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Geändert am: 16.12.2024 13:15:37

Notenbanken im Fokus: SMI im Minus -- DAX tiefer -- Asiens Börsen schliessen in Rot

Der heimische und der deutsche Aktienmarkt präsentieren sich mit Verlusten zum Wochenstart. Die asiatischen Börsen zeigten sich am Montag schwächer.

SCHWEIZ

Der Schweizer Aktienmarkt muss am Montag Abschläge verbuchen.

So startete der SMI 0,15 Prozent leichter bei 11’677,10 Einheiten und notiert auch im Anschluss auf rotem Terrain.
Auch die Nebenwerteindizes SPI und SLI geben zeitweise nach.

Damit setzt der Schweizer Aktienmarkt seine eher vorsichtige Tendenz der vergangenen Tage weiter fortsetzen. Auch an den europäischen Börsen präsentieren sich die wichtigsten Indizes zum Start dieser letzten kompletten Handelswoche des Jahres 2024 wenig schwungvoll. Wie ein Händler sagt, stehen noch genau zwei relevante Termine für dieses Jahr im Börsenkalender. Danach dürften sich die Investoren nach und nach aus dem Markt zurückziehen.

Zur Wochenmitte dürfte die US-Notenbank Fed der der EZB folgen und die Leitzinsen ebenfalls um 25 Basispunkte senken. "Die grosse Frage ist, ob dann eine Pause folgt, ganz im Gegensatz zu den Währungshütern in Frankfurt, die auf Zinssenkungskurs auch zum Start ins neue Jahr bleiben dürften", so der Händler. Neben dem Fed werden noch andere gewichtige Notenbanken wie die in England oder Japan in den nächsten Tagen über ihren Zinspfad entscheiden. Zum Wochenschluss dann "kommen die Hexen zum letzten Mal in diesem Jahr auf dem Börsenparkett zusammen, es steht der dreifache Verfallstag an den Terminbörsen an". An diesen Tagen neigen die Kurse traditionell zu grösseren Schwankungen. Kaum Einfluss hat derweil die überraschend aufgehellte Unternehmensstimmung im Euroraum.

DEUTSCHLAND

Der deutsche Aktienmarkt notiert am Montag im Minus.

So eröffnete der DAX 0,22 Prozent schwächer bei 20'360,75 Punkten und baut seine Verluste im weiteren Verlauf etwas aus.

Nach dem Rekordhoch des DAX am Freitag ist der Start in die neue Börsenwoche verhalten ausgefallen. Vor den Sitzungen grosser Notenbanken im weiteren Verlauf der Woche, allen voran die US-Notenbank Fed, hielten sich Anleger zurück.

Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners prognostizierte am Morgen eine ereignisreiche Börsenwoche: "Zinspolitisch steht mit der Fed, der Bank of England und der Bank of Japan eine Weltreise an". Im Verlauf der Woche verkünden die drei Notenbanken ihre Zinsentscheidungen. Im Fokus steht vor allem die Federal Reserve, die die Zinsen voraussichtlich nochmals senken dürfte.

Als Enttäuschung wertete Altmann von QC Partners Konjunkturdaten aus China. Dort waren die Einzelhandelsumsätze weniger stark gestiegen als erhofft. Das belastete die Kurse an Chinas Aktienmärkten. Konjunkturdaten aus der Eurozone bewegten die Aktienkurse hingegen kaum, obgleich sie unter dem Strich leicht positiv ausfielen.

WALL STREET

Die US-Börsen zeigten sich am Freitag uneins, verbuchten aber keine grossen Ausschläge.

Der Dow Jones notierte zum Handelsstart marginal im Plus und kam anschliessend nicht so recht vom Fleck. Schlussendlich ging er 0,2 Prozent schwächer bei 43'828,06 Zählern in den Feierabend.
Der Techwerteindex NASDAQ Composite startete höher und stieg im Handelsverlauf bei 20'061,65 Einheiten auf ein neues Allzeithoch. Danach kam er zurück und beendete den Tag 0,12 Prozent höher bei 19'926,72 Punkten.

