Kooperation mit Tether |
16.03.2022 21:28:00
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Zweites Crypto Valley? - Auch Lugano will Blockchain-Metropole werden
Die schweizerische Gemeinde Zug hat sich in den letzten Jahren zum "Crypto Valley" gemausert. Doch nun will ihr die Stadt Lugano den Rang ablaufen.
• Drehscheibe für Bitcoin- und Blockchain-Startups geplant
• Zusammenarbeit mit Tether
Zug hat sich selbst zum "Crypto Valley" erklärt und konnte in den letzten Jahren viele ausländische Krypto-Firmen und -Experten anlocken. Allein im vergangenen Jahr wuchs die Zahl der Krypto-Firmen in Zug von 960 auf 1'128, berichtete "finews" unter Berufung auf den jüngsten Jahresbericht "CV VC Top 50" von Crypto Valley Venture Capital. Doch nun macht sich auch Lugano daran, zum europäischen Zentrum für Kryptowährungen zu werden.
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Gemeinsam mit der Hongkonger Krypto-Firma Tether beabsichtigt die grösste Tessiner Stadt ein Kompetenzzentrum aufzubauen mit dem Ziel, die Verwendung von Kryptowährungen in der Geschäftswelt sowie im Alltag zu fördern. Lugano soll dabei der "Mittelpunkt für die Einführung von Blockchain in Europa" werden, heisst es in einer gemeinsamen Mitteilung. Damit tritt Lugano in direkte Konkurrenz zu Zug.
Zahlreche Massnahmen
Nach Zuger Vorbild, wo bereits mehrere grosse Krypto-Konferenzen organisiert wurden, soll nun in Lugano im Oktober 2022 das "Bitcoin World Forum" mit "führenden Vordenkern und Gestaltern" der Blockchain-Welt stattfinden. Bei dem dreitägigen Event soll sich die internationale Krypto-Branche treffen und austauschen.
Tether werde derweil gemeinsam mit "einer Gruppe bekannter Unternehmen der Kryptoindustrie" einen Fonds auflegen, der dazu dient, zahlreiche junge Krypto-Unternehmen in einem Startup-Hub in Lugano anzusiedeln. Ausserdem sollen mit diesen Geldern auch Stipendien für mehr als 500 Studenten in Lugano finanziert werden, die sich mit Kryptowährungen und Dezentralized Finance (DeFi) beschäftigen. Denn zu den Plänen gehört auch eine intensivere Zusammenarbeit mit lokalen Unis und Forschungseinrichtungen. Geplant ist beispielsweise ein spezieller Lehrplan für Bitcoin sowie für das Lightning Netzwerk, eine Skalierungslösung welche Lugano integrieren möchte, um Transaktionen in Bitcoin schneller und günstiger zu machen.
Bitcoin als Zahlungsmittel
Um ihre Offenheit für Krypto-Initiativen zu demonstrieren, will Lugano ihren rund 65'000 Bürger ermöglichen, sämtliche Gebühren und Steuern sowie viele andere Waren und Dienstleistungen auch aus der Privatwirtschaft mittels Kryptowährungen zu bezahlen. Anfangs soll dies aber nur mit Bitcoin, Tether (USDT) und ausgewählten Franken-basierten Stablecoins, insbesondere dem stadteigenen Token LVGA, möglich sein. Die erforderlichen Genehmigungen dafür habe man schon eingeholt. Nun arbeite die Stadt daran, dass über 200 Geschäfte die genannten Kryptowährungen akzeptieren.
Zusammenarbeit mit Tether
Die für solche Zahlungen benötigte Blockchain-Infrastruktur soll zusammen mit Tether aufgebaut werden. So wollen die städtische Verwaltung und Tether lokalen Firmen dabei helfen, ihre Zahlungsdienste dahingehend zu erweitern. Eine entsprechende Vereinbarung für eine vierjährige Zusammenarbeit mit Tether wurde bereits unterschrieben. "Wir glauben fest an diese Technologie, an das Potenzial zur Skalierung der Technologie und unsere Zusammenarbeit mit Tether wird eine bessere und offenere, transparentere und intelligentere Stadt schaffen", sagte Michele Foletti, der Bürgermeister von Lugano.
Tether betreibt die grösste Plattform für den weltweit grössten Stablecoin Tether. Bei sogenannten Stablecoins handelt es sich um Kryptowährungen, die möglichst 1:1 zu einem Basiswert - in diesem Fall US-Dollar - gehandelt werden. Auf diese Weise sollen übermässige Schwankungen verhindert werden, angesichts der Tatsache, dass die starke Volatilität vieler Kryptowährungen ein grosses Hindernis darstellt, diese als Zahlungsmittel zu etablieren.
Allerdings ist das Hongkonger Unternehmen auch umstritten. Kritiker halten die Struktur von Tether für zu intransparent und behaupten, dass der Coin, welcher ebenfalls den Namen Tether trägt, gar nicht vollständig durch US-Dollar gedeckt werde.
Redaktion finanzen.ch
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