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Kein Bonus für Vorstand 21.12.2022 17:01:00

Lufthansa-Aktie dennoch fester: Deutsche Bundesregierung verbietet Boni-Pläne der Lufthansa - Gewerkschaften fordern auch Boni für Mitarbeiter

Lufthansa-Aktie dennoch fester: Deutsche Bundesregierung verbietet Boni-Pläne der Lufthansa - Gewerkschaften fordern auch Boni für Mitarbeiter

Die Bundesregierung lehnt Pläne der Lufthansa zur Auszahlung von Boni an ihre Vorstände trotz milliardenschwerer Staatshilfen in der Pandemie ab.

"Die Bundesregierung sieht das ausdrücklich anders", sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Mittwoch. "Nach ihrem Verständnis würde das Ansammeln von Bonuszahlungen in Verbindung mit einer späteren Auszahlung nach Beendigung der Stabilisierungsmassnahmen, die es im WSF gegeben hat, gegen die getroffenen Vereinbarungen verstossen." Man werde das mit der Lufthansa besprechen. Dabei seien "interessante rechtliche Fragen" zu klären.

Der Zusammenbruch des Flugverkehrs in der Pandemie hatte Lufthansa 2020 und 2021 tief in die roten Zahlen gestürzt. Im Sommer 2020 bewahrte der Staat die Gesellschaft vor dem wirtschaftlichen Aus. Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds des Bundes (WSF) stützte die Lufthansa mit sechs Milliarden Euro. Er stieg in diesem Zuge mit 20 Prozent direkt beim Konzern ein. Die staatliche Förderbank KfW steuerte zudem einen Kredit über eine Milliarde Euro bei. Inzwischen hat die Lufthansa die Hilfen komplett zurückgezahlt. Der Bund hat seine Beteiligung mit mehr als 700 Millionen Euro Gewinn verkauft.

Dem "Handelsblatt" zufolge hatte der Aufsichtsrat Anfang Dezember beschlossen, dem Topmanagement Bonuszahlungen für 2021 und 2022 zu gewähren. Ein Lufthansa-Sprecher sagte, interne Diskussionen im Aufsichtsrat kommentiere man nicht. "Die aktuell öffentlich in der Diskussion stehende Vergütung für den Vorstand wird abhängig von verschiedenen Faktoren frühestens ab dem Jahr 2025 zur Auszahlung kommen." Es gehe um einen Langfristbonus. Der Aufsichtsrat beachte bei allen Entscheidungen zur Managementvergütung geltendes Recht.

Gewerkschaften forderten Prämien auch für die Belegschaft. Diese habe in der Pandemie harte Einschnitte hingenommen, um ihren Teil für die Rettung der Lufthansa beizutragen, sagte Daniel Kassa Mbuambi, Vorsitzender der Flugbegleitergewerkschaft Ufo, am Mittwoch. Als Anerkennung solle der Vorstand Sonderzahlungen für die Mitarbeiter leisten. "Hierzu hat der Staat bereits Möglichkeiten mit einer steuerfreien Inflationsprämie bis zu 3000 Euro geschaffen, die die Lufthansa-Führung nutzen kann." Die Lufthansa sei wieder im Aufwind, sagte Stefan Herth, Präsident der Pilotengewerkschaft VC, mit Blick auf anziehende Geschäfte der Airline. Die Anerkennung für Leistungen dürfe nicht unterhalb der Chefetage aufhören. "Dass sich dies auch in den kommenden Tarifabschlüssen widerspiegeln muss, ist klar."

Gewerkschaften fordern von Lufthansa auch Boni für Mitarbeiter

Die Lufthansa-Gewerkschaften UFO und VC haben angesichts geplanter Vorstands-Boni für die Jahre 2021 und 2022 gefordert, auch die Leistungen der Mitarbeiter in der Pandemie finanziell zu honorieren. Man habe die Berichte "mit Erstaunen zur Kenntnis genommen", dass das Topmanagement trotz der Inanspruchnahme von Staatshilfen in der Corona-Zeit Bonuszahlungen für die vergangenen beiden Jahre bekommen soll, teilten die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) und die Vereinigung Cockpit (VC) mit. "Ungeachtet der Fragestellungen zur rechtlichen Zulässigkeit, scheint sich die Unternehmensführung erneut nicht der Signalwirkung dieser Entscheidung bewusst zu sein", heisst es in der Mittteilung.

Das Handelsblatt hatte am Dienstag unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtet, der Aufsichtsrat der Lufthansa Group habe die Zahlungen während einer Sitzung Anfang Dezember beschlossen. Allerdings hätten einige Vertreter der Arbeitnehmer gegen das Vergütungssystem gestimmt, da sie die Zahlung für einen Verstoss gegen das Verbot von Bonuszahlungen während der staatlichen Rettung hielten.

Die Flugbegleitergewerkschaft UFO verwies auf harte Einschnitte, die die Mitarbeiter hingenommen hätten, um ihren Teil zur Rettung des Unternehmens beizutragen, und auf die aktuell hohe Inflation. "Als schnelle Hilfe und als Zeichen der Anerkennung, dass das Meistern dieser Krise eine Mannschaftsleistung war, zu der die Beschäftigten einen entscheidenden Teil beigetragen haben, sollte der Vorstand der Lufthansa nun auch Bonus- oder Sonderzahlungen für die Mitarbeitenden leisten", sagte der UFO-Vorsitzende und Daniel Kassa Mbuambi laut der Mitteilung und regte dafür die Nutzung der steuerfreien Inflationsprämie von bis zu 3.000 Euro an.

Auch die Pilotengewerkschaft Cockpit sprach davon, dass die Erholung des Airline-Konzerns eine "Gemeinschaftsleistung aller Beschäftigten" sei, deren Anerkennung sich in den kommenden Tarifabschlüssen wiederspiegeln müsse. "Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen auf dem Lohnzettel sehen, dass sich ihr Einsatz in der Krise gelohnt hat", sagte VC-Präsident Stefan Herth.

Von der Lufthansa Group war kurzfristig keine Stellungnahme zu erhalten.

Die Lufthansa-Aktie weist am Mittwoch auf XETRA zeitweise einen Gewinn von 1,29 Prozent auf 8,14 Euro aus.

BERLIN (awp international)

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Bildquelle: DANIEL ROLAND/AFP/Getty Images,Sean Gallup/Getty Images,Jorg Hackemann / Shutterstock.com

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