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Geändert am: 16.12.2024 22:24:16

Notenbanken im Fokus: Dow schlussendlich schwächer -- SMI beendet Handel marginal höher -- DAX schliesst im Minus -- Asiens Börsen letztlich in Rot

Der heimische Aktienmarkt zeigte sich zum Wochenstart volatil, während sich der deutsche Aktienmarkt mit Verlusten präsentierte. Die US-Börsen fanden am Montag keine gemeinsame Richtung. Die asiatischen Börsen notierten am Montag tiefer.

SCHWEIZ

Der Schweizer Aktienmarkt bewegte sich auf minimal grünem Terrain.

So startete der SMI etwas leichter in den Handel und pendelte im Anschluss um die Nulllinie. Er notierte letztlich 0,06 Prozent höher bei 11'701,51 Einheiten.
Die Nebenwerteindizes SPI und SLI zeigten sich volatil. Sie beendeten die Sitzung 0,01 Prozent tiefer bei 15'580,15 Zählern respektive 0,01 Prozent höher bei 1'938,48 Punkten.

Damit setzte der Schweizer Aktienmarkt seine eher vorsichtige Tendenz der vergangenen Tage weiter fort. Auch an den europäischen Börsen präsentierten sich die wichtigsten Indizes zum Start dieser letzten kompletten Handelswoche des Jahres 2024 wenig schwungvoll. Wie ein Händler sagte, stehen noch genau zwei relevante Termine für dieses Jahr im Börsenkalender. Danach dürften sich die Investoren nach und nach aus dem Markt zurückziehen.

Zur Wochenmitte dürfte die US-Notenbank Fed der der EZB folgen und die Leitzinsen ebenfalls um 25 Basispunkte senken. "Die grosse Frage ist, ob dann eine Pause folgt, ganz im Gegensatz zu den Währungshütern in Frankfurt, die auf Zinssenkungskurs auch zum Start ins neue Jahr bleiben dürften", so der Händler. Neben der Fed werden noch andere gewichtige Notenbanken wie die in England oder Japan in den nächsten Tagen über ihren Zinspfad entscheiden. Zum Wochenschluss dann "kommen die Hexen zum letzten Mal in diesem Jahr auf dem Börsenparkett zusammen, es steht der dreifache Verfallstag an den Terminbörsen an". An diesen Tagen neigen die Kurse traditionell zu grösseren Schwankungen. Kaum Einfluss hatte derweil die überraschend aufgehellte Unternehmensstimmung im Euroraum.

DEUTSCHLAND

Der deutsche Aktienmarkt notierte am Montag im Minus.

Der DAX eröffnete schwächer und baute seine Verluste im weiteren Verlauf aus. Er schloss 0,45 Prozent niedriger bei 20'313,81 Einheiten.

Nach dem Rekordhoch des DAX am Freitag war der Start in die neue Börsenwoche verhalten ausgefallen. Vor den Sitzungen grosser Notenbanken im weiteren Verlauf der Woche, allen voran die US-Notenbank Fed, hielten sich Anleger zurück.

Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners prognostizierte am Morgen eine ereignisreiche Börsenwoche: "Zinspolitisch steht mit der Fed, der Bank of England und der Bank of Japan eine Weltreise an". Im Verlauf der Woche verkünden die drei Notenbanken ihre Zinsentscheidungen. Im Fokus steht vor allem die Federal Reserve, die die Zinsen voraussichtlich nochmals senken dürfte.

Als Enttäuschung wertete Altmann von QC Partners Konjunkturdaten aus China. Dort waren die Einzelhandelsumsätze weniger stark gestiegen als erhofft. Das belastete die Kurse an Chinas Aktienmärkten. Konjunkturdaten aus der Eurozone bewegten die Aktienkurse hingegen kaum, obgleich sie unter dem Strich leicht positiv ausfielen.

WALL STREET

Die US-Börsen fanden am Montag keine gemeinsame Richtung.

Der Dow Jones startete quasi unverändert in den Tag und pendelte anschliessend lange um die Nulllinie. Doch letztlich überwogen die Verkäufe und der US-Leitindex verlor mit der Schlussglocke 0,25 Prozent auf 43'717,48 Einheiten.
Der Techwerteindex NASDAQ Composite hingegen konnte seine frühen Gewinne ausbauen und schloss 1,24 Prozent stärker bei 20'173,89 Stellen. Dabei ging der NASDAQ-Rekordlauf weiter.

