Zurück geht es hier Grüezi! Sie wurden auf finanzen.ch, unser Portal für Schweizer Anleger, weitergeleitet.  Zurück geht es hier.
Erster Testlauf 13.06.2022 20:02:00

Simulation für Ethereum-Merge gestartet: Umstellung auf "Proof-of-Stake"-Verfaren bereits im August möglich?

Simulation für Ethereum-Merge gestartet: Umstellung auf

In den letzten Monaten arbeiteten die Entwickler der Ethereum-Blockchain mit Hochdruck an der baldigen Umstellung des rechenintensiven "Proof-of-Work"-Verfahrens auf die als sicherer, sparsamer und skalierbarer geltende "Proof-of-Stake"-Architektur. Nun soll der "Merge" in einem ersten Testnetz simuliert werden.

• "Proof-of-Work"-Systeme wegen hohem Stromverbrauch in der Kritik
• Ethereum-Merge mit erstem Testlauf
• Finaler Merge könnte bald folgen

Umweltkritik an "Proof-of-Work"-Verfahren

Neben dem Urgestein Bitcoin steht vor allem auch die Cyberdevise Ether, die, nach Marktkapitalisierung gewichtet, direkt nach ihrem grossen Bruder kommt, im Fokus der Krypto-Anleger. Der digitalen Währung zugrunde liegt die 2015 etablierte Ethereum-Blockchain, die aktuell noch auf dem "Proof-of-Work"-Verfahren (PoW) basiert. Die Technologie, die auch beim Bitcoin Anwendung findet, umfasst das Lösen von rechenintensiven mathematischen Aufgaben, durch die einer Blockchain neue Blöcke hinzugefügt werden. Möglich wird dies dadurch, dass sogenannte Nodes diese Probleme durch Ausprobieren lösen. Dabei gilt, dass eine grössere Rechenarbeit dieser Nodes die Wahrscheinlichkeit erhöht, die Blöcke zu generieren. Damit wird der Schürfprozess dieser auf PoW basierenden Kryptowährungen aber nicht nur sehr zeit-, sondern auch ressourcenaufwendig gestaltet, weswegen das Verfahren jüngst immer wieder aufgrund des hohen Stromverbrauchs und damit auch des mangelnden Nachhaltigkeitsaspekts in der Kritik stand.

Ethereum arbeitet mit Hochdruck an Umstellung auf "Proof-of-Stake"-Verfahren

Der Kritik am "Proof-of-Work"-Verfahren können sich auch die Entwickler der zweitgrössten Kryptowährung Ether nicht entziehen. Aus diesem Grund arbeitet die Ethereum Foundation bereits seit einiger Zeit an der Umstellung des derzeitigen Konsensverfahrens auf "Proof-of-Stake" (PoS). Dabei wird Kapital nicht in Form von Energie, sondern in Ether auf einen Smart Contract angewendet. Die verwendeten Einheiten der Digitalwährung werden als Sicherheit verwendet, wodurch garantiert werden soll, dass sich die Validatoren im Netzwerk verantwortungsbewusst verhalten und die Gültigkeit neuer Blöcke überprüfen. "Dies war immer der Plan, denn PoS gilt als sicherer als PoW, verbraucht drastisch weniger Energie und ermöglicht die Umsetzung neuer Skalierungslösungen", heisst es dazu auf der Webseite des Projekts. "Allerdings ist Proof-of-Stake auch komplexer als Proof-of-Work und die Verfeinerung des Mechanismus hat Jahre der Forschung und Entwicklung in Anspruch genommen. Die Herausforderung besteht nun darin, PoS in das aktive Ethereum-Netzwerk zu implementieren - ein Prozess, der als 'Merge' bekannt ist."

Ethereum-Merge soll Mainnet und Beacon Chain verknüpfen

Aufgrund der unterschiedlichen Struktur gestaltet sich dieser Merge-Prozess allerdings als aufwendig, wie die Entwickler der Organisation weiter erklären. Aktuell wird das "Mainnet" verwendet, das auf dem PoW-Verfahren basiert, parallel dazu wird aber die "Beacon Chain" betrieben, die in der Vergangenheit vom Mainnet abgespaltet wurde. Diese Beacon Chain funktioniert bereits mit "Proof-of-Stake" und läuft parallel zum Hauptnetz. Nun sollen die beiden Systeme zusammengeführt werden.

