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Wirtschaftssorgen 07.07.2020 22:09:00

Hedgefonds kaufen wieder mehr Gold: 1'800-Dollar-Marke im Blick

Hedgefonds kaufen wieder mehr Gold: 1'800-Dollar-Marke im Blick

Einige Monate lang war ein Rückgang zu verzeichnen, doch nun zeigt sich ein anderes Bild: Hedgefonds greifen wieder bei Gold zu. Was hat sich geändert?

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• Daten von CFTC zeigen Umstieg an
• Hedgefonds kaufen wieder mehr Gold
• Widerstand bei 1'800 US-Dollar je Unze im Blick

Der Bericht der Commodity Futures Trading Commission (CFTC), der Handelsdaten der vergangenen, am 23. Juni geendeten Woche enthält, zeigt den plötzlichen Wandel von Hedgefonds, was das Edelmetall Gold betrifft. Die CFTC reguliert in den USA die Future- und Optionsmärkte.

CFTC-Bericht: Hedgefonds steigen wieder auf Gold um

Die Daten der unabhängigen Behörde der Vereinigten Staaten ergaben, wie Edelmetall-Expertenseite Kitco berichtet, dass Vermögensverwalter ihre spekulativen Positionen ausgebaut haben. So erfuhren etwa Brutto-Long-Positionen in Comex-Gold-Futures einen Anstieg um 25'648 Kontrakte - insgesamt zählte die Behörde in der vergangenen Woche also 161'593 Kontrakte. Im Vergleich zur Vorwoche stiegen Netto-Long-Positionen daneben um 24 Prozent auf 129'515 Kontrakte an. "Das entspricht einem Kauf von 119 Tonnen über den Terminmarkt in diesem Zeitraum," zitiert Kitco Analysten der Commerzbank.
Parallel dazu gab es in KW 26 lediglich 821 Kontrakte mehr bei Short-Wetten, was insgesamt 32'078 Short-Positionen ergibt.

Auch Ole Hansen, der bei der Saxo Bank für die Leitung der Rohstoffstrategie zuständig ist, hatte zuvor, in den vergangenen Monaten, eine Änderung festgestellt, wie Kitco berichtet: Hedgefonds haben 50 Prozent weniger bullishe Wetten gesetzt. Das jüngste wieder aufgekommene Interesse an dem Edelmetall könnte nun ein positiv zu wertender Hinweis sein - sogar ein Signal für den nächsten Rekordstand beim Gold?

Was den Goldpreis nun anziehend macht

Was in diesem Zeitraum geschah? Gold wurde wieder vermehrt als sicherer Hafen wahrgenommen und erfuhr einen starken Zulauf infolge erhöhter Unsicherheiten durch etwa steigende Zahlen bei Corona-Neuinfektionen. Das schickte den Preis des gelbglänzenden Rohstoffs auf ein 3-Jahres-Hoch. Dieses wurde sogar am 30. Juni übertrumpft, als der Preis für Gold auf 1'779,55 US-Dollar je Feinunze stieg. Damit rückt die zuletzt widerstandsreiche Marke von 1'800 US-Dollar ins Visier. "Der Anstieg der Long-Positionen wurde auch durch einen schwächeren USD und einen Rückgang der Realrenditen angetrieben, da die Inflationserwartungen stärker stiegen als die Renditen auf der gesamten Kurve, was die Realzinsen nach unten trieb", gibt die Seite der Rohstoffexperten einen Analysten von TD Securities wieder.

Dass Gold den Widerstand bei 1'800 US-Dollar durchbricht, sei nun keine Glaubensfrage mehr, sondern schlichtweg eine Frage der Zeit, heißt es seitens Commerzbank-Analysten. "Vieles deutet darauf hin, dass Gold in dieser Woche seinen Aufwärtstrend fortsetzen wird. Die Risikoaversion ist zurückgekehrt," zitiert Kitco die Analysten des deutschen Geldhauses.

Beim kleinen Bruder Silber sieht es daneben ganz anders aus - beispielsweise stiegen in der vergangenen Woche die Shortpositionen um 2'333 Kontrakte an. Netto-Longpositionen stiegen dagegen nur um 5,5 Prozent. Wie die Edelmetallseite schreibt, erwartet Hansen, dass sich die Nachfrage nach Silber erst erholen kann, wenn Gold den Widerstand bei 1'800 US-Dollar durchbricht.

Redaktion finanzen.ch

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