Faktor Zeit |
05.12.2017 20:03:00
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Wie gefährlich sind Trumps Steuerpläne für die Schweiz?
Die geplante Steuerreform des US-Präsidenten Donald Trump wurde in der vergangenen Woche vom Senat gebilligt und sorgt damit für ungewisse Zukunftsaussichten - auch hierzulande. Doch welche Folgen hat die Reform für die Schweiz?
Getreu dem Wahlmotto "Make America great again" sollen die Steuern für US-Amerikaner angepasst werden. So sollen unter anderem die Unternehmenssteuern um 20 Prozent sinken. Auch bei Ausgaben auf erwirtschaftete Gewinne im Ausland darf man mit einem für Unternehmen positiven Wandel rechnen. Trumps Ziel ist es, die USA als Hauptsitz für Firmen wieder attraktiver zu machen und die Wettbewerbsfähigkeit der US-Firmen zu erhöhen.
Gewinne sollen wieder in die USA strömen
Dabei hat der US-Präsident unter anderem die Unternehmen im Blick, die Niederlassungen in europäischen Ländern - auch in der Schweiz - betreiben und dort auch Steuern zahlen. Trumps Plan sieht vor, diese Erlöse wieder in die Vereinigten Staaten zurück zu holen. Die Gesamtsumme der im Ausland gelagerten Erträge wird auf 2,6 Billionen Dollar geschätzt. Geht die Steuerreform durch, wie von Trump vorgesehen, könnten die Billionen für die betroffenen Konzerne ohne nennenswerte Verluste in die USA transferiert werden.
Das könnte für viele Unternehmen das ausschlaggebende Argument sein, sich wieder in den Vereinigten Staaten anzusiedeln.
Droht der Abzug amerikanischer Firmen?
Für die Schweiz hätte dies unangenehme Folgen, denn es würde ein kräftiges Minus bei den Steuereinnahmen nach sich ziehen. In Trumps Hände spielt dabei auch die aktuelle steuerliche Situation hierzulande. Am 12. Februar 2017 wurde die Unternehmenssteuerreform III durch eine Volksinitiative abgelehnt. Diese hatte das Ziel, die Schweiz steuerlich für Unternehmen attraktiver zu gestalten und dabei ausreichende Steuereinnahmen zu gewährleisten.
Die Ablehnung der Reform führt zunächst zu einer ungewissen Situation, denn die wiederum in den USA geplante Steuerreform verstärkt den Druck auf die Verantwortlichen in Schweiz.
Dabei spielt die Zeit eine wichtige Rolle. Sollte es Trump gelingen, die Reform so schnell wie möglich umzusetzen, bliebe den Schweizern nicht genug Zeit, ihrerseits eine geeignete Lösung zu finden. Denn die inzwischen angepasste Vorlage könnte erst in den Jahren 2020/21 in Kraft treten.
Sollten die Steuermaßnahmen der Schweizer zeitgleich oder früher umgesetzt werden, als die Pläne des US-Präsidenten, könnte sich das Blatt wenden. Je nachdem ob und wie schnell Trump seine Reform durchgesetzt bekommt, könnte sich die Situation für die Schweiz doch sehr unangenehm gestalten.
Redaktion finanzen.ch
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