Dezentralisierungs-Fan |
19.10.2021 22:28:00
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Wie "World of Warcraft" zur Entwicklung von Ethereum geführt hat
Auf den ersten Blick scheint Ether und "World of Warcraft" nichts zu verbinden. Doch wie Vitalik Buterin, der Erfinder der weltweit zweitstärksten Kryptowährung, verraten hat, gäbe es Ether ohne das Online-Rollenspiel wohl gar nicht.
• Nerf war traumatisches Erlebnis
• Starkes Misstrauen gegenüber zentralisierten Diensten
NFTs - Non-Fungible Tokens - also digitale Echtheitszertifikate, stehen derzeit wegen ihrer Energieineffizienz stark in der Kritik. In den Fokus rückt daher auch Vitalik Buterin, denn der gebürtige Russe, der seit 2000 in Kanada lebt, hat die Blockchain Ethereum, welche für NFTs aber auch für die Kryptowährung Ether genutzt wird, kreiert.
Buterins Kindheitstrauma um World of Warcraft
In seinem Profil bei about.me erzählt der Programmierer - mit einem Augenzwinkern und sicherlich überspitzt gemeint - eine interessante Anekdote, wonach "World of Warcraft" entscheidend für die Entstehung von Ethereum war. Demnach war er als Teenager ein begeisterter Spieler des Games. Doch im April 2009 als er 15 Jahre alt war, schwächte Blizzard Entertainment mit dem Patch 3.1.0 seinen liebsten Warlock-Zauberspruch "Siphon Life", indem er in einen Heileffekt für den Verderbnis-Zauber umgewandelt wurde. Mit dieser Schwächung wurde die Spielweise deutlich verändert. Einen solchen sogenannten Nerf nehmen Spieleentwickler in der Regel dann vor, wenn sie oder die Community eine Fähigkeit als zu stark empfinden.
Für den jungen Vitalik Buterin war dieser Eingriff ein einschneidendes Erlebnis: "Ich habe von 2007 bis 2010 gerne World of Warcraft gespielt, aber eines Tages entfernte Blizzard die Schadenskomponente aus dem 'Lebensentzug'-Zauber meines geliebten Hexenmeisters. Ich weinte mich in den Schlaf und an diesem Tag wurde mir klar, welche Schrecken zentralisierte Dienste bringen können. Ich habe mich bald danach dazu entschlossen, mit dem Spiel aufzuhören" schreibt er bei about.me.
Zentrale Macht als Feind
Dieses prägende Erlebnis diente somit als Inspiration dafür, dass Vitalik Buterin von äusseren Einflüssen unabhängig sein wollte. Denn Blizzard empfand er damals als eine zentrale Macht, die über das eigene Schicksal entscheiden kann. Und so entwickelte er dann 2012 und 2013 an der Universität Waterloo im kanadischen Bundesstaat Ontario eine Begeisterung für Kryptowährungen, die sich der Kontrolle von Staaten entziehen. Denn die damals noch relativ unbekannte Technologie versprach dank ihrer Dezentralisierung eben genau jenes Szenario zu verhindern, welches ihn an "World of Warcraft" so sehr gestört hatte.
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Zunächst interessierte sich der Programmierer sehr für Bitcoin, doch auch hier stiess er auf Fehler - zumindest seiner Ansicht nach. Schliesslich entschloss er sich dazu, eine bessere Konkurrenz zum Bitcoin zu entwickeln und kreierte 2013 im Rahmen seines Studiums das erste Ethereum-Whitepaper. Schon wenige Monate später kündigte er zusammen mit drei Finanziers seine neue Plattform auf einer Bitcoin-Konferenz in Miami an. Damit startete die Erfolgsstory von Ethereum, und Anfang Mai 2021 kürte das amerikanische Wirtschaftsmagazin Forbes den 27-jährigen Ethereum-Gründer sogar zum jüngsten "Krypto-Milliardär".
Redaktion finanzen.ch
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