Bitcoin |
24.05.2022 23:12:00
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Trotz Verbot erfreut sich Krypto-Mining in China anscheinend weiterhin grosser Beliebtheit
Neue Daten der Universität Cambridge zum Bitcoin-Mining zeigen, dass in China trotz Verbot (wieder) geschürft wird.
• China erobert bei der Hashrate Platz zwei zurück, aber wie?
• Ausbau der Mining-Aktivitäten: Dezentralisierung und ökologischer Fussabdruck
Eine Studie des Cambridge Centre for Alternative Finance zeigt die weltweite Verteilung des Bitcoin-Minings. Die Rangliste wird mit knapp 37,84 Prozent der Hashrate weiterhin von den USA dominiert. China belegt im Januar 2022 mit 21,11 Prozent jedoch überraschend Platz zwei. Dahinter folgen Kasachstan mit 13,22 Prozent, Kanada mit 6,48 Prozent und Russland mit 4,66 Prozent.
Trotz Verbot hohe Hashrate in China
Nach dem Verbot des Schürfens von Kryptowährungen im Juni 2021 ging die Hashrate in China gegen Null. Bereits im September stieg die Rate jedoch wieder signifikant an. Dies bestätige die Vermutung, dass sich die chinesischen Mining-Aktivitäten nicht nur ins Ausland verlagert hätten, etwa nach Kasachstan, sondern sich auch in China "ein bedeutendes Untergrund-Mining entwickelt" habe, so die Forscher.
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Dies könnte auch bedeuten, dass die Mining-Aktivitäten verschleiert über Proxy Server über Deutschland oder Irland betrieben wurden. Die relativ hohe Hashrate für Deutschland von 3,06 Prozent und Irland (1,86 Prozent) im Januar 2022 lasse diesen Schluss zu. Da grössere Aktivitäten in beiden Ländern nicht bekannt sind, könnte die Nutzung von VPN- oder Proxy-Diensten sowie umgeleiteten IP-Adressen eine Rolle spielen.
Grössere Investoren hätten sich zwar aus China zurückgezogen, es wird jedoch davon ausgegangen, dass die Miner sich innerhalb des Landes dezentralisiert in kleinen Betriebsgrössen organisiert haben und vermehrt netzunabhängige Elektrizität nutzen. Sie könnten ihren Strom etwa aus Wasserkraftwerken beziehen, an die auch normale Datenzentren angeschlossen sind, um so unter dem Radar der Behörden zu schürfen.
Offensichtlich gehe nun aber ein signifikanter Anteil der Hardware, die in den letzten Monaten im Verborgenen in Betrieb war, wieder ans Netz, sagte Peter Marggraf vom Hosting-Dienst Crypto Supply gegenüber "BTC Echo" und berief sich dabei auf seine chinesischen Partner.
Ausbau der Mining-Aktivitäten in den USA: Dezentralisierung und ökologischer Fussabdruck
Die neue Studie zur geographischen Schürflandschaft hat nicht nur Einblicke in die chinesischen Aktivitäten nach dem Verbot gebracht, sondern auch auf die bestätigte Vorreiterrolle der USA verwiesen. Stellenweise wurde das Verbot des Bitcoin-Minings in China sogar als "Billionen-Dollar Geschenk" für die USA bezeichnet.
Die Daten aus Cambridge zeigen, dass sich das Bitcoin-Mining in den USA vor allem auf die drei Staaten Georgia (30,76 Prozent), Texas (11,22 Prozent) und Kentucky (10,93 Prozent) konzentriert. Wichtige Faktoren hierfür sind der Zugang zu vergleichsweise günstigem Strom, verfügbare Hosting-Kapazitäten und gesetzliche Regelungen. Auch in New York, Kalifornien, North Carolina und Washington sind steigende Mining-Aktivitäten festzustellen.
Kasachstan und Russland sind durch ihre geografische Nähe zu China interessante Player in der Mining-Landschaft: Kasachstan wurde zum Zentrum für Miner, die China nach dem Verbot verlassen haben, so die Studienautoren. Die Hashrate lag im Oktober 2021 bei mehr als 18 Prozent. Allerdings liessen Stromausfälle, eine einwöchige Internetabschaltung sowie gesetzliche Regelungen und Steuererhöhungen den Marktanteil schrumpfen. Russland hingegen würde über ausreichend Energiereserven verfügen, allerdings zeichneten sich schon früh geopolitische Risiken ab. Die russische Zentralbank setzt sich zudem für ein Verbot ein.
Redaktion finanzen.ch
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