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28.02.2025 14:58:42
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Holcim-Aktie zieht kräftig an: Holcim wird profitabler - Abspaltung von Nordamerika-Geschäft im Plan
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Holcim plant im laufenden Jahr eine Fortsetzung der Rekordjagd.
Im vergangenen Jahr hat der grösste Baustoffkonzern der Welt den wiederkehrenden Betriebsgewinn EBIT um 6,1 Prozent auf den neuen Rekordwert von 5,05 Milliarden Franken gesteigert. "Wir haben zum ersten Mal die Marke von 5 Milliarden geknackt", sagte Finanzchef Steffen Kindler in Medien- und Analystenkonferenzen in Zürich.
Die wiederkehrende EBIT-Marge kletterte auf 19,1 Prozent von 17,6 Prozent im Vorjahr. So profitabel sei Holcim noch nie gewesen, hiess es. Dabei haben alle Regionen ihre Profitabilität gesteigert. Und dies, obwohl die Verkäufe von Zement, Zuschlagsstoffen und Transportbeton schrumpften. Zur Gewinnsteigerung trugen auch Preiserhöhungen bei.
Unter dem Strich ging der Reingewinn dagegen um 4,4 Prozent auf 2,93 Milliarden Franken zurück. Grund dafür seien Kosten für die Abspaltung des Nordamerika-Geschäfts, Abschreiber und der Verkauf von Ländergesellschaften wie beispielsweise Südafrika, erklärte Finanzchef Kindler.
Auch der Umsatz fiel um 2,2 Prozent auf 26,41 Milliarden Franken. Dabei drückte der starke Franken mit 948 Millionen Franken aufs Ergebnis. In Lokalwährungen wäre das Geschäft um 1,3 Prozent gewachsen.
Weiteres Rekordjahr in Aussicht
Und die Kassen sollen weiter klingeln: Holcim peilt für 2025 ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Bereich in lokaler Währung an. Der wiederkehrende EBIT soll gleichzeitig überproportional zulegen. Die entsprechende Marge solle sich weiter verbessern. "Ich bin zuversichtlich, dass 2025 ein weiteres Rekordjahr für Holcim sein wird", sagte Gutovic.
Dabei zeigte sich Gutovic sehr zufrieden mit dem florierenden Nordamerika-Geschäft, das Mitte Jahr in eine eigenständige Firma mit dem Namen Amrize ausgegliedert werden soll.
Nun hat Holcim erstmals Zahlen für das Geschäft in den USA und Kanada vorgelegt. Während der Umsatz 2024 praktisch bei 11,7 Milliarden Dollar stagnierte, kletterte der operative Gewinn indes um 16 Prozent auf 2,2 Milliarden Dollar. Der Reingewinn schoss gar um ein Drittel auf 1,3 Milliarden Dollar nach oben.
Die Abspaltung des Nordamerika-Geschäftes verlaufe nach Plan, sagte Gutovic, gab sich aber sonst bedeckt. "Wir werden an den Kapitalmarkttagen Ende März über die Kapitalstruktur, die Kapitalallokation und die Finanzziele informieren", sagte Finanzchef Steffen Kindler. Ein Zeitpunkt für die Kotierung von Amrize an der New Yorker Börse und an der Schweizer Börse SIX sei noch nicht bestimmt.
Schub durch Trump
Nachdem Holcim bereits im vergangenen Jahr kräftig von den riesigen Infrastrukturausgaben der amerikanischen Regierung profitiert hatte, könnte vom neuen US-Präsidenten Donald Trump noch mehr Schub kommen. "Die gegenwärtige US-Regierung dürfte die Infrastrukturinvestitionen sogar noch beschleunigen", sagte Gutovic.
Holcim habe in Nordamerika mittlerweile über 200 Infrastrukturprojekte an Land gezogen. Das ist praktisch doppelt so viel, wie vor einem Jahr in Aussicht gestellt. Dabei geht es um Strassen, Flughäfen, Brücken oder Tunnel.
Und die neue US-Regierung wolle sogar noch mehr Gas geben als die vergangene unter Präsident Joe Biden. Sie ermuntere zu öffentlich-privaten Partnerschaften, sagte Gutovic. Trump wolle auch in Öl- und Gasförderung oder in den Bergbau investieren. "Nächstes Jahr werden wir vielleicht 300 Infrastrukturprojekte haben", sagte der Holcim-Chef.
Optimismus auch für Europa
Auch für das kriselnde Europa sei er optimistisch. Der Ausblick für Europa sei sehr gut: "Ich erwarte starke Resultate."
Gutovic betonte erneut, dass er nicht Volumen bolzen wolle, sondern die Profitabilität steigern. Grosser Wachstumstreiber werde vor allem das Geschäft mit Recycling und Abbruchmaterial sein. Zudem seien Investitionen in die Baumarken, in die Dekarbonisierung sowie die Abscheidung und Speicherung von CO2 geplant.
Auch die Einkaufstour will Gutovic fortsetzen. Nach den 27 Akquisitionen im vergangenen Jahr rechnet er mit 15 bis 20 Zukäufen im 2025. Davon dürften etwa 15 Akquisitionen in Europa und Lateinamerika getätigt werden.
Holcim: Abspaltung des Nordamerika-Geschäftes verläuft nach Plan
Holcim kommt bei der Abspaltung seiner Nordamerika-Geschäftes wie geplant voran. Man sei auf Kurs, um den geplanten Spin-off bis Ende des ersten Halbjahres 2025 abzuschliessen, teilte der Schweizer Baustoffkonzern am Freitag mit.
Ein Investorentag dazu ist für den 25. März in New York geplant. Dabei soll über die Strategie, den Businessplan und die Kapitalallokationsprioritäten informiert werden. Zudem braucht es noch die endgültige Zustimmung der Holcim-Aktionäre an der Generalversammlung am 14. Mai 2025.