Zwei Tage vor dem finalen diesjährigen Zinsentscheid der US-Notenbank Fed ist am Montag die Rekordrally an der NASDAQ-Börse weiter gegangen. Während also erneut die dort konzentrierten Technologiewerte favorisiert wurden, standen die Standardwerte im Dow Jones Industrial bei Anlegern nicht hoch im Kurs.

Bei der am Mittwoch anstehenden Zinsentscheidung der US-Notenbank rechnet der Markt fest mit einer Leitzinssenkung um 25 Basispunkte auf die Spanne 4,25 bis 4,50 Prozent. Für die Zeit danach dürfte das Zinssenkungstempo dann gedrosselt werden, wie nicht zuletzt von der US-Notenbank zuletzt wiederholt avisiert vor dem Hintergrund der starken US-Konjunktur.

Neue Konjunkturdaten störten die Zinserwartung nicht mehr, nachdem in der Vorwoche mit den wie erwartet ausgefallenen Inflationsdaten für Dezember der mutmasslich letzte Stolperstein aus dem Weg geräumt worden war.

ASIEN

Die asiatischen Börsen wiesen am Montag rote Vorzeichen aus.

In Tokio schloss der Nikkei 225 mit einem minimalen Verlust von 0,03 Prozent bei 39'457,49 Punkten.

Auch auf dem chinesischen Festland verlor der Shanghai Composite bis Handelsende 0,16 Prozent auf 3'386,33 Einheiten.

Der Hang Seng in Hongkong gab letztlich um 0,88 Prozent auf 19'795,49 Zähler nach.

Teilnehmer verwiesen zur Begründung auf Zurückhaltung vor den Sitzungen der US-Notenbank Fed und der Bank of Japan (BoJ) in dieser Woche. Mehrheitlich wird bei der Fed mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte gerechnet, doch es herrscht Uneinigkeit, wie der weitere Zinspfad aussehen wird.

An den chinesischen Börsen belasteten zudem schwache Konjunkturdaten im Fokus. Die enttäuschenden chinesischen Daten für November unterstrichen die Herausforderung für Peking, eine nachhaltige Wachstumsbelebung zu erreichen, erläuterte China-Ökonom Julian Evans-Pritchard von Capital Economics. Die Daten hätten einen "unerwarteten Schwungverlust" gezeigt, monierte der Volkswirt mit Blick auf ein unerwartet schwaches Wachstum der Einzelhandelsumsätze. Durch politische Unterstützung könnte der Einzelhandel wieder anziehen. "Wir bezweifeln jedoch, dass die Anreize mehr als eine kurzfristige Verbesserung bewirken können, zumal die derzeitige Stärke der Exportnachfrage wahrscheinlich nicht aufrechterhalten werden kann, sobald Trump beginnt, seine Zolldrohungen umzusetzen", fügte der Ökonom hinzu.

Zwar legte die Industrieproduktion in China im November etwas stärker zu als erwartet. Dagegen blieben die Anlageinvestitionen in den Städten hinter der Erwartung zurück. Die Commerzbank verwiesen im Zusammenhang mit der konjunkturellen Schwäche in China auf den signifikanten Rückgang bei der laufenden Verzinsung von 10-jährigen Staatsanleihen. Allein seit Beginn des Monats sei die laufende Verzinsung um rund 30 Basispunkte gefallen und liege mit nun 1,72 Prozent deutlich unter den 2,25 Prozent, die Mitte des Jahres noch als Untergrenze von der Notenbank genannten worden sei. Die Verzinsung 30-jähriger chinesischer Staatsanleihen fiel derweil erstmals unter die Marke von 2 Prozent.

Vor der Entscheidung der japanischen Notenbank am Donnerstag hätten sich Anleger nicht aus der Deckung gewagt, hiess es. "Wir rechnen mit einer Anhebung um 25 Basispunkte auf 0,5 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit einer Anhebung im Dezember gegenüber einer Anhebung im Januar liegt jedoch bei 60 zu 40", so Moody's Analytics. Laut den Analysten ist die Bank of Japan besorgt, dass die Yen-Schwäche die Inflation ankurbeln sowie Reallöhne und Verbraucherausgaben beeinträchtigen könnte. Allerdings seien die Finanzmärkte in den vergangenen zwei Wochen nervös gewesen, und der Yen habe gegenüber dem Dollar wieder etwas an Boden gewonnen, hiess es.

Redaktion finanzen.ch / awp / Dow Jones Newswires


Bildquelle: Keystone, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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