Preiskampf |
11.05.2023 21:14:00
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Konsolidierung: Tesla-Rivale Xpeng glaubt, dass nur zehn EV-Hersteller den Preiskampf am Markt überleben werden
Am Elektroautomarkt tobt seit einigen Monaten ein Preiskampf. Tesla-Konkurrent Xpeng erklärt, dass den EV-Preiskampf nur 10 Autobauer überleben werden.
• Brian Gu: In zehn Jahren wird es nur noch zehn EV-Hersteller geben
• Top 10 EV-Hersteller: Tesla die unangefochtene Nummer 1
Preiskampf im Sektor
Seit einigen Monaten herrscht im EV-Sektor ein regelrechter Preiskampf, nachdem Tesla im Januar und im März seine Preise gesenkt hatte. Dan Ives, Managing Director of Equities bei Wedbush Securities, erklärte gegenüber CNBC, dass die Nachfrage um 30 Prozent gestiegen sei, nachdem Tesla bereits weltweit Preissenkungen durchgeführt hat und dass die jüngste Preissenkung als ein weiterer kluger Schachzug des Unternehmens betrachtet wird. Mit Teslas aggressiver Preispolitik gerieten schliesslich auch andere EV-Hersteller in Zugzwang. So kam es im Laufe der folgenden Wochen und Monate zum Beispiel bei Teslas chinesischem Konkurrenten Xpeng, dem US-amerikanischen Auto-Hersteller Ford sowie beim deutschen Unternehmen VW zu Preissenkungen. Chief Financial Officer Steven Feng von Tesla-Konkurrent NIO meldete sich jedoch laut Bloomberg kritisch zu Wort. Ihm nach sei der Preiskampf auf dem Markt ein Hinweis darauf, dass es in China zu viele EV-Hersteller gebe.
Nur noch 10 Unternehmen in 10 Jahren?
Inzwischen äusserte sich auch Xpeng zu dem Thema. Brian Gu, stellvertretender Vorsitzender des in Guangzhou ansässigen Unternehmens Xpeng, erklärte gegenüber der Financial Times, dass chinesische Unternehmen, die zu den letzten verbliebenen Automobilherstellern gehören wollen, einen Jahresumsatz von mindestens drei Millionen Fahrzeugen erzielen müssten, der durch globale Exporte gestützt wird. Seine Aussage kommt zu einem historischen Zeitpunkt in der globalen Autoindustrie, denn China stehe derzeit kurz davor, Japan als zweitgrössten Automobilexporteur zu überholen, nachdem es im vergangenen Jahr bereits Deutschland überholt hat. "Um zu diesem '3-Millionen-Club' zu gehören, kann man nicht nur in China tätig sein, sondern muss ein Global Player sein. Wir denken, dass in diesem Szenario vielleicht fast die Hälfte des Volumens von ausserhalb Chinas kommt", erklärt Gu in dem Interview. In etwa fünf bis zehn Jahren soll der Markt viel stärker konzentriert sein. Seiner Schätzung nach werde sich die Anzahl der Akteure auf globaler Ebene bis dahin wahrscheinlich auf weniger als 10 reduzieren. Gu räumt jedoch auch ein, dass der Markteintritt für chinesische Marken in den USA heutzutage schwierig sei. "Wir müssen uns Zeit nehmen, um ihn zu studieren und einen Weg zu finden, diesen Markt zu erschliessen." Dennoch sehe das Unternehmen viele Wachstumsmöglichkeiten ausserhalb von China. "Bislang wurde keine unserer Partnerschaften durch den politischen Lärm beeinträchtigt", erklärt Gu weiter und fügt hinzu, dass die gesamte chinesische Industrie eine Lösung finden werde, "falls sich die Beschränkungen auf das Unternehmen auswirken sollten".
So sehen die Top 10 der EV-Hersteller heute aus
Geht man davon aus, dass sich Gus Prognose für die nächsten zehn Jahre bewahrheitet, lohnt es sich einen Blick auf die derzeitigen Top 10 der EV-Hersteller zu werfen. Trotz Lieferengpässen und der Inflation erlebte der EV-Markt im Jahr 2022 abermals ein Rekordniveau. Insgesamt wurden Schätzungen des Centers of Automotive Management (CAM) zufolge rund sieben Millionen BEVs abgesetzt, im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung von 63 Prozent. Für deutsche Elektroautohersteller sei die Lage dabei höchst angespannt gewesen. Denn obwohl die namhaften deutschen Hersteller ihren Absatz im Vorjahresvergleich steigern konnten, konnten sie jedoch "bei weitem nicht mit dem Tempo der Spitzengruppe um Tesla und BYD mithalten."
Eingeleitet werden die Top 10 der EV-Hersteller mit dem chinesischen EV-Hersteller NIO. Im Vergleich zum Vorjahr konnte das Unternehmen seinen EV-Absatz CAM zufolge um ganze 31'000 Fahrzeuge steigern. Im Jahr 2022 soll das Unternehmen etwa 122'000 Fahrzeuge ausgeliefert haben. Auf dem neunten Platz folgt Mercedes-Benz. Im Jahr 2022 soll das deutsche Unternehmen insgesamt 133'000 Elektroautos ausgeliefert haben und damit insgesamt 69'000 Autos mehr als noch im Vorjahr. Auf Platz acht folgt der chinesische EV-Hersteller Hozon mit einem Jahresabsatz von 152'000 Fahrzeugen. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies eine Steigerung um 56'000 Fahrzeuge. Auf dem siebten Platz steht erneut ein deutsches Unternehmen. BMW soll im vergangenen Jahr 216'000 Elektroautos ausgeliefert haben. Im Vergleich zum Absatz im Jahr 2021 ganze 128'000 Fahrzeuge mehr. Auf dem sechsten Platz folgt die Guangzhou Automobile Group mit einem EV-Absatz von 271'000 Elektroautos. Das chinesische Unternehmen steigerte seinen Absatz im Vorjahresvergleich um 147'000 Fahrzeuge. Auf dem fünften Platz folgt ein ebenfalls chinesischer EV-Hersteller. Geely soll im Jahr 2022 381'000 Fahrzeuge und damit 265'000 Fahrzeuge mehr als noch im Jahr 2021 ausgeliefert haben. Auf Platz vier landet die deutsche Volkswagen Group mit einem Absatz von 572'000 Fahrzeugen im Jahr 2022. Ein Jahr zuvor lag der Absatz noch um 119'000 tiefer bei 453'000 Fahrzeugen. Der dritte Platz geht an das chinesische Unternehmen SIAC Motor. Hier liegt der Absatz im Jahr 2022 bei 750'000 und damit insgesamt um 140'000 Fahrzeuge höher als noch im Vorjahr. Auf Platz zwei steht der chinesische EV-Hersteller BYD. Das Unternehmen hat im Jahr 2022 insgesamt 911'000 Fahrzeuge ausgeliefert und damit stolze 590'000 Fahrzeuge mehr als im Jahr 2021. Auf Platz eins steht unangefochten der US-amerikanische EV-Hersteller Tesla. Mit einem Fahrzeugabsatz von 1,314 Millionen Fahrzeugen hat das Unternehmen im Jahr 2022 am meisten Fahrzeuge ausgeliefert. Im Jahr 2021 waren es noch 378'000 Einheiten weniger.
Redaktion finanzen.ch
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