29.10.2024 12:39:40
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MÄRKTE EUROPA/Ohne Dynamik etwas fester - Lufthansa und Hellofresh schwach
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte präsentieren sich am Dienstagmittag in einer moderat freundlichen Verfassung. Der DAX steigt um 0,2 Prozent auf 19.578 Punkte und steht nur knapp unter seinem Allzeithoch, das er vor knapp 2 Wochen bei 19.675 Punkten markiert hatte. Allerdings ist die Aufwärtsdynamik weiterhin gering, und daran dürfte sich zunächst nicht viel ändern: "Eine neue nachhaltige Tendenzaufnahme wird es vermutlich erst nach der Wahl in den USA geben", so ein Marktteilnehmer. In den meisten Umfragen kann Donald Trump seinen Vorsprung vor Kamala Harris ausbauen.
Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,1 Prozent auf 4.977 nach oben. Der Euro geht etwas leichter mit 1,0797 Dollar um. Anleihen bleiben unter Druck - die Renditen steigen also. Bei einem Wahlsieg von Trump könnten die Renditen deutlicher steigen, weil Trump die Steuern weiter senken will. Harris setzt dagegen auf höhere Unternehmenssteuern: "Damit ist klar, dass die Börse zunächst Trump bevorzugt", so ein weiterer Marktteilnehmer.
Bei den Branchen erholt sich der Stoxx-Index der Rohstoffaktien um 1,2 Prozent, der der Banken gewinnt 0,8 Prozent, getrieben vor allem von guten Ergebnissen von HSBC.
HSBC überzeugt - Covestro-Prognosesenkung schon erwartet
HSBC gewinnen nach überzeugenden Ertragszahlen zum dritten Quartal 4 Prozent. Die britisch-asiatische Bank steigerte ihren Gewinn und übertraf die Erwartung der Analysten um 12 Prozent. Auch ein neues Aktienrückkaufprogramm wird positiv aufgenommen. Auf der anderen Seite geben Santander nach eigentlich guten Zahlen 3,5 Prozent ab. Zahlen der britischen Tochter ist Santander aber schuldig geblieben, laut Marktteilnehmern, weil es dort Streitigkeiten und Unklarheiten über Belastungen im Finanzierungsgeschäft mit Autohändlern gibt.
Covestro notieren praktisch unverändert bei 58,28 Euro. Die Kappung der Prognose für das operative Ergebnis ist keine Überraschung, sie bewegt sich nun auf dem Niveau der Konsensschätzung. Die Übernahmeofferte des Ölkonzerns Adnoc spricht derweil weiter für die Aktie. 62 Euro je Aktie sollen die Covestro-Aktionäre bekommen, wenn sie das Angebot in ausreichender Zahl annehmen.
Adidas ziehen nach endgültigen Zahlen um 1,4 Prozent an. Positiv werten die RBC-Analysten den Gewinn, der die Markterwartung dank niedriger Finanzierungskosten und leicht höherer Finanzerträge deutlich übertroffen habe.
Qualität der Lufthansa-Zahlen überzeugt nicht
Lufthansa hat zwar mit dem operativen Gewinn die Marktschätzung um 2 Prozent geschlagen, JP Morgan ist von der Qualität der Zahlen aber nicht überzeugt. Die Ticketpreise hätten sich nur marginal verbessert, ursächlich für das bessere Ergebnis seien hauptsächlich günstigere Treibstoffpreise, geringere administrative Kosten sowie Währungseffekte. Metzler spricht von einem Dilemma: Wenn sich die Flugzeugkapazität verbessere, könnten die Preise fallen. Andererseits könnten anhaltende Engpässe die Wachstumschancen begrenzen. Dies und weiter Faktoren bedeuteten weiter unsichere Wachstumsaussichten. Lufthansa fallen um 2,6 Prozent zurück.
