Konkurrenz im Anmarsch |
11.03.2023 22:38:00
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Konkurrenz für NVIDIA: Südkoreanischer Chiphersteller SAPEON will durchstarten
NVIDIA ist nicht nur einer der führenden Akteure im Chipbereich sondern hat sich auch im aufstrebenden Segment der künstlichen Intelligenz einen vermeintlich uneinholbaren Vorsprung erarbeitet. Doch ein aufstrebendes Start-up aus Südkorea sagt den US-Amerikanern im KI Computing den Kampf an.
• Konkurrenz kommt auch aus Südkorea
• Start-up SAPEON will mit Finanzierungsrunde NVIDIAs Dominanz brechen
Trotz eines Gewinn- und Umsatzrückgangs im vierten Quartal zeigten sich NVIDIA-Anleger und -Beobachter von der jüngsten Bilanzvorlage des Chipriesen positiv überrascht: Immerhin schnitten die US-Amerikaner besser ab als am Markt erwartet. NVIDIA profitierte dabei insbesondere vom Boom bei Anwendungen mit künstlicher Intelligenz - ein Geschäftssegment, in das das Unternehmen weiter zahlreiche Ressourcen stecken will. Bereits jetzt sind NVIDIA-Technologien auf KI-Anwendungen spezialisiert, grosse Partnerschaften mit Cloud-Anbietern sollen diesen Trend noch verstärken, kündigte NVIDIA-Chef Jensen Huang im Rahmen der Bilanzvorlage an.
Doch NVIDIA ist nicht der einzige Akteur im KI-Bereich - und unter Umständen auch nicht auf allen Ebenen am besten positioniert. Das hatte zuletzt auch der ehemalige NVIDIA-Bulle Cathie Wood erkannt, die sich seit Monaten in grossem Stil von NVIDIA-Aktien trennt und stattdessen andere Branchenvertreter verstärkt ins Visier nimmt: Neben Woods Alltime-Favoriten Tesla ist dies insbesondere EXACT Sciences, ein Unternehmen mit einer Spitzenposition bei molekulardiagnostischen Tests in der Onkologie und einer breiten Datenbasis, die sich für das Training mit KI eignet.
NVIDIA-Konkurrenz kommt aus Südkorea
Neue Konkurrenz für NVIDIA - noch dazu aus der eigenen Branche - kommt nun auch aus Südkorea, wo das Start-up SAPEON angetreten ist, um dem Marktführer Marktanteile abzunehmen.
SAPEON stellt Chips für KI-Anwendungen her und entwirft Halbleiter für künstliche Intelligenz zum Einsatz in Rechenzentren - damit wildern die Südkoreaner explizit im Revier von NVIDIA, AMD & Co. "KI-Lösungen werden dank der Entwicklung von KI-Diensten wie ChatGPT stark wachsen", zeigte sich Soojung Ryu, CEO von SAPEON, in einem Interview mit CNBC anlässlich des Mobile World Congress jüngst überzeugt. "Wir würden gerne diese Art von System (KI-Chips) bauen, um eine Chance in dem Geschäft zu haben", so Ryu weiter. Dass SAPEON mit seinem erklärten Fokus auf den US-Markt in direkte Konkurrenz zu NVIDIA tritt, ist dem Firmenchef bewusst und offenbar eine durchaus gewollt herbeigeführte Entscheidung. Auf die Frage, ob SAPEON NVIDIA herausfordern kann, antwortete Ryu mit "Ja".
Aktuell hat SAPEON mit X220 einen 28-Nanometer-KI-Chip auf dem Markt, der eigenen Angaben zufolge NVIDIAS A2-Chip nach Leistung übertroffen haben soll und zwar "um das 2,3-Fache", wie es in einer Pressemitteilung von SAPEON heisst. "SAPEON ist eines der weltweit führenden KI-Halbleiterunternehmen, und wir freuen uns, dass der X220 - dessen Wettbewerbsfähigkeit bereits durch interne Kommerzialisierung verifiziert wurde - für seine hervorragende Leistung im MLPerf-Benchmark unabhängig anerkannt wurde und durch Tests grosse Aufmerksamkeit auf dem Markt erhalten hat."
Start-up auf der Suche nach Investoren
SAPEON wurde 2016 von SK Telecom, einem der grössten Telekommunikationsunternehmen Südkoreas, gegründet. Die Gründerfirma gliederte das Start-up im vergangenen Jahr aus und begab sich auf die Suche nach externen Investitionen.
Aktuell laufe eine Fundraising-Runde, die SAPEON eine Bewertung von über 400 Millionen US-Dollar sichern würde, kündigte Soojung Ryu kürzlich an. Unterstützung erhält das in Kalifornien ansässige Start-up weiter von SK Telecom, SK Hynix und SK Square.
Das Geld soll auch in die Entwicklung eines neuen KI-Chips fliessen. Ryu erklärte gegenüber CNBC, sein Unternehmen werde noch in diesem Jahr einen 7-Nanometer-KI-Chip auf den Markt bringen, der von Taiwan Semiconductor (TSMC), dem weltweit grössten Vertragschiphersteller, hergestellt werde. Das würde SAPEON näher an die aktuelle Technologie auf dem Markt bringen.
Redaktion finanzen.ch
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