Heterojunction-Technologie |
19.06.2023 23:28:00
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Credit Suisse-Analyst wenig begeistert von Meyer Burger - Warum er das Kursziel dennoch anhebt
Nachdem Lieferkettenprobleme dem Solarmodulhersteller Meyer Burger noch vor wenigen Monaten stark zusetzten, entspannte sich die Lage des Unternehmens in den letzten Wochen. Ein Analyst traut dem Frieden aber nicht und hält die Aktie des Unternehmens weiter für nicht investierbar.
• Aktie auf Zwölfmonatssicht erfolgreich
• Analyst sieht Meyer Burger nur als Nischenplayer
Die vergangenen Monate waren eine Achterbahnfahrt für Meyer Burger: Das Unternehmen musste im März sein Produktionsziel kappen, was der Aktie einen zweistelligen Kurseinbruch bescherte. Nur wenige Wochen später präsentierte der Solarkonzern seine Jahresbilanz - und überzeugte: Das Umsatzplus kam am Markt gut an, auch wenn unter dem Strich weiter ein Verlust in den Büchern stand. Dass die Lieferkettenproblematik, die zu der Produktionskürzung im März geführt hatte, langsam unter Kontrolle zu sein scheint, wurde unterdessen von Anlegern Anfang Juni weitgehend unaufgeregt zur Kenntnis genommen, während die jüngst auf einer Fachmesse präsentierten neuen Solarmodule Aktionäre nur kurzzeitig überzeugten.
So durchwachsen wie die Nachrichtenlage bei Meyer Burger ist auch die Aktienkursentwicklung: Im bisherigen Jahresverlauf hat der Anteilsschein 4,58 Prozent zugelegt, auf Sicht eines Jahres ging es aber um kräftige 43,23 Prozent nach oben. Die Schwankungen auf dem Weg da hin waren aber gewaltig: Zwischen 0,34 und 0,71 CHF pendelte die Meyer Burger-Aktie in den letzten zwölf Monaten, zuletzt war eine Aktie 0,56 CHF wert.
Analyst rechnet mit weiterem Abwärtstrend
Für Patrick Laager, der als Chefanalyst bei der Credit Suisse tätig ist, sind die Aussichten für Meyer Burger unterdessen mies: Zuletzt bestätigte er seine Einschätzung der Aktie mit "Underperform", das Kursziel wurde zwar leicht von 31 auf 36 Rappen angehoben, liegt damit aber deutlich unterhalb des aktuellen Aktienpreises und in der Nähe des Zwölfmonatstiefs.
Cash zufolge erklärte er zur Begründung seiner Einschätzung, dass sich die Annahmen, auf welche er sich mit seiner Verkaufsempfehlung stütze, bisher als richtig erwiesen hätten. "Alle Produkte von Meyer Burger enthalten Heterojunction-Solarzellen aus eigener Produktion Made in Germany", hatte Meyer Burger unlängst verkündet - eine Technologie, der Laager offenbar nicht viel abgewinnen kann. Man werde damit "vermutlich nur einen Nischenmarkt bedienen" können, heisst es in dem Analystenkommentar, aus dem Cash zitiert. Laager zufolge werde Meyer Burger den Schwellenwert für den Massenmarkt von 5 Gigawatt wohl erst in vier Jahren und mit Investitionen von weiteren 800 Millionen Franken erreichen. Dass er vor diesem Hintergrund das Kursziel dennoch angehoben hat, erklärte er damit, dass die Wahrscheinlichkeit von Finanzierungsbeiträgen aus Washington und Brüssel zuletzt zugenommen habe.
Die Erfolgsbilanz von Patrick Laager bei Meyer Burger ist allerdings ausbaufähig. TipRanks zufolge war der Credit Suisse-Analyst bei einem von sechs Ratings für Meyer Burger erfolgreich - die Success Rate gibt die Analystenplattform daher mit 17 Prozent an. Neben Meyer Burger covert der Experte unter anderem auch Implenia, Landis+Gyr, Sulzer und die VAT Group.
Redaktion finanzen.ch
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