede hier nicht über die nächsten Monate sondern über mehrere Jahre - der US-Dollar sinken wird", so der Experte im Interview.
Dafür macht er auch die Wirtschaftspolitik der USA verantwortlich. "Wir führen unsere Wirtschaft auf eine Weise, als ob wir nicht daran interessiert wären, den Status einer globalen Reservewährung aufrechtzuerhalten, oder das grösste Militär oder - wie die Welt es nennt - Überlegenheit oder Kontrolle" warnte Gundlach. Solange die Politik auf diese Art weitergeführt werde, steuere man darauf zu, dass die USA ihren einzigartigen Reservewährungsstatus verliere, erklärt Gundlach weiter.
Kritik an fehlendem Respekt für Reserverwährungsstatus
Die Regierung der vergangenen Jahrzehnte nehme den Status des US-Dollar als Reservewährung als selbstverständlich hin, ohne diesen aber genug zu würdigen. Immerhin habe es seit den 80er Jahren kein ernstzunehmendes Wirtschaftsprogramm mehr gegeben, kritisiert er.
Zudem machte er im Interview deutlich, wie die USA in Sachen Wirtschaftswachstum den Anschluss an China verlieren. Nach Lockdowns und globalen Einschränkungen infolge der COVID 19-Pandemie habe sich Chinas Ökonomie als "die bei weitem stärkste Wirtschaft der Welt" gezeigt. In den USA habe sich das BIP infolge von Konsum wieder erholt, ein grosser Teil davon gehe allerdings nach China. In diesem Zusammenhang stellt Gundlach auch die Praxis von Stimulus-Schecks in Frage: "Ist es denn wirklich Wirtschaftswachstum, wenn man Geld verleiht und Geld druckt und Schecks an Leute schickt, die sich dann umdrehen und - zusätzlich dazu, dass sie Schulden bezahlen und spekulieren - Waren bei Amazon kaufen und diese Waren kommen aus China?".
Genau diese Entwicklung sei einer der Gründe, wieso Chinas Wirtschaft so stark sei. Die Vereinigten Staaten gerieten unterdessen beim Wirtschaftswachstum ins Hintertreffen und dies sei keine neue Entwicklung "Das geht schon seit einer Generation so, dass die USA zurückfallen", so der Experte weiter.
Aus Anlegersicht sind für Gundlach vor diesem Hintergrund auf lange Sicht nicht etwa heimische Unternehmen investitionswürdig, er sehe den "place to be" vielmehr bei Schwellenländern und "Nicht-US-Unternehmen". Gundlach selbst hat bereits umgeschichtet und in europäische Aktien rotiert, künftig rechnet er mit einer "aggressiven Rotation" in Schwellenländer, auch wenn es aktuell dafür noch zu früh sei.
Und auch das Edelmetall Gold sieht er vor einem Aufwärtstrend, auch wenn sich dieses derzeit "noch im Winterschlaf" befände. Dennoch zeigte er sich überzeugt, dass vor dem Hintergrund eines fallenden US-Dollars Gold "letztendlich viel höher steigen wird".
Redaktion finanzen.ch
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