Zurück geht es hier Grüezi! Sie wurden auf finanzen.ch, unser Portal für Schweizer Anleger, weitergeleitet.  Zurück geht es hier.
Kurse + Charts + Realtime Nachrichten Tools Invertiert
Snapshot Chart (gross) Nachrichten Währungsrechner EUR/BTC
Historisch Realtimekurs
Kurse + Charts + Realtime
Nachrichten
Invertiert
Debatte um Layer-2-Lösungen 22.04.2025 13:46:00

Laut Krypto-Experte sei Ethereum "völlig tot"

Laut Krypto-Experte sei Ethereum

Der Hedgefonds-Manager Quinn Thompson hat Ethereum als Investment für tot erklärt - und damit eine hitzige Diskussion losgetreten. Während einige prominente Mitglieder der Krypto-Community die Rolle von Layer-2-Lösungen beim Niedergang von ETH kritisieren, verteidigen andere den langfristigen Nutzen des Netzwerks.

• Krypto-Experte erklärt Ethereum als Investment für tot
• Layer-2-Lösungen als Ursache
• Grundlegender Nutzen von ETH-Netzwerk aber unumstritten

Quinn Thompson, Gründer und CIO des Krypto-Hedgefonds Lekker Capital, sorgte Ende März für Aufsehen, als er auf der Plattform X eine provokante Einschätzung zu Ethereum veröffentlichte. "Täuscht euch nicht, ETH als Investition ist völlig tot. Ein Netzwerk mit einer Marktkapitalisierung von 225 Milliarden US-Dollar, das einen Rückgang der Transaktionsaktivität, des Benutzerwachstums und der Gebühren/Einnahmen verzeichnet. Es gibt hier keinen Investitionsfall", schrieb er.

Anzeige
Über 600+ Kryptos und 3.000 digitale Assets

Bitpanda ist der BaFin-lizenzierte Krypto-Broker aus Österreich und offizieller Krypto-Partner des FC Bayern München. Erstellen Sie Ihr Konto mit nur wenigen Klicks und profitieren Sie von 0% Ein- und Auszahlungsgebühren.

Dabei untermauerte Thompson seine Aussage mit einer Reihe von Kennzahlen, die die jüngste Stagnation von ETH verdeutlichen sollen - darunter Daten zu den aktiven und neuen Adressen sowie zu Transaktionszahlen. Ethereum habe zwar weiterhin seine Berechtigung als "Netzwerk mit Nutzen", aber "[als] Investment? Absolut nicht", so der Krypto-Experte.

Ethereum in der Krise?

Wie "CoinStats" unter Berufung auf Daten von "The Block" berichtet, weise Ethereum aktuell tatsächlich besorgniserregende Trends bei der Netzwerkaktivität auf. So sei die durchschnittliche Zahl täglicher Transaktionen seit dem Höchststand 2021 weitgehend flach geblieben, während auch das Wachstum neuer Adressen sowie die tägliche und monatliche Nutzeraktivität stagniere. Das lasse Zweifel an der Fähigkeit des Netzwerks aufkommen, seine enorme Marktkapitalisierung langfristig zu rechtfertigen.

Während der Bitcoin zum Jahresstart noch in neue Höhen klettern konnte, bleiben ehemalige Rekordstände für die zweitgrösste Kryptowährung weiterhin unerreicht. Der Preis von Ethereum beträgt derzeit rund 1'580 US-Dollar und liegt damit rund 68 Prozent unter dem Allzeithoch von 4'891,70 US-Dollar aus dem Jahr 2021. Innerhalb der letzten 52 Wochen hat ETH zudem rund 49 Prozent an Wert verloren, die 1-Monats-Performance fällt mit einem Rückgang um rund 18 Prozent ebenfalls negativ aus. Zudem befindet sich das ETH/BTC-Verhältnis laut "TradingView" aktuell auf dem tiefsten Stand seit rund fünf Jahren und betrug zuletzt 0,01873 (Stand: 16. April 2024).