Nach endgültigen Zahlen verbilligen sich Hellofresh um 5,5 Prozent. Laut Morgan Stanley ist die Marge im Kochboxengeschäft mit 8,5 Prozent zwar über der Konsensschätzung von 6 Prozent ausgefallen. Allerdings seien die Umsätze in der Sparte stärker gesunken als gedacht.
Für Ceconomy geht es um 2,8 Prozent nach oben. Baader spricht von einem soliden Quartalsbericht. Der Konzern geht nun davon aus, dass das operative Ergebnis im "oberen Prognosebereich" liegen wird.
Auf der anderen Seite geht es mit Traton um mehr als 3 Prozent nach oben. Damit bügeln sie die Delle vom Montag wieder aus. "Möglicherweise wird die Aktie für eine Platzierung nach oben gezogen", meint ein Marktteilnehmer. Bereits im Frühjahr hatte es entsprechende Spekulationen um einen weiteren Paketverkauf des VW-Konzerns gegeben, und seitdem habe sich die Lage bei VW offensichtlich weiter verschlechtert.
Novartis trotz guter Zahlen deutlich im Minus
Novartis geben um 3 Prozent nach. Insgesamt sind die Zahlen zwar etwas besser ausgefallen als erwartet. Am Markt wird aber auch darauf verwiesen, dass Novartis eine Wertminderung in Höhe von 800 Millionen Dollar im Zusammenhang mit der Übernahme von Morphosys verbucht habe. Barclays hebt zudem die Entwicklung des Prostatakrebsmittels Pluvicto heraus. Ohne einen Sondereffekt hätten die Erlöse hier die Erwartungen um 8 Prozent verfehlt. Und laut Jefferies ist auch der Umsatz des wichtigsten Herzmedikaments von Novartis, Entresto, im dritten Quartal hinter den Erwartungen zurückgeblieben.
Ebenfalls in Zürich verbilligen sich Clariant nach enttäuschenden Geschäftszahlen um rund 4 Prozent.
Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 4.977,04 +0,1% 7,21 +10,1%
Stoxx-50 4.455,83 +0,1% 4,85 +8,9%
DAX 19.578,17 +0,2% 46,55 +16,9%
MDAX 27.230,77 -0,4% -106,20 +0,3%
TecDAX 3.422,46 +0,0% 1,59 +2,6%
SDAX 13.872,36 -0,1% -12,58 -0,6%
FTSE 8.290,75 +0,1% 5,13 +7,1%
CAC 7.576,56 +0,3% 19,62 +0,4%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 2,31 +0,03 -0,26
US-Zehnjahresrendite 4,30 +0,01 +0,42
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:30 Mo, 17:04 % YTD
EUR/USD 1,0801 -0,1% 1,0812 1,0820 -2,2%
EUR/JPY 165,71 -0,0% 165,60 165,75 +6,5%
EUR/CHF 0,9365 +0,1% 0,9363 0,9366 +0,9%
EUR/GBP 0,8320 -0,2% 0,8334 0,8333 -4,1%
USD/JPY 153,43 +0,1% 153,19 153,18 +8,9%
GBP/USD 1,2982 +0,1% 1,2971 1,2985 +2,0%
USD/CNH (Offshore) 7,1543 +0,1% 7,1599 7,1408 +0,4%
Bitcoin
BTC/USD 71.206,75 +1,9% 70.993,50 68.556,65 +63,5%
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 68,30 67,38 +1,4% +0,92 -3,5%
Brent/ICE 72,18 71,42 +1,1% +0,76 -3,7%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 43,155 42,65 +1,2% +0,51 +16,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 2.751,24 2.742,22 +0,3% +9,02 +33,4%
Silber (Spot) 34,15 33,65 +1,5% +0,50 +43,6%
Platin (Spot) 1.052,66 1.035,50 +1,7% +17,16 +6,1%
Kupfer-Future 4,42 4,36 +1,3% +0,06 +11,9%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/hru/gos
(END) Dow Jones Newswires
October 29, 2024 07:39 ET (11:39 GMT)
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