| Vermögensaufbau |
26.11.2025 17:52:00
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ETFs: Einmalanlage oder Sparplan - Was sich wirklich lohnt
Wer in ETFs investieren möchte, steht schnell vor der Entscheidung: Soll das verfügbare Kapital sofort als Einmalanlage fliessen oder lieber Monat für Monat per Sparplan? Beide Wege haben ihre Berechtigung - doch welcher Ansatz passt zu welcher Situation?
• Der Cost-Average-Effekt glättet Kursschwankungen über die Zeit
• Einmalanlagen nutzen Zinseszinseffekt und Marktentwicklung von Beginn an
Wann der ETF-Sparplan seine Stärken ausspielt
Der ETF-Sparplan bietet einen niedrigschwelligen Einstieg in die Welt der Geldanlage. Bereits ab monatlichen Beträgen von beispielsweise 25 CHF lassen sich Fondsanteile erwerben - ideal für Anleger, die über keine grösseren Summen verfügen, aber kontinuierlich Vermögen aufbauen möchten. Die Funktionsweise ist einfach: In festgelegten Intervallen, meist monatlich, werden automatisch ETF-Anteile gekauft. Sparrate und Rhythmus lassen sich jederzeit anpassen, pausieren oder komplett einstellen. Schweizer Anbieter wie Yuh, Saxo Bank oder Neon bieten hierfür entsprechende Sparpläne an.
Ein wichtiger Aspekt beim Sparplan ist der sogenannte Cost-Average-Effekt. Durch regelmässige Käufe zu unterschiedlichen Kursen entsteht über die Zeit ein Durchschnittspreis. Bei fallenden Kursen können die Verluste durch den Sparplan geringer ausfallen als bei einer Einmalanlage, da kontinuierlich mehr Anteile zu günstigeren Preisen erworben werden. Bei steigenden Märkten fällt die Wertsteigerung dagegen ebenfalls geringer aus, da das Kapital erst nach und nach investiert wird.
Besonders praktisch: Die Depotführung ist bei vielen modernen Schweizer Brokern mittlerweile kostenfrei, und auch die Ausführung von Sparplänen erfolgt häufig ohne zusätzliche Gebühren. Dies macht den Sparplan zu einer flexiblen Lösung für regelmässiges Investieren aus laufendem Einkommen.
Die Einmalanlage nutzt Zeit und Zinseszins optimal
Anleger, die über grössere Summen verfügen - etwa ab 1'000 CHF - und diese nicht kurzfristig benötigen, sollten eine Einmalanlage in Betracht ziehen. Der entscheidende Vorteil liegt im Zinseszinseffekt: Das gesamte Kapital arbeitet von Beginn an und profitiert über die komplette Anlagedauer von der Wertentwicklung.
Wie Experten verdeutlichen, kann sich dieser Unterschied langfristig deutlich bemerkbar machen: Bei einer angenommenen jährlichen Rendite von 8 Prozent über 30 Jahre verzehnfacht sich eine Einmalanlage von 10'000 CHF, während ein Sparplan mit derselben Gesamtsumme (verteilt auf monatliche Raten) in diesem Zeitraum nur etwa das Vierfache erreicht. Der Grund liegt darin, dass bei der Einmalanlage sofort der volle Betrag verzinst wird, während beim Sparplan das Kapital erst nach und nach investiert wird.
Der Einstiegszeitpunkt spielt bei einer Einmalanlage eine wichtigere Rolle als beim Sparplan. Bei Hochständen der Märkte kann eine gestaffelte Investition über Wochen oder Monate sinnvoll sein, um Risiken zu reduzieren. Ein langfristiger Anlagehorizont von mindestens 15 bis 20 Jahren hilft, mögliche Kursschwankungen und Markteinbrüche auszusitzen.
Die Gebührenstruktur unterscheidet sich je nach Depotanbieter: Bei klassischen Schweizer Direktbanken können Einmalanlagen pro Order deutliche Kosten aufschlagen, während bei günstigen Neobrokern oft nur 1 CHF oder gar keine Gebühren anfallen. Mit steigender Anlagesumme relativieren sich die Kosten.
Kombination aus Sparplan und Einmalanlage
Die Frage nach Sparplan oder Einmalanlage lässt sich nicht allgemeingültig beantworten, sie hängt von der persönlichen Ausgangslage ab. Wer regelmässig einen Teil des Einkommens anlegt, ist mit einem Sparplan gut bedient. Wer über eine grössere Summe verfügt, kann diese durch eine Einmalanlage sofort investieren und den Zinseszinseffekt voll nutzen.
Beide Ansätze lassen sich kombinieren, um vorhandenes Kapital sofort zu investieren und gleichzeitig regelmässig weitere Mittel anzulegen. Auf diese Weise profitieren Anleger sowohl vom maximalen Zinseszinseffekt der Einmalanlage als auch von der Risikostreuung durch kontinuierliche Käufe zu verschiedenen Kursen. Ein langfristiger Anlagehorizont von mindestens zehn Jahren, besser 15 bis 20 Jahren, ist in jedem Fall ratsam.
Bei der Auswahl des Depotanbieters sollte auf kostenlose Depotführung und günstige Ausführungsgebühren geachtet werden, ein umfassender Vergleich der Konditionen für Sparpläne und Einmalanlagen ist daher im Vorfeld ratsam.
D. Maier / Redaktion finanzen.ch
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