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Nach GameStop-Debakel 31.03.2021 23:13:00

SPACs werden zum beliebten Ziel von Leerverkäufen

SPACs werden zum beliebten Ziel von Leerverkäufen

Nachdem Shortseller-Lieblinge wie GameStop im Zusammenhang mit konzertierten Käufen von Kleinanlegern deutlich gestiegen sind, haben Shortseller ihren Fokus offenbar auf andere Aktien gerichtet.

• Short-Interest seit Januar deutlich gestiegen
• Hedgefonds wetten auf fallende Kurse bei SPACs die vor der Fusion stehen
• Auch nach Fusion sind SPACs begehrtes Shortseller-Ziel

SPACs, also Special-Purpose Acquisition Companies, sind im Trend. Die Zahl der Unternehmen, die den Weg an die Börse über die Übernahme durch ein solches Börsenvehikel abkürzen, wurde in den letzten Monaten immer größer. Und eine Vielzahl der Börsenneulinge haben einen durchaus erfolgreichen Start hingelegt. Das hat das Interesse von Shortsellern geweckt.

Hedgefonds mit Shortwetten auf SPACs

Die Finanzanalyse-Gesellschaft S3 Partners hat ermittelt, dass das Volumen von Wetten auf sinkende Kurse bei SPACs in den letzten Monaten deutlich angestiegen ist. Der Dollarwert von Shortwetten auf SPAC-Aktien habe sich seit Jahresbeginn von 724 Millionen US-Dollar auf 2,7 Milliarden US-Dollar mehr als verdreifacht, teilten die Experten mit.

Dabei gehören einige der attackierten Aktien zu den SPACs, die in den vergangenen Monaten kräftig gestiegen sind, wie das "Wall Street Journal" berichtet. Eines der beliebtesten Ziele sei dabei eine SPAC, die von Risikokapitalgeber Chamath Palihapitiya unterstützt wird. Das Unternehmen mit dem Namen Social Capital Hedosophia plant eine Fusion mit Social Finance Inc (SoFi), um das Startup auf kurzem Weg an die Börse zu bringen. Der Unternehmenswert von SoFi wird auf 6,5 Milliarden US-Dollar geschätzt. S&P Global Market Intelligence zufolge seien bereits vor der Fusion 19 Prozent der SPAC-Aktien leer verkauft.

Und auch die SPAC, die den Elektroautobauer Lucid Motors per Fusion aufs Börsenparkett bringen soll, Churchill Capital, ist bei Shortsellern offenbar beliebt: Das Shortinteresse an dem von Michael Klein, einem ehemaligen Investmentbanker, gestützten SPAC, habe sich im März auf rund 5 Prozent mehr als verdoppelt, schreibt das WSJ weiter.

Auch nach den Börsengängen bleiben SPACs ein Ziel

Doch nicht nur die SPACs, bei denen eine Fusion noch aussteht, sind ins Visier von Shortsellern geraten, auch bereits erfolgte Börsengänge werden von erfahrenen Leerverkäufern ins Visier genommen. So hatte der Hedgefonds Muddy Waters kürzlich eine Short-Position an XL Fleet, einem Anbieter von Flottenelektrifizierungslösungen, öffentlich gemacht. Das Unternehmen war durch die Fusion mit der SPAC Pivotal Investment Corporation an die Börse gegangen. Und die Wette auf sinkende Kurse hat sich gelohnt, denn Muddy Waters hatte massive Anschuldigungen gegen XL Fleet veröffentlicht, die Rede war davon, dass das Unternehmen einen deutlich höheren Auftragsbestand vermeldet haben soll, als tatsächlich existiere, zudem sei die Kapitalrendite für die Produkte des Unternehmens wahrscheinlich negativ. "Wir sehen nicht, dass dieses Unternehmen eine Zukunft hat", hatte Carson Block, Gründer von Muddy Waters, auf seinem Videokanal erklärt, die Aktie von XL Fleet geriet daraufhin kräftig unter Druck.

Ähnliche Kursentwicklungen zeigten sich jüngst auch bei Lordstown Motors, hier war der Börsengang via SPAC im Sommer 2020 erfolgt. Hier war es Hindenburg Research, der bekannt gab, eine Shortposition auf das Elektroauto-Startup eröffnet zu haben. Zeitgleich teilte der Shortseller mit, dass man Hinweise auf falsche Unternehmensangaben zu den Bestellungen und zu den Produktionskapazitäten habe und man das Unternehmen daher für eine "SPAC für Elektrofahrzeuge ohne Umsatz und ohne verkaufsfähiges Produkt" halte. Die Reaktion der Anleger war vorhersehbar - die Lordstown Motors-Aktie verlor kräftig an Wert.

Redaktion finanzen.ch

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