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Experten-Kolumne 08.01.2014 14:12:48

Wasser - neue Technologien eröffnen neue Anlagechancen

Kolumne

Der sorgsame Umgang mit der knappen Ressource Wasser ist eine globale Herausforderung, die in allen Weltregionen während der nächsten Jahrzehnte zu grossen Investitionen führen wird.

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Kaum ein anderer Bereich unserer Wirtschaft wird seine Investitionsanstrengungen derart anheben wie der Wassersektor. Das bedeutet ein geschätztes Volumen von ca. 520 Milliarden US-Dollar und eine jährliche Wachstumsrate von 6%.

30% der chinesischen Flüsse sind verschmutzt bis sehr stark verschmutzt. Dadurch sieht sich die chinesische Regierung in Zugzwang. Die Bedeutung, die China der Wasser-Problematik beimisst, lässt sich an ihrem 12. Fünf-Jahres-Plan ablesen. Dieser sieht vor, dass das Land in den nächsten Jahren Investitionen von CHF 300 Mrd. für sauberes Trinkwasser tätigen will. Im Umweltbereich sind es gar CHF 675 Mrd. Dabei geht es um die Erhaltung des Lebensumfelds der Menschen und letztlich auch darum die wirtschaftliche Dynamik zu erhalten. China ist, wenn auch das Gewichtigste, nur ein Beispiel für die wachsende Problematik in vielen Schwellen- und Drittweltländern. Schätzungen der Vereinten Nationen zufolge haben 780 Mio. Menschen oder 11% der Weltbevölkerung nach wie vor keinen Zugang zu sauberem Wasser.

Doch auch das Bewusstsein für die Ressource «Abwasser» hat sich verändert. Die Begrenztheit der globalen Phosphorreserven haben in Europa Projekte reifen lassen, um den im Abwasser enthaltenen Phosphor wieder nutzbar zu machen. Ein bedeutendes Pilotprojekt hat beispielsweise der Amsterdamer Flughafen Schiphol zusammen mit Partnern lanciert. Er verspricht sich durch die zusätzliche Abwasserbehandlung eine verbesserte Wasserqualität und eine Reduktion der chemischen Zusatzstoffe. Ein zentrales Ziel solcher Projekte ist es auch, dass der zurückgewonnene Rohstoff Phosphor wieder in der Landwirtschaft verwendet wird.

Ein weiteres Beispiel einer Herausforderung im Bereich der Wasserverschmutzung sind Antibiotikarückstände im Wasser und dadurch entstehende Resistenzen bei krankheitserregenden Keimen. Gerade bei Klinikabwässern gewinnt die Abwasserbehandlung neues Gewicht. Dort zeigt die Ozontechnologie vielversprechende Ergebnisse und für Anleger neue Opportunitäten.

Chancen bieten sich jedoch nicht nur in neuen Technologien, sondern auch im effizienteren Wasserverbrauch. Dies unter anderem durch den erhöhten Nahrungsmittelbedarf und dem gestiegenen Fleischkonsum. Die Landwirtschaft ist für 70% der globalen Nachfrage nach Wasser verantwortlich. Allein die Produktion von tierischen Kalorien braucht bis zu zehn Mal mehr Wasser als diejenige für pflanzliche Kalorien. Auch die zunehmende Industrialisierung von Entwicklungsländern trägt zur steigenden Nachfrage bei.

RobecoSAM geht davon aus, dass in den nächsten Jahren verstärkt Investitionen in die Abwasseraufbereitung (siehe Graphik) und in Know-how und Produkte zur Verbesserung der Wassereffizienz fliessen werden. Entlang dieser Themen profitieren Unternehmen, die innovative Lösungen bieten, um die Herausforderungen im Bereich Ressourcenmanagement, Wasser- und Abwasseraufbereitung, Aufbau und Instandhaltung von Infrastruktur zu lösen. Als grosse Gewinner der steigenden Nachfrage für Abwasserbehandlung sind regional und international operierende Wasserversorger sowie Anbieter von Wasserreinigungstechnologien zu betrachten, die in der Lage sind, Probleme der Wasserverschmutzung entscheidend zu entschärfen.

Der Markt für Abwasserbehandlung prosperiert weltweit. An der Spitze stehen die Regionen Lateinamerika, Osteuropa und Asien-Pazifik.

Dieter Küffer, Senior Portfolio Manager, RobecoSAM Sustainable Water Fonds

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schliesst jegliche Regressansprüche aus.


Bildquelle: as