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Rat an Anleger 04.04.2021 22:16:00

Investor befürchtet Crash der Robinhood-Aktie - Andere IPOs mit besseren Chanen

Investor befürchtet Crash der Robinhood-Aktie - Andere IPOs mit besseren Chanen

Die Tradingapp Robinhood plant den Schritt an die Börse. Ein Investor rät Anlegern aber davon ab, sich in das Unicorn einzukaufen - er glaubt jetzt schon an einen Crash der Robinhood-Aktie.

• Alex Cho wenig überzeugt vom Potenzial der Robinhood-Aktie
• Kritik an fehlender Liquidität
• Andere IPOs mit besseren Chanen

Alex Cho, Gründer des Risikokapitalgebers V.C. Ventures, hat den Tradinganbieter Robinhood unter die Lupe genommen und im Hinblick auf seine Börsenchancen untersucht. Dabei kommt er zu einer wenig optimistischen Einschätzung.

Bewertung zu hoch

Auf der Website seines Researchunternehmens Cho Research hat der Experte, der auch als Venture-Kapitalgeber aktiv ist, einen Artikel mit der Überschrift: "Wird Robinhood nach dem IPO abstürzen und brennen?" veröffentlicht. Dabei nimmt Cho insbesondere auf die hohe Bewertung des Unicorns Bezug, die aktuell noch bei 11,7 Milliarden US-Dollar liegt, im Zuge des Börsengangs laut Schätzungen von Bloomberg aber bis auf 20 Milliarden US-Dollar steigen könnte. "Die überhöhte Bewertung eines VC-Einhorns, das sich in einem bereits gut durchdrungenen Segment mit einem endlosen Wettlauf um immer billigere Gebühren und immer niedrigeren Margenspreads abhebt, spricht für die Natur des von Venture finanzierten Mülls, der einfach mit einer Menge Fachjargon und Formulierungen über die Funktionalität mobiler Apps angereichert wird", so Cho.

Robinhood unterscheide sich seiner Ansicht nach nicht wesentlich von anderen Online-Discount-Brokern, außer durch die Tatsache, dass die Ausführungszeiten für Einzahlungen "lausig" seien und es drei bis fünf Tage dauern könne, bis User Zugriff auf ihr Geld hätten. "Es sind kleine Details wie diese, die größere Investoren abschrecken, die einen sofortigen Zugang zu Vermögenswerten und Liquidität bevorzugen", schreibt Cho im Hinblick auf die Zielgruppe von Robinhood.

Tatsächlich sei Robinhood sogar schlimmer als viele andere vergleichbare Anwenudngen, denn die App werde als "freundliche Brokerage-App für Anfänger" vermarktet, kritisiert der Gründer von V.C. Ventures.

Robinhood ohne Liquidität

Zusätzlich bemängelt der Experte die fehlende Liquidität des Unternehmens, das sich im Zusammenhang mit dem Hype um die GameStop-Aktie vor wenigen Wochen gezwungen sah, den Handel mit GameStop und anderen stark nachgefragten Aktien für die eigenen Kunden zeitweise zu unterbinden. Als Grund gab die Führungsebene von Robinhood an, man sei von der Clearing-Stelle DTCC darüber informiert worden, Sicherheiten in Höhe von drei Milliarden US-Dollar hinterlegen zu müssen, als Startup habe man diese riesige Summe nicht aufbringen können. Eine Beschränkung des Handels mit den fraglichen Aktien habe die Forderungssumme senken können, zeitgleich schossen auch Investoren Kapital nach. Cho nennt diese Ereignisse "lächerlich" und betont: "Die Tatsache, dass sie die Liquiditätsanforderungen nicht erfüllen können, erklärt bereits, warum sie auch nicht schnell Geld für Brokerage-Konten zur Verfügung stellen können".

Der Hype liegt nicht bei Robinhood

Darüber hinaus zeigt sich Cho überzeugt, dass der wahre Hype nicht bei einer Tradingapp wie Robinhood liege, sondern dass Anleger ihr Interesse stattdessen auf andere in diesem Jahr geplante Börsengänge richten würden: die der Kryptobörsen Coinbase und Kraken nämlich. Deren Bewertung hänge vom Wert der Kryptowährung Bitcoin ab, dort sei seiner Einschätzung nach der wahre Hype zu finden.

"Da Coinbase BTC nutzt und sich zeitgleich frisches Geld am Aktienmarkt besorgen will, werden Anleger Robinhood nicht beachten. Jeder weiß, dass es ein schrecklicher Börsenmakler für Anfänger ist. Anleger würden lieber die nächste BTC-Welle fahren oder mit wertvollen Finanztiteln auf Nummer sicher gehen", so die Einschätzung von Cho.
"Was auch immer Sie tun, konzentrieren Sie sich auf andere Börsengänge, da dies [Robinhood] keine gute Idee ist", so die abschließende Bewertung des Experten via Twitter.

Redaktion finanzen.ch

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