SPI
27.01.2025 11:30:37
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Aktien Schweiz: SMI dank Schwergewichten knapp im Plus
Zürich (awp) - Deutliche Kursgewinne bei den drei defensiven Schwergewichten schützen den Schweizer Aktienmarkt zum Wochenstart vor grösseren Abgaben. Europaweit geben die wichtigsten Indizes am Montag nämlich nach. Eine deutliche Ernüchterung rund um das Trendthema Künstliche Intelligenz (KI) belastet wichtige SMI-Pendants wie den deutschen Dax oder den französischen Cac 40. Auslöser ist eine Debatte um das chinesische KI-Start-up Deepseek, das den etablierten Unternehmen aus dem Bereich Künstliche Intelligenz Konkurrenz machen könnte.
Die Nachricht von Deepseek im KI-Sektor, die an Fahrt gewinnende Berichtssaison, das unvorhersehbare Zollkarussell von US-Präsident Donald Trump sowie die bevorstehenden Sitzungen vom Fed und der EZB versprächen eine Woche voller Volatilität, fasst eine Händlerin die Aussichten auf die kommenden Tage zusammen. Hierzulande stehen mit Lonza, ABB, Logitech, Roche und Novartis fünf Blue Chips mit Zahlen auf der Agenda. In den USA werden Meta Platforms, Microsoft, Tesla und Apple und damit vier der "Magnificent 7" rapportieren. Mit Blick auf die Notenbanken wird vom Fed keine Zinssenkung erwartet, dafür umso mehr eine politische Reaktion auf die Einmischungen von US-Präsident Trump und seinen Forderungen nach Zinssenkungen. Bei der EZB dürfte es Experten zufolge 25 Basispunkte nach unten gehen.
Der Leitindex SMI gewinnt gegen 10.50 Uhr 0,15 Prozent hinzu auf 12'306,14 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind und die Gewichtung der Schwergewichte stärker gekappt ist, weist hingegen ein Minus von 0,06 Prozent auf 2036,51 Punkte auf und der breite SPI von 0,04 Prozent auf 16'363,14 Zähler. Im SLI geben zwei Drittel der Titel nach und ein Drittel gewinnt hinzu.
Vor allem Technologiewerte stehen unter erheblichem Druck. VAT (-7,3%) sacken dabei besonders stark ab. Aber auch Logitech (-2,6%) fallen zurück. In der zweiten Reihe geht es für Comet, Inficon, U-blox und AMS Osram um bis zu 10,5 Prozent abwärts. Auch europaweit sacken Techwerte ab. Am Wochenende kochten Diskussionen über das KI-Modell des Unternehmens Deepseek hoch, das kosteneffizient sein soll und womöglich mit weniger starken KI-Chips auskommt als die grossen Modelle der etablierten Anbieter.
Experten wollen die jüngsten Entwicklungen zwar nicht überbewerten. Gleichwohl könnte die Debatte eine Konsolidierung der teils hohen Bewertungen im Tech-Bereich auslösen, so ein Börsianer. "Plötzlich könnten all die hohen Bewertungen so gar nicht mehr gerechtfertigt sein", heisst es in einem Kommentar. Deepseek könnte die Antwort auf die Zollandrohungen aus Washington sein.
Auch beim Industriekonzern ABB (-5,2%) werden die Abgaben neben einer allgemeinen Branchenschwäche den Nachrichten um Deepseek zugeschrieben. So geben die Anteilscheine des französischen Rivalen Schneider Electric sogar um gut 7 Prozent nach. Mit Blick auf Deepseek heisst es auch, dass die künstliche Intelligenz des chinesischen Unternehmens mit einer deutlicher geringeren Rechenleistung als andere Konkurrenzapplikationen auskomme. Dadurch könnte auch der künftige Energiebedarf in diesem Bereich geringer ausfallen. Das wiederum könnte geringere Investitionen in die Energieinfrastruktur zur Folge haben und auch die Auftragslage von ABB und ähnlichen Anbietern beeinflussen.
Dagegen macht sich beim Warenprüfer SGS (+3,3%) Erleichterung über die abgebrochenen Gespräche mit Bureau Veritas bemerkbar. Die Verhandlungen über ein Zusammengehen haben zu keiner Einigung geführt. Es wäre der grösste Deal gewesen, den die Warenprüfbranche je gesehen hat.
Dass sich der SMI aber deutlich besser schlägt als die europäischen Leitindizes liegt an Novartis (+1,7%), Roche (+1,3%) und Nestlé (+1,2%). Die beiden Pharmakonzerne werden diese Woche Zahlen vorlegen. Analysten gehen davon aus, dass beide Zuwächse verbucht haben. Vor allem aber wird die Börsengemeinschaft auf die Ausblicke schauen und was die beiden Basler Urgesteine von 2025 erwarten. Wichtig dürfte hier nicht zuletzt ihre Einschätzung zur politischen Lage in den USA unter dem neuen alten Präsidenten Donald Trump sein.
In den hinteren Reihen fallen sonst noch Interroll (-2,1%) auf, die nach einer Herunterstufung durch Kepler Cheuvreux ebenfalls überdurchschnittlich nachgeben.
Dagegen setzen Pierer (+4,7%) ihre Kursgewinne vom Freitag (+15%) fort, als die Aktien dank Finanzierungsangeboten mehrerer Investoren gesucht waren.
hr/ys
DeepSeek: KI-Branche unter Druck – Wall Street Live mit Tim Schäfer
🚨🚨🚨 China schlägt Nvidia: Billig-KI schockt die Tech-Welt und lässt Aktien taumeln! 🤔
In unserer heutigen Folge spricht Tim Schäfer im Interview mit David Kunz, COO der BX Swiss AG über das kürzlich erschienene DeepSeek und welche Auswirkungen die künstliche Intelligenz diese Woche auf die Märkte hatte. Welche Hintergründe hat DeepSeek, wie sieht die langfristige Entwicklung in der Branche aus und warum ist Europa praktisch von der Entwicklung abgehängt?
In unserem zweiwöchigen Format „Wall Street Live“ mit Tim Schäfer behandeln wir Topaktuelle Themen des Marktgeschehens.
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