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Rückrufquoten 14.11.2021 16:27:00

Daimler, Tesla, GM & Co.: Bei diesen Autokonzerne gibt es die meisten Rückrufe

Daimler, Tesla, GM & Co.: Bei diesen Autokonzerne gibt es die meisten Rückrufe

Gibt es ein Problem mit bestimmten Teilen von Fahrzeugen, müssen diese zurückgerufen und die Probleme behoben werden. In den letzten Jahren nahm die Zahl an Rückrufen von Fahrzeugen immer weiter zu.

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• Das Risiko für Rückrufe steigt wegen der stärker werdenden Wettbewerbsintensität
• Honda weist im letzten Jahrzehnt die höchste Rückrufquote auf, Tesla die niedrigste
• Die häufigsten Sicherheitsmängel betreffen den Insassenschutz

Das Forschungsinstitut Center of Automotive Management (CAM) veröffentlichte die Ergebnisse einer Studie zu den Rückruf-Trends der globalen Automobilhersteller im Langfristvergleich (2011-2021) am Referenzmarkt USA. Die Ergebnisse zeigen, dass in den USA zwischen 2011 und 2020, 331 Millionen Fahrzeuge wegen Sicherheitsmängeln zurückgerufen wurden, was einer Quote von 201 Prozent entspricht. Genauer bedeutet das, dass in diesem Zeitraum mehr als die doppelte Anzahl an Fahrzeugen zurückgerufen wurde, als Neuwagen verkauft wurden. "Die Auswertungen der Rückrufe des Jahres 2020 und des 1. Halbjahres 2021 zeigen keine Trendumkehr, sondern verstärken den Negativtrend.", so der Bericht.

Deshalb wird das Risiko für Rückrufe immer höher

Für die wachsenden Qualitätsprobleme gibt es laut der Studie sechs strukturelle Ursachen. Die erste Ursache ist die steigende Komplexität der Fahrzeuge. Vor allem in den letzten 20 Jahren seien die Fahrzeuge deutlich komplexer und damit auch sicherer und komfortabler geworden. Die komplizierte Technik führt jedoch auch zu einer wachsenden Fehlerhäufigkeit und Fehleranfälligkeit.
Die nächste Ursache ist die Zunahme der Entwicklungsgeschwindigkeit aufgrund von gestiegener Wettbewerbsintensität. Gerade in den letzten 15 Jahren wurden die Produktionszyklen spürbar verkürzt, weshalb Hersteller weltweit in immer kürzeren Abständen neue Modelle produzieren. Der wachsende Zeitdruck wirkt sich jedoch auch negativ auf die Qualitätssicherung aus.
Die dritte aufgeführte Ursache ist die Wertschöpfungsverlagerung und Globalisierung der Entwicklung und Produktion. Immer mehr Teile der Wertschöpfung wurden Automobilzulieferer übertragen, um sowohl Kosten-, Zeit- als auch Innovationsvorteile zu realisieren. Im Zuge dessen muss ein unternehmensübergreifendes Qualitätsmanagement nicht nur die eigene Produktqualität, sondern auch durch geeignete Prozesse die Teilequalität der globalen Lieferanten sicherstellen.
Als vierte Ursache wird der erhöhte Kostendruck als Gefahr für die Produktqualität genannt. Hersteller stehen wegen der hohen Innovations- und Wettbewerbsintensität unter enormem Kostendruck, welchen sie gleichermassen an die Automobilzulieferer weitergeben. Das Problem liegt dabei darin, dass dieser Druck zuungunsten der Teile- bzw. Produktqualität geht.
Die zuletzt aufgeführte Ursache ist die Baukasten- und Gleichteilestrategie. Zugunsten der Entwicklungsgeschwindigkeit und niedriger Kosten greifen die Hersteller immer mehr auf Baukasten- und Gleichteile zurück. Wird dasselbe Teil in verschiedenen Modellen genutzt, kann ein Fehler, der erst später entdeckt wird, zu millionenfachen Fahrzeugrückrufen führen.

Das sind die Gewinner und Verlierer in Sache Rückrufquote

Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 2021 mehr als 18,6 Millionen PKW in den USA zurückgerufen, so CAM, was eine Rückrufquote von 227 Prozent bedeutet. Eine hohe Rückrufquote weisen im ersten Halbjahr die US-amerikanischen Hersteller General Motors mit sieben Millionen PKW (525 Prozent) und Ford mit 3,7 Millionen PKW (374 Prozent) auf. Noch schlechter schneidet in diesem Zeitraum Daimler mit einer Rückrufquote von 1'275 Prozent (zwei Millionen PKW) ab.
Mit Blick auf den Zeitraum zwischen 2011 und 2020 zeigt sich, dass die Hersteller General Motors, Honda, Fiat-Chrysler sowie Ford und Toyota besonders hohe Rückrufzahlen aufweisen. Innerhalb dieses Zeitraums mussten diese Hersteller zwischen 46 Millionen und 60 Millionen PKW zurückrufen. Der Hersteller Honda erreicht mit einer 342 Prozent hohen Rückrufquote einen Negativ-Spitzenwert in der Langzeituntersuchung. Knapp dahinter liegt Mitsubishi mit einer Quote von 331 Prozent. Während die Rückrufquoten von Daimler mit 201 Prozent und Volkswagen mit 173 Prozent etwas unter dem Durchschnitt der in der Studie untersuchten Hersteller liegen, weisen Jaguar-Land Rover mit 86 Prozent und Tesla mit 55 Prozent die niedrigsten Quoten auf.

Das sind die häufigsten Gründe für einen Rückruf

Wird ein Fahrzeug zurückgerufen, kann dies auf verschiedene sicherheitsrelevante Mängel zurückzuführen sein. Im Jahr 2020 waren die häufigsten Mängel Sicherheitsmängel beim Insassenschutz. Ganze 27,2 Prozent entfielen auf diesen Bereich. Qualitätsmängel beim Antriebsstrang, die also den Motor und das Getriebe betreffen, machen 21,1 Prozent der Mängel aus. Auf die Karosserie sind 19,9 Prozent der Sicherheitsmängel zurückzuführen und 14,1 Prozent der Rückrufe betreffen Mängel an der Elektrik oder Elektronik. Mängel an den Bremsanlagen machen wiederum 10,1 Prozent der Rückrufe aus. Weitere sicherheitsrelevante Mängel können an der Lenkanlage, dem Fahrwerk, Softwarefehlern oder an sonstigen Bauteilen liegen, wie CAM aufzeigt.
Wer sich über Rückrufaktionen auf dem Laufenden halten möchte oder überprüfen will, ob das eigene Fahrzeug an einer Rückrufaktion beteiligt ist, kann diese Informationen in Deutschland über die Rückrufdatenbank des Kraftfahrt-Bundesamt einholen.

E. Schmal / Redaktion finanzen.ch

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Bildquelle: Krom1975 / Shutterstock.com,Alexander Chaikin / Shutterstock.com

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