Marktbreit richteten Anleger ihren Fokus bereits auf den Zinsentscheid der US-Notenbank Fed. Erwartet wird, dass die Währungshüter am Mittwoch eine weitere Zinssenkung wohl um 0,25 Prozentpunkte beschliessen. Der ING-Ökonom James Knightley geht aber davon aus, dass die Währungshüter sich vorsichtig zur weiteren Zinsperspektive im kommenden Jahr äussern werden. Er rechnet 2025 mit weniger Lockerungen und verwies dabei auf eine zähe Inflation und die Pläne zur Wirtschaftsförderung des designierten US-Präsidenten Donald Trump. Vor diesem Hintergrund blieb die Risikobereitschaft bei US-Standardwerten am Freitag begrenzt.

Einen Rekordzuwachs konnten die Broadcom-Aktien aufgrund guter Geschäftszahlen und eines starken Ausblicks verzeichnen.

ASIEN

Die asiatischen Börsen wiesen am Montag rote Vorzeichen aus.

In Tokio schloss der Nikkei 225 mit einem minimalen Verlust von 0,03 Prozent bei 39'457,49 Punkten.

Auch auf dem chinesischen Festland verlor der Shanghai Composite bis Handelsende 0,16 Prozent auf 3'386,33 Einheiten.

Der Hang Seng in Hongkong gab letztlich um 0,88 Prozent auf 19'795,49 Zähler nach.

Teilnehmer verwiesen zur Begründung auf Zurückhaltung vor den Sitzungen der US-Notenbank Fed und der Bank of Japan (BoJ) in dieser Woche. Mehrheitlich wird bei der Fed mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte gerechnet, doch es herrscht Uneinigkeit, wie der weitere Zinspfad aussehen wird.

An den chinesischen Börsen belasteten zudem schwache Konjunkturdaten im Fokus. Die enttäuschenden chinesischen Daten für November unterstreichen die Herausforderung für Peking, eine nachhaltige Wachstumsbelebung zu erreichen, erläuterte China-Ökonom Julian Evans-Pritchard von Capital Economics. Die Daten hätten einen "unerwarteten Schwungverlust" gezeigt, monierte der Volkswirt mit Blick auf ein unerwartet schwaches Wachstum der Einzelhandelsumsätze. Durch politische Unterstützung könnte der Einzelhandel wieder anziehen. "Wir bezweifeln jedoch, dass die Anreize mehr als eine kurzfristige Verbesserung bewirken können, zumal die derzeitige Stärke der Exportnachfrage wahrscheinlich nicht aufrechterhalten werden kann, sobald Trump beginnt, seine Zolldrohungen umzusetzen", fügte der Ökonom hinzu.

Zwar legte die Industrieproduktion in China im November etwas stärker zu als erwartet. Dagegen blieben die Anlageinvestitionen in den Städten hinter der Erwartung zurück. Die Commerzbank verwiesen im Zusammenhang mit der konjunkturellen Schwäche in China auf den signifikanten Rückgang bei der laufenden Verzinsung von 10-jährigen Staatsanleihen. Allein seit Beginn des Monats sei die laufende Verzinsung um rund 30 Basispunkte gefallen und liege mit nun 1,72 Prozent deutlich unter den 2,25 Prozent, die Mitte des Jahres noch als Untergrenze von der Notenbank genannten worden sei. Die Verzinsung 30-jähriger chinesischer Staatsanleihen fiel derweil erstmals unter die Marke von 2 Prozent.

Vor der Entscheidung der japanischen Notenbank am Donnerstag hätten sich Anleger nicht aus der Deckung gewagt, hiess es. "Wir rechnen mit einer Anhebung um 25 Basispunkte auf 0,5 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit einer Anhebung im Dezember gegenüber einer Anhebung im Januar liegt jedoch bei 60 zu 40", so Moody's Analytics. Laut den Analysten ist die Bank of Japan besorgt, dass die Yen-Schwäche die Inflation ankurbeln sowie Reallöhne und Verbraucherausgaben beeinträchtigen könnte. Allerdings seien die Finanzmärkte in den vergangenen zwei Wochen nervös gewesen, und der Yen habe gegenüber dem Dollar wieder etwas an Boden gewonnen, hiess es.

Redaktion finanzen.ch / awp / Dow Jones Newswires


Bildquelle: Keystone, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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