Für das Geschäft, das wie kürzlich bekannt wurde, den Namen "Amrize" tragen soll, hat Holcim nun auch die von der US-Börsenaufsicht SEC geforderten Informationen über die Geschäftstätigkeit einschliesslich der historischen Abschlüsse nach dem Rechnungslegungsstandard US-GAAP vorgelegt.
Amrize könne eine starke Erfolgsbilanz mit profitablem Wachstum vorweisen, was seinen marktführenden Positionen, wertsteigernden Akquisitionen und dem Fokus auf die Schaffung von Shareholder Value zu verdanken sei, heisst es in einer Mitteilung von Holcim.
Für das Jahr 2024 erwirtschaftete Amrize gemäss den Informationen einen Umsatz von 11,7 Milliarden US-Dollar, einen bereinigten EBITDA von 3,2 Milliarden Dollar und damit eine entsprechende operative Marge von 27 Prozent.
"Voll durchstarten"
Holcim hatte vor einem Jahr überraschend angekündigt, das Nordamerika-Geschäft abzutrennen und als vollständig unabhängiges Unternehmen in den USA zu kotieren. Hintergrund sind die billionenschweren Investitionsprogramme der US-Regierung: "Sie werden in den nächsten acht bis zehn Jahren zu nie dagewesenen Ausgaben für die Bauindustrie führen", sagte Holcim-Präsident Jan Jenisch damals. Die Aufspaltung sei nötig, um das Potential gänzlich auszuschöpfen und voll durchzustarten.
Das Business soll nach der vollständigen Trennung vom Schweizer Konzern wie erwähnt "Amrize" heissen. Die entsprechenden Aktien sollen unter dem Symbol 'AMRZ' an der New Yorker Börse (NYSE) und zusätzlich an der Schweizer Börse SIX kotiert werden, wie Holcim vor einer Woche mitgeteilt hatte. Chef der neuen Amrize wird der Architekt der Abspaltung, Jan Jenisch, der dafür seinen Posten als Verwaltungsratspräsident bei Holcim aufgibt.
Amrize wird gemäss den früheren Informationen eine beschleunigte Wachstumsstrategie umsetzen mit dem Ziel, bis 2030 mehr als 20 Milliarden US-Dollar Umsatz und über 5 Milliarden Betriebsgewinn mit branchenführenden Margen zu erzielen.
Holcim mit mehreren Änderungen im Verwaltungsrat
Bei Holcim kommt es zu mehreren Änderungen im Verwaltungsrat. Präsident Jan Jenisch und Verwaltungsrat Jürg Oleas treten an der Generalversammlung vom 14. Mai nicht mehr zu Wiederwahl an, weil sie in den Verwaltungsrat des abgespaltenen nordamerikanischen Unternehmens Amrize einziehen werden.
Zudem tritt Vizepräsidentin Hanne Sørensen nach zwölf Jahren im Verwaltungsrat von Holcim zurück, wie der Innerschweizer Konzern am Freitag in einem Communiqué bekannt gab. Der Verwaltungsrat von Holcim schlägt nun die Wahl von zwei neuen Kandidaten vor: Adolfo Orive, Präsident & Chief Executive Officer von Tetra Pak, und Infineon-Finanzchef Sven Schneider. Wie bereits bekannt soll Kim Fausing, der seit fünf Jahren im Verwaltungsrat sitzt, neuer Präsident des Baustoffkonzerns werden.
Holcim-Aktien nach Zahlen gefragt - Spin-off im Fokus
Die Aktien von Holcim starten am Freitag nach den Jahreszahlen eine Erholung von ihren Vortagesverlusten. Und das, obwohl vor Börsenbeginn noch weitere Verluste prognostiziert worden waren. Der Fokus liegt nun auf der Abspaltung des Nordamerikageschäfts.
Im Handel an der SIX gewinnt die Holcim-Aktie am Freitag zeitweise 3,12 Prozent auf 98,64 Franken.
Die Zahlen waren insgesamt eine Punktlandung, lediglich beim Gewinn blieb Holcim etwas hinter den Konsenserwartungen zurück. Dafür liegt die vorgeschlagene Dividendenerhöhung am oberen Rand der Prognosen. Zudem verläuft die Abspaltung des Nordamerikageschäfts nach Plan und Konzernchef Miljan Gutovic äusserte sich am Rand der Bilanzmedienkonferenz im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP optimistisch für die weitere Geschäftsentwicklung.
Analysten konzentrieren sich auch eher auf die Abspaltung des Nordamerika-Geschäfts, das den Namen Amrize tragen wird. So sehen die Experten der RBC Holcim vor diesem wichtigen Schritt gut positioniert. Sie erwarten sich denn auch am für den 25. März angesetzten Investorentag weitere Informationen. Ähnlich sieht dies Jefferies. Für grössere Aktienbewegungen gebe es aber zu der geplanten Transaktion noch zu wenige Details.
Derweil beurteilt beispielsweise JPMorgan die Zahlen als solide und den Ausblick als unterstützend mit Blick auf mögliche Schätzungserhöhungen durch den Konsens. Auch für die UBS ist der Ausblick solide, insbesondere da es noch sehr früh im Jahr sei und die konkreten Auswirkungen der Abspaltung von Amrize schwer abzuschätzen seien.
Die Bank Vontobel stellt insbesondere auf die Entwicklung im vierten Quartal ab, die die Erwartungen übertroffen habe. Ein Highlight sei zudem die starke Free Cashflow-Entwicklung. Der Ausblick wird angesichts des immer noch herausfordernden Marktumfelds als zuversichtlich beschrieben. Zudem sei die Bewertung attraktiv.
Zug (awp)
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