Chancen und Risiken |
02.07.2025 23:20:00
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Gehebelte, börsengehandelte Volatilitätsfonds: Was steckt eigentlich hinter Leveraged Volatility ETFs?

Mit Leveraged Volatility ETFs können Anleger auf Marktbewegungen wetten - mit der Chance auf ein Vielfaches an Rendite, aber auch einem Vielfachen des Risikos.
• Hohe Gewinnchancen, aber auch hohes Verlustrisiko
• Für kurzfristige Strategien und erfahrene Trader geeignet
Volatilität verbinden viele Anleger mit Risiko, doch Volatilität kann auch Chancen bieten: Genau hier setzen sogenannte Leveraged Volatility ETFs (zu Deutsch etwa "gehebelte Volatilitäts-ETFs") an. Diese speziellen börsengehandelten Fonds ermöglichen es Investoren, mit einem Hebel gezielt auf starke Schwankungen im Markt zu setzen. Doch wie funktionieren sie und worauf sollten Anleger achten?
Was sind Leveraged Volatility ETFs?
Leveraged Volatility ETFs sind spezialisierte ETFs, die sich auf die Abbildung von Volatilitätsindizes konzentrieren. Zum Vergleich: Klassische ETFs bilden einfach einen Index ab. Sie versuchen, die Marktperformance nachzubilden, indem sie die gleichen Wertpapiere im gleichen Verhältnis wie der Referenzindex halten. So hält ein ETF, der den S&P 500 abbildet, zum Beispiel Aktien aller 500 börsennotierten Unternehmen, die proportional zur Marktkapitalisierung gewichtet werden. Dagegen nutzen Leveraged Volatility ETFs Finanzderivate wie Futures und Swaps, um die tägliche Wertentwicklung des zugrunde liegenden Index mit einem bestimmten Hebel zu verstärken.
Somit ermöglichen diese Produkte den Anlegern, mit der Unsicherheit der Märkte zu handeln, indem sie ein Engagement in erwartete Schwankungen bieten. "Diese Produkte haben sich in turbulenten Zeiten als kurzfristige Gewinner erwiesen" und tendieren dazu, sich "nach oben zu bewegen, solange die Marktturbulenzen andauern", zitiert Investopedia aus einer Analyse von Zack's vom April 2025.
Der VIX - das Angstbarometer der Wall Street
Die meisten Volatilitäts-ETFs folgen laut Investopedia dem CBOE Volatilitätsindex (VIX) oder ähnlichen Indizes. Der VIX ist ein sehr bekannter Volatilitätsindex, der die erwartete Schwankungsbreite des S&P 500 innerhalb der nächsten 30 Tage misst und als "Angstbarometer" der Wall Street gilt.
Der VIX liegt laut Investopedia bei ruhigen Märkten zwischen 10 und 20, kann aber wenn die Märkte in Stress geraten auch auf 40, 50 oder mehr klettern. So liegt sein Rekord aus der Zeit der Finanzkrise bei 87, während er im April 2025 auf 60 gestiegen ist.
Ein Leveraged Volatility ETF mit dem Hebel 2 würde nun zum Beispiel versuchen, die tägliche Veränderung des VIX-Futures-Index zu verdoppeln. Steigt der Index an einem Tag um 5 Prozent, soll der ETF um ca. 10 Prozent steigen.
Chancen und Risiken
Dank ihrer Hebelwirkung bieten Leveraged Volatility ETFs für Anleger die Chance, bei starken Marktbewegungen überdurchschnittlich hohe Gewinne zu erzielen. Doch auch wenn die Produkte die Renditen erhöhen, verstärken sie auch die Verluste, wenn sich die Volatilität gegen sie entwickelt. Daher sind die ETFs selbst sehr volatil und können innerhalb weniger Tage stark an Wert verlieren. Durch die tägliche Neugewichtung können sich zudem Verluste anhäufen, selbst wenn der Markt später in die gewünschte Richtung läuft. Bei unerfahrenen Anlegern könnte die Komplexität von Leveraged Volatility ETFs zu Missverständnissen der Funktionsweise und damit zu erheblichen Verlusten führen.
Fazit
Leveraged Volatility ETFs sind Anlageprodukte, die zwar mögliche hohe Renditen versprechen, allerdings auch riskant sind und sich daher eher für erfahrene Anleger oder professionelle Trader eignen, die kurzfristige Marktbewegungen ausnutzen wollen. Für langfristige Investoren oder zur klassischen Diversifikation sind sie nicht geeignet. Anleger sollten sich der Risiken bewusst sein und diese Produkte nur einsetzen, wenn sie die Funktionsweise verstehen.
Redaktion finanzen.ch
Dieser Text dient ausschliesslich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageempfehlung dar. Die finanzen.net GmbH schliesst jegliche Regressansprüche aus.
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