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Falsche Barrenprägung 03.09.2019 19:40:00

Illegal abgebaut oder erworben: Goldbarren mit gefälschter Prägung im Umlauf

Illegal abgebaut oder erworben: Goldbarren mit gefälschter Prägung im Umlauf

Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten eine Rally aufs Parkett gelegt. Doch nicht das gesamte Edelmetall, das sich im Umlauf befindet, wurde offenbar legal abgebaut.

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• Goldbarren mit falscher Prägung aufgetaucht
• Möglicherweise noch mehrere Tausend Barren im Umlauf
• Industriekreise: Spur führt nach China

Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, wurden in den letzten drei Jahren gezielt Goldbarren mit gefälschten Prägungen in Umlauf gebracht. Demnach soll die Prägung der Barren auf große Raffinerien verweisen, tatsächlich sei das Edelmetall aber in illegalen Minen abgebaut oder illegal erworben worden, heißt es unter Berufung auf Führungskräfte von Goldraffinerien und Banken. Die Fälschungen seien nur schwer zu erkennen, weshalb sie als ideale Basis für Drogendealer und Warlords dienten, so die Nachrichtenagentur weiter.

"Falsche" Goldbarren für 50 Millionen US-Dollar

In den letzten drei Jahren haben alle vier führenden Goldraffinerien der Schweiz Barren im Wert von mindestens 50 Millionen US-Dollar identifiziert, die mit Schweizer Raffinerielogos versehen, aber nicht von diesen Einrichtungen hergestellt wurden, heißt es. Gelagert worden seien diese in Tresoren von JPMorgan Chase & Co. - das Finanzhaus ist einer der wichtigsten Bankenplayer am Goldmarkt. Unter Berufung auf Führungskräfte von Goldraffinerien, Banken und andere Quellen ist von mindestens 1.000 Barren die Rede.

Insgesamt werden im Jahr zwischen zwei und 2,5 Millionen Goldbarren produziert - die gefälschten Barren sind in ihrer Zahl also übersichtlich. Angesichts der raffinierten Fälschungen sei aber nicht auszuschließen, dass tausende weitere Goldbarren unentdeckt geblieben sind, heißt es bei Reuters weiter. "Die neuesten gefälschten Barren ... sind höchst professionell gemacht", sagte Michael Mesaric, der Geschäftsführer der Raffinerie Valcambi. Er sagte, dass vielleicht ein paar Tausend gefunden wurden, aber "die Wahrscheinlichkeit sei hoch, dass sich noch "viel, viel, viel mehr im Umlauf" befänden. Seiner Einschätzung nach werden die Fälschungen auch aktuell noch vorgenommen.

Sind Privatanleger von den falschen Goldbarren betroffen?

Die Fälschungen zu erkennen, sei deshalb so schwierig, weil die Barren - anders als falsche Barren - aus echtem Gold bestehen, nur wurde dieses illegal geschürft. Lediglich die Prägungen seien unecht.

Dass Privatanleger im Besitz der Goldbarren mit falscher Prägung sind, ist wenig wahrscheinlich, denn bislang sind offenbar ausschließlich Ein-Kilogramm-Barren gefunden worden. Auch wenn es sich bei den gefälschten Barren im technischen Sinne um echtes Gold handelt, warnt Reuters vor den Folgen, wenn man im Besitz der Goldbarren mit gefälschter Prägung ist. Für die Empfänger stellten die Raubkopien eine Gefahr für die Einhaltung der Vorschriften dar: Jeder, der über ein solches Metall verfügt - einschließlich Juweliere, Banken und Elektronikunternehmen - könnte versehentlich gegen globale Vorschriften verstoßen, die verhindern sollen, dass Metall unbekannter oder krimineller Herkunft in Umlauf kommt, heißt es von Seiten der Nachrichtenagentur. Diese Regeln zielten darauf ab, Goldlieferungen zu stoppen, die Konflikte, Terrorismus oder organisierte Kriminalität finanzieren, die Umwelt schädigen oder nationale Regierungen untergraben.

JPMorgan erklärte unterdessen, es habe bislang keinen Vorfall gegeben, wegen dem ein Kunde finanzielle Verluste verzeichnen musste. Die Bank informiere die zuständigen Behörden und Raffinerien, sobald Goldbarren mit sich doppelnder Identifikationsnummer entdeckt würden, hieß es in einem Statement.

China in Verdacht

Industriequellen vermuten derzeit, dass die Spur der Fälscher nach China führt, immerhin steht das Land bei der Goldproduktion weltweit an der Spitze. Anschließend könnten die Barren mit gefälschter Prägung über Händler in Hongkong, Japan oder Thailand auf den legalen Markt gelangen und in die globale Lieferkette integriert werden. Dies sei bislang aber nicht festgestellt worden, teilte die "Shanghai Gold Exchange", die in China für die Regulierung des Goldhandels zuständig ist, mit.

Redaktion finanzen.ch

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