Riskantes Geschäft |
18.10.2024 06:35:00
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Vorsicht bei privaten Krediten: Darauf muss beim Verleihen von Geld geachtet werden
Die Kreditvergabe ist eigentlich das Geschäft der Banken. Privatpersonen leihen im Normalfall nur Freunden und Familienmitgliedern Geld. Sogenannte Crowdlending-Plattformen ermöglichen aber inzwischen auch die persönliche Kreditvergabe an Unbekannte. Hierbei winken Anlegern hohe Renditen. Jedoch gibt es einige Dinge zu beachten.
Das Risiko bestmöglich abschätzen
Vergleicht man die Darlehensaufnahme bei einer Bank mit der auf einer Crowdlending-Plattform, stellt man fest, dass die Bankzinsen in der Regel deutlich niedriger sind. Nun stellt sich die Frage, wieso Personen dann überhaupt abseits der Banken andere Geldgeber aufsuchen? Die meisten Kreditnehmer sind nicht ohne Grund auf den Online-Kreditmarktplätzen unterwegs. Den Bedürftigen bleibt oft nichts anderes mehr übrig, als bei Privatpersonen nach Geld zu fragen. Sie wurden höchstwahrscheinlich als nicht kreditwürdig eingestuft und bekommen deshalb von den gängigen Instituten keinen Cent mehr. Die letzte Finanzierungsquelle stellen somit die Crowdlending-Plattformen dar. Als privater Kreditgeber sollte man sich dementsprechend über das hohe Ausfallrisiko bewusst sein und sich bestmöglich über den Kreditnehmer informieren. Banken haben allerdings einen erheblich besseren Zugang zu Auskünften und können Bonitäten zutreffender bewerten. Erst wenn man davon überzeugt ist, dass sich das Geschäft lohnen könnte, sollte man eine Vereinbarung eingehen.
Das gleiche Prinzip gilt auf für die Kreditvergabe im Freundes- und Familienkreis. Bevor die Verleihung des Geldes stattfindet, sollte man sich genau über die derzeitige Situation des Gegenübers informieren bzw. aufklären lassen. Für den Kreditgeber steht nämlich immer der Totalverlust seines eingesetzten Kapitals auf dem Spiel.
Einen Vertrag aufsetzen
Um den Sachverhalt in aller Richtigkeit festzuhalten, ist ein Vertrag zwischen beiden Parteien unerlässlich. Selbst zwischen Freunden kann es im Ernstfall ohne vertragliche Regelung zu sehr unangenehmen Konsequenzen kommen. Der Kreditgeber hat bei einer rein mündlichen Vereinbarung nichts gegen den Schuldner in der Hand, falls dieser Zahlungsschwierigkeiten hat oder den Abmachungen auf eine andere Art und Weise nicht vollends nachkommt. Durch einen Vertrag ist beiden Seiten klar, dass es sich um ein Darlehen handelt und die festgelegten Konditionen eingehalten werden müssen. Nach dem Kreditvergleichsportal smava müssen folgende Punkte im Vertrag enthalten sein: Die Namen und Adressen von Darlehensgeber und -nehmer, das Datum des Vertragsabschlusses, die ausdrückliche Benennung als Darlehen oder Kredit, die Höhe des Darlehensbetrags, der Termin der Auszahlung, die Rückzahlungsregelungen und Termine (z.B. monatliche Raten) und die Unterschriften der Vertragspartner. Zusätzlich können noch die Höhe der festgelegten Verzinsung und mögliche Sicherheiten aufgenommen werden. Ausserdem ist es von Vorteil, wenn mögliche Zeugen den Vertragsschluss belegen können.
Für eine Absicherung sorgen
Zur Minimierung des Risikos einen Totalverlust zu erleiden, sollten Kreditgeber für gewisse Absicherungen sorgen. Laut der Crowdinvesting-Plattform BERGFÜRST stellen viele Kreditportale den Anlegern verschiedene Schutzmechanismen zur Verfügung. Nutzer von smava könnten demzufolge einem Anlegerpool beitreten, sodass im Zuge eines Zahlungsausfalls der Verlust auf alle Mitglieder verteilt wird und niemand sein gesamtes Kapital verliert. Darüber hinaus sind noch andere Möglichkeiten der Risikostreuung denkbar. Auch von Freunden können Geldgeber Sicherheiten verlangen. Dadurch stehen die Gläubiger im schlimmsten Fall nicht mit leeren Händen da.
Redaktion finanzen.ch
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