Outperformer |
14.01.2025 17:51:00
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Anleger decken sich mit Lindt & Sprüngli-Aktien ein: Lindt & Sprüngli wächst 2024 weltweit stark
Lindt & Sprüngli ist 2024 stark gewachsen und hat damit weltweit Marktanteile gewonnen.
Das Unternehmen aus Kilchberg hat im vergangenen Jahr den Umsatz in Franken um 5,1 Prozent auf 5,47 Milliarden gesteigert, wie es in einer Mitteilung vom Dienstag heisst. Die Währungen schmälerten das Ergebnis um 2,7 Prozent. Organisch, also ohne Währungseffekte, lag das Wachstum damit bei 7,8 Prozent. Damit hat Lindt & Sprüngli die Konsens-Erwartungen (7,2%) deutlich übertroffen.
Gewachsen ist der Konzern laut den Angaben vor allem dank Preissteigerungen im mittleren einstelligen Bereich zur Kompensation höherer Kakaopreise. Dazu kam aber auch eine "solide Entwicklung" bei den Verkaufsvolumen und ein Trend zu höherpreisigen Produkten. Besonders stark zulegen konnte Lindt vor allem mit den rund 560 eigenen Läden und 21 E-Shops, die insgesamt organisch um 16,7 Prozent wuchsen.
Man blicke insgesamt aber auf ein herausforderndes Jahr zurück, heisst es mit Bezug auf die rekordhohen Kakaopreise, Preissteigerungen und die insgesamt gedämpfte Konsumentenstimmung. Zur Kompensation der hohen Kakaopreise seien ausserdem auch 2025 Preiserhöhungen notwendig.
Marktanteile gewonnen
Lindt ist laut eigenen Angaben einer der am schnellsten wachsenden Schokoladenhersteller und gewinnt weltweit Marktanteile. Alle Regionen hätten zum Umsatzwachstum beigetragen, heisst es denn auch.
Die Region "Europa" verzeichnete mit 2,59 Milliarden Franken den höchsten Umsatz bei einem organischen Wachstum von hohen 9,5 Prozent, das deutlich über den Markterwartungen (8,0%) lag. Insbesondere in Grossbritannien, Mittel- und Osteuropa, Frankreich und Benelux, habe man zweistellige Wachstumszahlen erzielt, heisst es. Andere Kernmärkte wie Deutschland, Italien und die Schweiz hätten mit Zuwächsen im mittleren einstelligen Bereich ebenfalls zum Ergebnis beigetragen.
Der Markt "Nordamerika" wies mit einem von 2,15 Milliarden Franken ein organisches Wachstum von 5,0 Prozent aus. Etwas belastet wurde das Ergebnis laut Mitteilung auch dadurch, dass Osterbestellungen wegen des frühen Datums 2024 noch ins Jahr 2023 verlagert worden waren. Ausserdem hätten grosse Detailhandelskunden in der ersten Jahreshälfte 2024 ihre Lagerbestände reduziert.
Der "Rest der Welt" erreichte ein organisches Umsatzwachstum von 10,0 Prozent auf 0,72 Milliarden Franken insbesondere dank der "ausgezeichneten Entwicklung" in Kernmärkten wie Brasilien, Japan und China mit zweistelligen Wachstumsraten.
Mit Bezug auf die Produkte habe sich der Trend zu Geschenkformaten, Pralinés und Hohlfiguren im letzten Jahr fortgesetzt, heisst es. Hauptwachstumstreiber seien dabei Lindor und Excellence mit starkem organischem Wachstum und Marktanteilsgewinnen in allen Regionen gewesen. Lindt erwähnt in diesem Zusammenhang auch die Ende Jahr lancierte handgefertigte Lindt Dubai Chocolade als limitierte Edition in den eigenen Läden, die ein "überwältigender Erfolg" sei.
Deutliche Steigerung der Marge erwartet
Gewinn- und Margenzahlen wurden noch nicht bekannt gegeben. Sie folgen dann zusammen mit den Detailzahlen am 4. März. Lindt gibt sich in der Mitteilung aber zuversichtlich, eine operative Gewinnmarge (EBIT) von mindestens 16,0 Prozent (VJ 15,6%) zu erreichen. Dies ist etwas mehr als bisher kommuniziert.
Im laufenden Jahr 2025 erwartet Lindt - basierend auf weiteren "erforderlichen Preisanpassungen" - eine Steigerung des organischen Wachstums um 7 bis 9 Prozent sowie eine Verbesserung der operativen Gewinnmarge von 0,20 bis 0,40 Prozentpunkten.
Für die Jahre nach 2025 bestätigt das Unternehmen unverändert die mittel- bis langfristigen Ziele eines organischen Umsatzwachstums von 6 bis 8 Prozent mit einer Verbesserung der operativen Gewinnmarge von 0,20 bis 0,40 Prozentpunkten pro Jahr.
Wachstumszahlen treiben die Aktie
Die Papiere von Lindt&Sprüngli-PS zeigten sich am Dienstag fester: An der SIX ging es letztendlich 3,30 Prozent auf 100'200 CHF nach oben.
Der Jahresumsatz in Franken liegt nur geringfügig über den durchschnittlichen Schätzungen gemäss AWP-Konsens, anders sieht es hingegen beim organischen Wachstum aus. Vor allem Europa hat sich deutlich besser als erwartet entwickelt, während Nordamerika und der Rest der Welt im Rahmen der Schätzungen abschnitten. Insgesamt fällt das Umsatzwachstum für das Gesamtjahr mit 7,8 Prozent jedenfalls klar über den von Analysten geschätzten 7,2 Prozent.
Die Bank Vontobel spricht in ihrem ersten Kommentar denn auch von einem "sehr robusten" Wachstum, das die Preismacht von Lindt unter Beweis stelle und zu weiteren Marktanteilsgewinnen geführt habe. Die Entwicklung im zweiten Halbjahr sei auch ein deutliches Zeichen für die relativ geringe Preiselastizität der Lindt-Produkte.
Für die ZKB kommt die positive Überraschung aus der Region Europa. Hier sei sogar eine leichte Beschleunigung trotz des bereits starken Wachstums im ersten Halbjahr gelungen, schreibt die Bank in ihrem Kommentar. Erfreulich sei auch, dass die erwartete Beschleunigung in Nordamerika gelungen sei - ausgehend von der tiefen Basis im ersten Halbjahr und trotz eines schwierigen Marktumfelds.
Der zuständige UBS-Analyst zeigt sich ebenfalls erfreut darüber, dass sich das organische Wachstum ab der zweiten Jahreshälfte wieder beschleunigt hat. Für ihn ist und bleibt das Unternehmen einer der strukturellen Gewinner der Branche, was sich auch bei der Preisgestaltung bemerkbar mache.
Dass das Unternehmen seine letztjährigen Margenvorgaben sowie die Wachstumsvorgaben für 2025 leicht nach oben genommen hat, sorgt in Analystenkreisen vor dem Hintergrund der stark gestiegenen Kakaopreise ebenfalls für erleichtertes Aufatmen. Nur die allerwenigsten Analysten waren von einer solchen Erhöhung ausgegangen.
Gemäss Kepler Cheuvreux sprechen die höheren Margenvorgaben des Unternehmens für 2024 und die Wachstumsvorgaben für 2025 sogar für leicht steigende Gewinnschätzungen. Der Broker fühlt sich denn auch in seiner Kaufempfehlung bestätigt.
Kilchberg (awp)
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