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Kritik an Bitcoin und Co. 10.07.2022 16:49:00

Kaum eine Daseinsberechtigung: Finanzexperte vergleicht Krypto-Hype mit Tulpen-Manie

Kaum eine Daseinsberechtigung: Finanzexperte vergleicht Krypto-Hype mit Tulpen-Manie

Nach den herben Verlusten von Bitcoin, Ether & Co. in den vergangenen Wochen und Monaten ist das Schlagwort Kryptowinter am Markt derzeit vermehrt zu hören. Finanzexperte Peter Thilo Hasler glaubt jedenfalls, dass den digitalen Coins eine düstere Zukunft bevorsteht - mit einer Ausnahme.

• Inflations- und Rezessionssorgen belasten den Kryptomarkt
• Finanzexperte erwartet, dass die Kryptoblase platzt
• Hasler: Kryptowährungen dienen weder als Vermögensspeicher noch als Währung

Der Kryptomarkt steht derzeit unter Druck. Inflationssorgen und die mit der entschlossenen Reaktion der Notenbanken - in Form von Zinsanhebungen - einhergehenden Rezessionsängste belasten nicht nur die Aktienmärkte, sondern liessen zuletzt auch die Kurse von Bitcoin, Ether & Co. einbrechen.

Finanzexperte und Analyst Peter Thilo Hasler sieht die vermeintliche Kryptoblase deshalb jedoch nicht platzen - zumindest noch nicht, da die Verunsicherung der Anleger noch nicht gross genug sei, wie er im Interview mit Business Insider verrät. Langfristig sieht er aber keine Zukunft für Kryptowährungen und erklärt, dass deren Wert im Grunde sogar negativ sei.

Früher oder später platzt die Blase

Laut Hasler dürfte die Kryptoblase früher oder später platzen - allerdings erst, wenn blanke Panik herrsche. Passieren werde es aber ganz bestimmt, denn seiner Meinung nach müssten sich Kryptowährungen als Vermögensspeicher oder Währung etablieren, was Hasler nicht als gegeben sehe. Für eine Funktion als Vermögensspeicher sei der Kurs von Kryptowährungen viel zu schwankungsanfällig und Hasler glaubt, dass die Kurse erneut deutlich fallen könnten: "Wir werden zukünftig noch schnellere Kursverfälle sehen und in zehn Jahren spricht niemand mehr über Kryptos", so der Finanzexperte. "So wie wir heute nur den Kopf schütteln, wenn wir lesen, was im 17. Jahrhundert für Tulpenzwiebeln bezahlt worden ist."

Kryptowährungen haben keinen Wert, sondern einen Preis

Hasler sieht in Kryptowährungen ausserdem keinen Wert: "Im Gegensatz zu anderen Wertpapieren generieren Kryptowährungen keinen Cashflow. Auch für die Zukunft sehe ich nicht, wie sie einen Nutzen generieren könnten", so der Analyst. Er vergleicht Kryptowährungen mit Unternehmen, die im Gegensatz zu den digitalen Coins Cashflows generieren, für die Anleger bereit sind, einen bestimmten Betrag zu bezahlen, was sich in einem bestimmten Wert einer Aktie widerspiegelt - wächst das Unternehmen, steigt dessen Wert und somit der Wert der Aktie.

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Der Finanzexperte verweist dagegen für Kryptowährungen auf eine gewisse Ähnlichkeit zu Briefmarkensammlungen, die keinen Wert, sondern einen Preis hätten, der von Stimmungen und neuen Informationen abhänge, die man nicht vorhersagen könne. Und Hasler geht mit Blick auf die digitalen Coins sogar noch einen Schritt weiter: "Wenn man es genau betrachtet, haben sie sogar einen negativen Wert, der sich aus dem enormen Energieverbrauch speist".

Kryptos erfüllen Kriterien einer Währung nicht

Der Experte glaubt auch nicht daran, dass sich Kryptos als Währungen durchsetzen könnten. Ihr antizyklisches Verhalten, das ihnen in Krisen eine Zeit lang den Ruf als sicherer Hafen beschert hat, hat sich verändert und so geht es für die digitalen Coins inzwischen meist im Einklang mit anderen Anlageklassen abwärts - allerdings teils deutlich stärker. Damit fehlt ihnen ein wesentliches Kriterium von Währungen: die Wertaufbewahrungsfunktion. "Wenn Kryptowährungen sich in einem Jahr dritteln, wird sichtbar, dass sie sich nicht wie normale Währungen verhalten", so Hasler. Daneben würden zahlreiche technische Hürden Kryptowährungen für den alltäglichen Gebrauch ungeeignet machen.

Ausnahme: Stablecoins

Bei seinem negativen Ausblick für Kryptowährungen macht Hasler jedoch eine Ausnahme und diese bezieht sich auf Stablecoins wie zum Beispiel Tether, deren Preis an einen stabilen Reservewert wie den US-Dollar gekoppelt ist - diese hätten durchaus eine Daseinsberechtigung. "Sie könnten beispielsweise dabei helfen, Zahlungen aus dem Ausland, die über Banken abgewickelt werden, schneller und günstiger abzuwickeln", so Hasler.

Redaktion finanzen.ch

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