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Geändert am: 18.07.2024 22:02:49

Nach EZB-Zinsentscheid: SMI und DAX schliessen schwächer -- Dow geht trotz neuem Rekord schwächer aus dem Handel -- Asiens Börsen schlussendlich uneinheitlich

Der heimische und deutsche Markt gaben am Donnerstag nach. Die US-Börsen bewegten sich auf rotem Terrain. Die asiatischen Aktienmärkte fanden am Donnerstag keine gemeinsame Richtung.

SCHWEIZ

Der Schweizer Aktienmarkt zeigte sich am Donnerstag mit Verlusten.

Der SMI fiel bereits kurz nach Eröffnung ins Minus, baute dieses im weiteren Verlauf aus und beendete den Tag letztlich 0,70 Prozent tiefer bei 12'247,61 Zählern.

Auch die Nebenwertindizes SPI und SLI gaben schliesslich ab und schlossen 0,58 Prozent schwächer bei 16'260,34 Einheiten respektive 0,55 Prozent niedriger bei 1'973,60 Punkten.

Grund dafür waren Unternehmensergebnisse und Gewinnmitnahmen. Händler verwiesen darauf, dass der Markt zuletzt sehr gut gelaufen sei und die Firmenergebnisse die Anleger schon positiv überraschen müssten, damit es weiter nach oben gehe. "Liegen die Zahlen nur leicht darunter, ziehen die Investoren den Stecker", sagte ein Händler mit Blick auf die vielen Unternehmensergebnisse.

Am Nachmittag (14.15 Uhr) hatte die Europäische Zentralbank ausserdem ihre Zinsentscheidung veröffentlicht. Die Europäische Leitzinsen blieben unverändert. Der EZB-Rat werde weiterhin einen datenabhängigen Ansatz verfolgen und von Sitzung zu Sitzung entscheiden, um die angemessene Höhe und Dauer der geldpolitischen Restriktion zu bestimmen, hiess es in einer Mitteilung.

DEUTSCHLAND

Am deutschen Aktienmarkt blieben Anleger im Donnerstagshandel zurückhaltend.

Der DAX startete im Plus, rutschte dann aber in die Verlustzone und beendete den Handel schliesslich mit einem Abschlag von 0,45 Prozent bei 18'354,76 Zählern.

Am Tag des Zinsentscheids der Europäischen Zentralbank (EZB) blieben Anleger vorsichtig.

An den globalen Aktienmärkten war in den vergangenen Tagen ein Favoritenwechsel zu beobachten, hin zu den US-Börsen und dort raus aus der Technologiebranche und rein in Standardwerte. Während der Dow Jones Industrial am Mittwoch erstmals über die Marke von 41'000 Punkte gestiegen war, war an der NASDAQ Korrektur angesagt. Am Donnerstag zeichnete sich dort zeitweise aber eine gewisse Erholung ab.

Bei der EZB hatte sich am Donnerstag in Sachen Leitzins nichts getan. Zum weiteren Zinskurs hiess es in der Mitteilung: "Der EZB-Rat ist entschlossen, dafür zu sorgen, dass die Inflation rechtzeitig zu ihrem mittelfristigen Ziel von 2 Prozent zurückkehrt. Er wird die Leitzinsen so lange ausreichend restriktiv halten, wie es zur Erreichung dieses Ziels erforderlich ist."

WALL STREET

Die US-Märkte verbuchten am Donnerstag Verluste.

Der Dow Jones legte nach einem schwachen Start zu. Dabei verzeichnete er erneut einen Rekord und knackte die Marke von 41'300 Punkten. Doch dann hat der Wind gedreht, das Börsenbarometer fiel tief ins Minus und schloss 1,29 Prozent schwächer bei 40'664,89 Punkten.
Der NASDAQ Composite fiel nach einer positiven Eeröffnung in die Verlustzone zurück und beendete den Handelstag 0,70 Prozent leichter bei 17'871,22 Stellen.

Chip-Aktien fielen erneut aufgrund von Befürchtungen strengerer Exportbeschränkungen nach China. Zudem verstärkte der Tonfall auf dem Parteitag der US-Republikaner die Sorge vor neuen Handelskriegen - auch mit befreundeten Regionen wie Taiwan, Südkorea und Europa, hiess es laut awp im Handel. Gerade Technologietitel seien in diesem Jahr wegen des KI-Booms sehr gut gelaufen, das Störfeuer von Präsidentschaftskandidat Donald Trump und seinen Getreuen verstärke die Neigung zu Gewinnmitnahmen.

Derweil mehren sich Presseberichten zufolge die Stimmen aus der eigenen Partei, dass der demokratische US-Präsident Joe Biden seine Kandidatur für eine zweite Amtszeit aufgeben sollte. Ein Kandidatenwechsel würde die in einem Wahljahr ohnehin bestehenden politischen Unsicherheiten noch verstärken, was den Anlegern wenig behagen dürfte.

Konjunkturseitig haben mehr Amerikaner in der vergangenen Woche erstmals Arbeitslosenhilfe beantragt als erwartet. Der Philadelphia Fed Index stieg im Juli überraschend deutlich.

ASIEN

Die Börsen in Fernost gewannen am Donnerstag überwiegend hinzu.

In Tokio schloss der Leitindex Nikkei 225 mit einem Verlust von 2,36 Prozent bei 40'126,35 Punkten.

Auf dem chinesischen Festland stieg der Shanghai Composite bis Handelsende um 0,48 Prozent auf 2'977,13 Zähler. Daneben legte der Hang Seng in Hongkong um 0,22 Prozent auf 17'778,41 Einheiten zu.

Mit teils sehr deutlichen Abgaben haben sich die asiatischen Aktienmärkte am Donnerstag gezeigt. "Ausreisser" waren lediglich die chinesischen Börsen, die gegen die negative Tendenz freundlich tendierten. Die kräftigsten Verluste verzeichneten Technologie- und Halbleiteraktien, da die Androhung weiterer US-Restriktionen gegen China die Besorgnis über einen neuerlichen Handelskrieg zwischen den beiden Ländern verstärkte.

Dies hatte am Vortag bereits den S&P 500 und vor allem die NASDAQ-Indizes an der Wall Street tiefer ins Minus gedrückt. Zudem war es im Technologie-Sektor erneut zu kräftigen Gewinnmitnahmen gekommen, da der Optimismus über Zinssenkungen die Anleger dazu veranlasst, in konjunkturell sensiblere Sektoren zu wechseln. Dazu kamen die Äusserungen des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump zu den US-Verteidigungsausgaben für Taiwan, die bei den Anlegern Sorgen hervorriefen.

Redaktion finanzen.ch / awp / Dow Jones Newswires


Bildquelle: Keystone, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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