Layer-2-Debatte: Zerreissprobe für Ethereums Token-Ökonomie

In der Krypto-Community sorgte der Beitrag von Thompson für heftige Reaktionen. Nic Carter, Partner beim Krypto-Risikokapitalgeber Castle Island Ventures und Mitgründer von Coinmetrics, stimmte dem Krypto-Hedgefonds-Gründer auf X zu und erklärte, dass die Layer-2-Lösungen (L2s) Ethereum seiner Meinung nach aktiv schaden würden. Die Hauptursache für die abnehmende Attraktivität von Ethereum als Anlage seien "gierige ETH-L2s, die Wert von L1 abschöpfen, und der gesellschaftliche Konsens, dass die übermässige Token-Erstellung völlig in Ordnung sei. ETH wurde unter einer Lawine seiner eigenen Token begraben. Es ist durch seine eigene Hand gestorben", so Carter. Durch das eigene Ökosystem, das zu viele Subsysteme zulasse, ohne den Wertfluss zum Hauptnetzwerk zu sichern, werde Ethereum seiner Meinung nach daran gehindert, an Wert zu gewinnen, obwohl es starke Netzwerkeffekte gebe.

Omid Malekan von der Columbia Business School, der als Spezialist für Kryptowährungen und Blockchain-Technologie gilt, widersprach dieser Ansicht jedoch. Er betont stattdessen die Notwendigkeit von Layer-2-Skalierungslösungen für das Wachstum von Blockchain-Technologien. "L2s sind die einzige praktikable Möglichkeit, irgendeine Blockchain zu skalieren. Ob ihre Token Wert generieren oder nicht, ist eine andere Frage. Es kann aber nicht sein, dass L2s 'Wert von L1 abschöpfen', ohne selbst Wert zu generieren. Sicherheit ist nicht umsonst", schrieb er auf X.

Ethereum: Nützlich aber wirtschaftlich bedeutungslos?

Malekan stellte ausserdem die, eher rhetorische, Frage in den Raum, ob Ethereum tatsächlich das erste Technologie-Netzwerk in der modernen Geschichte sein könne, das zwar nützlich sei, aber aufgrund nicht monetarisierter Netzwerkeffekte wirtschaftlich bedeutungslos bleibe. Thompson, der die Debatte losgetreten hatte, antwortete darauf, dass die Monetarisierung zwar innerhalb des Ethereum-Ökosystems stattfinde, aber eben nicht ausreichend für ETH selbst sei, um die aktuelle Marktkapitalisierung der Kryptowährung zu rechtfertigen. Die Debatte um Ethereum spitzt sich damit zu einer grundsätzlichen Frage zu, die jedoch weder leicht noch eindeutig zu beantworten sein dürfte: Wie viel monetärer Wert muss ein Token aus einem florierenden Netzwerk wirklich schöpfen, um als valide Investition zu gelten?

Für Ethereum bleibt es somit weiter spannend: Die technische Bedeutung bleibt unter Experten unbestritten, doch die wirtschaftliche Relevanz als Investitionsobjekt wird zunehmend hinterfragt. Ob Layer-2-Lösungen letztlich als Bedrohung oder Rettung fungieren werden, wird sich in Zukunft noch zeigen müssen.

Redaktion finanzen.ch

Weitere Links:


Bildquelle: MAHATHIR MOHD YASIN/Shutterstock.com,pedrosek / Shutterstock.com
Jetzt neu: Aktuelle Anlagetrends auf einen Blick
Ob Industrie 4.0, Luxusgüter oder Internet-Infrastruktur - hier finden Sie aktuelle Anlagetrends mit vielen Hintergrundinformationen und passenden Trendaktien. Jetzt mehr lesen

Krypto-ETPs erklärt: Risiken, Chancen & Markttrends | BX Swiss TV

📈 Krypto ETPs in der Schweiz: So funktionieren sie wirklich! | Experteninterview mit Rechtsanwalt Luca 🇨🇭💼

Krypto ETPs werden in der Schweiz immer beliebter – aber was steckt rechtlich eigentlich hinter diesen Produkten? Und wodurch unterscheiden sie sich von ETFs oder Kryptofonds? In diesem spannenden Experteninterview bei klärt David Kunz (COO der BX Swiss) mit Rechtsanwalt Luca Bianchi (Partner bei Kellerhals Carrard) alle wichtigen Fragen zur Regulierung, Strukturierung und Besicherung von Krypto-ETPs.

📊 Ein Muss für alle, die sich für digitale Vermögenswerte, strukturierte Produkte und Krypto-Investments interessieren – ob Privatanleger oder institutionelle Investoren!

👉🏽 Jetzt auch auf BXplus anmelden und von exklusiven Inhalten rund um Investment & Trading profitieren!

Krypto-ETPs erklärt: Risiken, Chancen & Markttrends | BX Swiss TV