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26.03.2024 16:18:56

Gold als Investment: US-Zinspolitik treibt den Goldpreis

Gold als Investment: US-Zinspolitik treibt den Goldpreis

Passend zum Valentinstag am 14. Februar flammte bei Anlegern die jüngste Romanze mit Gold auf. Seitdem erlebte das Edelmetall einen bemerkenswerten Anstieg um fast 200 US-Dollar bzw. 10 %. Trotz eines Rückgangs einiger dieser Gewinne in den vergangenen Wochen, bietet das Jahr 2024 im Vergleich zu 2023 das Potenzial für einen längerfristigen Bullenmarkt.

Damals hielten eine straffe Geldpolitik, anziehende Anleiherenditen und das allgemeine Wirtschaftsumfeld den Goldpreis in Schach. Nun deutet vieles auf einen möglichen langanhaltenden Aufwärtstrend hin, wobei die allgemeine Zuversicht unter den Analysten als möglicher Dämpfer angesehen werden könnte. Insbesondere die Inflation zeichnet sich als grösstes Risiko ab.

In den USA übertraf der Verbraucherpreisindex zum zweiten Mal in Folge die Prognosen, was auf gestiegene Kosten für Brennstoffe und Wohnraum zurückzuführen war. Die monatliche Kerninflation blieb mit 0,4 % auf dem Niveau vom Januar. Die Märkte reagierten zunächst gelassen, doch der Bericht über die Erzeugerpreise, die mit 0,6 % beim Gesamtindex und 0,3 % beim Kernindex deutlich über den Erwartungen lagen, war nicht so leicht zu übergehen. Diese Daten lieferten der Federal Reserve (Fed) viel Diskussionsstoff für ihre jüngste Sitzung liefern.

Die Renditen zweijähriger Staatsanleihen stiegen vergangene Woche um 20 Basispunkte. Das ist ein Zeichen dafür, wie die Märkte die Inflationsdaten und deren Einfluss auf die Zinspolitik interpretieren. Parallel dazu gewann der US-Dollar an Wert als er, analog zu den steigenden Anleiherenditen, ebenfalls zulegte. Die Zukunft des Goldpreises scheint eng mit der Zinspolitik der USA verknüpft zu sein. Einer aktuellen Zinssenkung hat die Fed eine Absage erteilt. Eine Zinssenkung im Juni erscheint realistischer, doch die Fed wird nachhaltige Anzeichen einer Preisberuhigung fordern. Eine Verzögerung bis in die Sommermonate sollte niemanden überraschen.

Darüber hinaus dürfen die geopolitischen Entwicklungen und ihre Auswirkungen auf den Goldpreis nicht ignoriert werden. Kurzfristige Unsicherheiten könnten durch Ereignisse in Russland mit den bereits ausgemachten Präsidentschaftswahlen oder dem Nahen Osten entstehen. Zugleich könnten die US-Wahlen im weiteren Jahresverlauf für zusätzliche Dynamik sorgen. Es ist schwer vorstellbar, dass es keine Feuerwerke geben wird. Denn die grossen politischen Parteien in den USA sind keine besten Freunde. Das Potenzial einer solchen Volatilität wird wahrscheinlich einen Boden für den Goldpreis bilden. Die Frage ist nur, wie hoch dieser Boden sein wird.

Paul Syms, Head of EMEA Fixed Income ETF Product Management bei Invesco


Bildquelle: Invesco

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