Anzeige

Der Kauf von Bitcoin ist recht kompliziert und aufwändig.
» Hier können Sie ganz einfach Bitcoin kaufen und verkaufen

Damit lösen sich die Entwickler der Blockchain auch von den Bezeichnungen "Eth1" und "Eth2", die zuvor das Mainnet bzw. die Beacon Chain bezeichneten. Stattdessen ist nur noch von der Ausführungsebene bzw. der Konsensebene die Rede. Beide Ebenen vereint bilden in Zukunft das Ethereum-Netzwerk, wie es auf der Projektseite heisst.

Erste Simulation im Testnetzwerk

Eine erste Simulation erfolgt aktuell im "Ropsten"-Testnetzwerk, wie Ethereum-Entwickler Tim Beiko kürzlich via Twitter verkündete. So wurde das am längsten bestehende PoW-Testnetz Anfang Juni mit einem Kompatibilitätsupdate versehen, gleichzeitig wurde eine neue Beacon Chain etabliert. Beide Netze sollen dann im Laufe des heutigen Tages miteinander verwoben werden, wie es in einer Ankündigung der Organisation heisst.

"Node-Betreiber: dies ist die erste Generalprobe", so Beiko auf dem Kurznachrichtendienst.

Reguläre Umstellung könnte bald folgen

Sollte es bei der Umstellung des Ropsten-Netzwerks zu keinen Zwischenfällen kommen, soll der Merge im Anschluss auch auf die übrigen Testnetze von Ethereum angewendet werden, informieren die Entwickler in einem Blogeintrag. Sobald diese aktualisiert wurden und stabil laufen, könne dann der Merge des Mainnets vorbereitet werden. Ein genaues Datum für den finalen Merge können die Entwickler eigenen Angaben zufolge noch nicht nennen, da der weitere Ablauf vom Erfolg der Umstellung der Testnetzwerke abhänge. Derzeit verweisen sie aber auf das dritte oder vierte Quartal des laufenden Jahres.

Ursprünglich war der finale Merge für Juni geplant, im Frühjahr musste Beiko den Termin aber um "einige Monate" nach hinten verschieben. "Soweit wir wissen, ergibt der August, wenn alles nach Plan läuft, einfach Sinn", erklärte Entwickler Preston Van Loon "Decrypt" zufolge aber im vergangenen Monat. Bis dahin bleibt aber abzuwarten, ob die Entwickler hinter der Blockchain bald erste Erfolge für den Testlauf vermelden können.

Redaktion finanzen.ch

Weitere Links:


Bildquelle: Steve Heap / Shutterstock.com,pedrosek / Shutterstock.com
Jetzt neu: Aktuelle Anlagetrends auf einen Blick
Ob Industrie 4.0, Luxusgüter oder Internet-Infrastruktur - hier finden Sie aktuelle Anlagetrends mit vielen Hintergrundinformationen und passenden Trendaktien. Jetzt mehr lesen

«Schwarzer» Montag? – Experteninterview mit Prof. Dr. Torsten Dennin (CIO, Asset Management Switzerland AG)

Volatiler Start📉 in den August: Panik an den Märkten – Was kommt als Nächstes?

In unserem 🔍Experteninterview spricht Prof. Dr. Torsten Dennin (CIO, Asset Management Switzerland AG) mit Olivia Hähnel (BX Swiss) über die jüngsten Turbulenzen an den Märkten:

▪️ Was war Anfang August los?
▪️ Gab es einen «Schwarzen Montag»? Hat sich die Panik gelegt?
▪️ Wie ist die aktuelle Situation an den Rohstoff und Kryptomärkten?

👉🏽 Jetzt auch auf BXplus anmelden und von exklusiven Inhalten rund um Investment & Trading profitieren!

«Schwarzer» Montag? | BX Swiss TV