Parallelen entdeckt |
21.01.2021 23:02:00
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Wells Fargo-Analyst mit düsterer Prognose: Droht Tesla das gleiche Schicksal wie AOL?
Der Elektro-Autobauer Tesla hat ein phänomenales Jahr hinter sich gebracht. Ungebrochen scheint der Rally-Modus der Tesla-Aktie zu sein. Dies ruft die Experten der US-Bank Wells Fargo auf den Plan. Sie warnen Anleger davor, dass auf den starken Anstieg ein tiefer Fall folgen könnte.
• Wells Fargo warnt: Tesla könnte gleiches Schicksal wie AOL bevorstehen
• Experte rät Investoren, sich nicht nur auf Wachstum zu konzentrieren
Die Tesla-Aktie hatte 2020 ganz klar einen Lauf. Trotz Corona-Einbruch, der auch bei dem Anteilsschein des Elektroautobauers zwischenzeitlich seine Spuren hinterließ, beendete das Papier das vergangene Jahr letztlich mit einem Plus von satten 743 Prozent. Aufgrund des rasanten Anstiegs sah sich der Musk-Konzern gar veranlasst, einen 1-zu-5-Aktiensplit durchzuführen, um die Anteilsscheine zumindest optisch wieder erschwinglicher erscheinen zu lassen. Und auch die Marktkapitalisierung Teslas ist mittlerweile auf mehr als 750 Milliarden US-Dollar angeschwollen und stellt die Börsenbewertung zahlreicher viel größerer Branchenkollegen damit in den Schatten.
Natürlich führt ein derart kometenhafter Aufstieg nicht nur zu euphorischen Beifallsbekundungen, sondern ruft auch Skeptiker auf den Plan. Bei Tesla trifft dies umso mehr zu, da die Fundamentaldaten des Elektro-Fahrzeugherstellers eine derart hohe Bewertung nicht wirklich rechtfertigen, sondern Anleger hier vor allem auf der Zukunftspotenzial des Musk-Konzerns setzen.
Wells Fargo skeptisch gegenüber Tesla
So gesellte sich kürzlich erst die US-Großbank Wells Fargo zu den Tesla-Kritikern, die für das neue S&P 500-Mitglied kein gutes Ende voraussehen. Dies erläuterte Wells Fargo-Experte Chris Harvey in einem Interview mit CNBCs Trading Nation. Thema des Interviews waren die zehn Prognosen, die die Bank für das Jahr 2021 aufgestellt hat. An erster Stelle: Tesla wird zum neuen AOL. Gemeint ist der Untergang des US-amerikanischen Medienriesen, der bis zum Jahr 2000 den größten Internetdienstanbieter der Welt darstellte, sich in Folge einer mangelnde Weiterentwicklung jedoch schon bald von kleineren Rivalen überholt sah und letztlich von Verizon übernommen wurde.
Ein ähnliches Schicksal kann sich Harvey auch für Tesla vorstellen und sieht dabei einige Parallelen zwischen den beiden US-Konzernen: "Es erinnerte uns so sehr an 1998 - die späten 90er. AOL, genau wie Tesla, besaß eine bahnbrechende Technologie, eine unglaubliche Performance und wurde spät im Jahr im Dezember in den [S&P 500-]Index aufgenommen nach einem starken Lauf. Jedoch war dies der Anfang vom Ende".
So sei das Jahr 1999 zwar nochmal ein sehr gutes Jahr für Internet- und Technologieunternehmen geworden, mit dem Platzen der Dotcomblase hätten im Jahr 2000 dieselben Konzerne jedoch "50 bis 100 Prozent" an Wert verloren.
Untergang würde heutzutage schneller vonstatten gehen
Allerdings würde in unserer heutigen Zeit Dinge noch viel schneller passieren. Während es in der Vergangenheit vielleicht zwölf Monate gedauert hätte, bis "das Ende seinen Lauf nimmt", würde es heutzutage eher sechs Monate dauern. Daher würde Wells Fargo nun seine Kunden dazu anhalten, sich nicht mehr rein auf Wachstum zu fokussieren, sondern sich nach auch über andere Elemente Gedanken machen: "Sie müssen anfangen über Zyklizität nachzudenken. Sie müssen anfangen darüber nachzudenken mehr hohe COVID-Beta-Unternehmen in ihre Portfolio aufzunehmen". Es gehe darum in Richtung "Old Economy" und nicht "New Economy" zu denken.
Hierbei würde es Anlegern helfen, sich nun auf die Unternehmen zu konzentrieren, die während der Krise unter großen Druck geraten seien: "Sie sollten nach diesen wirklich stark mitgenommenen, weniger ausgewählten Unternehmen Ausschau halten, deren Charts kaputt aussehen".
Redaktion finanzen.ch
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