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Zweifel an Banken in Europa 06.08.2017 03:18:15

"The Big Short"-Investor: Das globale Finanzsystem ist sicherer als jemals zuvor

Es war ein Riesencoup: Vor der Finanzkrise 2007 wettete Steve Eisman gegen Immobilienkredite und Banken - und lag damit vollkommen richtig. Heutzutage legt der Starinvestor sein Geld jedoch wieder in US-Banken an. Denn: Das globale Finanzsystem sei sicherer als jemals zuvor.

Der oscarprämierte Film "The Big Short" basiert auf dem Leben von Steve Eisman. Eisman war einer der wenigen, die die Krise fauler Immobilienkredite in den USA frühzeitig kommen sahen. Er positionierte sich mit einer Wette gegen die Banken, die diese Kredite hielten. Die Wette ging auf und soll Eisman Schätzungen zufolge um etwa eine Milliarde US-Dollar reicher gemacht haben. Einen solchen Coup wird es in nächster Zeit nicht mehr geben, so der Starinvestor in einem Interview mit der "Financial Times". Die Welt habe sich im Vergleich zur Zeit vor der Krise verändert.

Steve Eisman: "Das Finanzsystem ist sicher"

"Zum ersten Mal in meiner beruflichen Karriere, die mittlerweile 30 Jahre währt, halte ich das Finanzsystem für sicher", äußerte sich Eisman im Interview. Denn im Gegensatz zur Zeit vor der Krise sei es nun stark reguliert und werde genau kontrolliert. So sei er seit der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten auch wieder in den US-Bankensektor investiert. Seit der Wahl befindet sich die US-Bankenbranche mit 25 Prozent im Plus. Für die nächsten Jahre erwartet Eisman höhere Zinsmargen, weniger Regulierung und niedrigere Eigenkapitaldecken. Vom europäischen Bankensektor würde Eisman jedoch nach eigenen Angaben die Finger lassen.

"Sparpolitik nach der Krise war ein Fehler"

Eisman rät von einem Investment in den europäischen Bankensektor vehement ab. Die Rettung der Banken mithilfe der Regierungen sei ein Fehler gewesen, erklärt der Starinvestor. Dies hätte die Probleme für Europa nur verlängert. Auch von den Bankenstresstests in Europa hält Eisman nichts. Um keine Unruhe entstehen zu lassen, würde kriselnden Banken eher eine Gesundheitsbescheinigung ausgestellt werden, anstatt sie durch den Test fallen zu lassen. Im Gegensatz dazu seien schon mehrere große Wall Street-Größen wiederholt durch den Test gefallen, im Endergebnis jedoch genau dadurch erstarkt. Als Beispiel führt Eisman hier die spanische Banco Popular an, die in letzter Sekunde von der Rivalin Santander gerettet worden war. Obwohl das Geldhaus gerade so vor dem Zusammenbruch habe bewahrt werden können, sei die Banco Popular durch den Stresstest gekommen. "Aus meiner Sicht waren die Stresstests in Europa sehr schwach", sagte Eisman. Auch für die britischen Banken sieht der Starinvestor eine eher düstere Zukunft.

"Britische Banken werden nicht mehr das sein, was sie waren

Eisman glaubt nicht, dass die britischen Geldhäuser jemals wieder zu den großen Profiten von vor der Krise zurückkehren werden: "Die britischen Banken haben versucht globale Banken zu werden und das haben sie nicht geschafft. Die RBS wird nie wieder sein, was sie einmal war und ich glaube, auch Barclays nicht", so Eisman.

Dennoch sieht Eisman offenbar kein großes Potential für eine ähnlich große Short-Wette wie die, die ihn in der Finanzkrise reich gemacht hat: "Ich weiß nicht, was die nächste Short-Wette sein wird. Ich habe diese Periode durchlebt und möchte so etwas nie wieder erleben", erklärte der Investor im Interview.

Redaktion finanzen.ch

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