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28.08.2024 23:30:00
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Vorsicht bei Auswahl von ETFs: Hier lauern versteckte Kosten
Exchange Traded Funds, kurz ETFs, sind für viele Anleger eine beliebte Wahl. Sie bieten eine kostengünstige Möglichkeit, breit diversifiziert in verschiedene Märkte zu investieren. Doch auch bei ETFs gibt es versteckte Kosten, die Anleger beachten sollten.
• Nicht alle Kosten im TER enthalten
• Domizil kann grossen Einfluss auf Steuerbelastung haben
TER spiegelt nicht alle Kosten wider
Von professionellen Brokern oft als "dummes Geld" verunglimpft, bieten Investitionen in Exchange Traded Funds (ETFs) für Kleinanleger oftmals attraktive Renditen bei geringen Gebühren. Zusätzlich profitieren Anleger von einer breiten Streuung, was das Risiko einer Anlage reduzieren kann. Die bekannteste Kostengrösse dürfte das Total Expense Ratio (TER) sein, das laut Finanztip zwischen 0,1 und 0,5 Prozent pro Jahr liegt. Es umfasst die Verwaltungskosten, Marketinggebühren und andere laufende Kosten des Fonds. Auf den ersten Blick scheint das TER eine einfache Möglichkeit zu sein, die Kosten eines ETFs zu vergleichen. Doch es spiegelt nicht alle Kosten wider.
Fonds-Domizil entscheidender Faktor bei Steuerbelastung
Neben der TER gibt es zusätzliche Kosten, die in der TER nicht enthalten sind, wie der Finanzspezialist Manuel Rütsche in einem Beitrag des Tages-Anzeigers erläutert. Viele Menschen würden laut Rütsche den Fehler machen, bei der Wahl eines ETFs nur auf die TER zu schauen.
Ein entscheidender Faktor sei das Domizil des Fonds, das erheblichen Einfluss auf die Steuerbelastung und damit auf die tatsächliche Rendite haben kann. Das Domizil gilt als derjenige Ort, an dem ein ETF aufgelegt wird. Je nach Fonds-Domizil können unterschiedliche steuerliche Regelungen greifen. Wie der Tagesanzeiger berichtet, ist das Domizil massgeblich für den Quellensteuerrückbehalt auf Dividendenerträge verantwortlich. Da in vielen ETFs US-Titel vertreten seien, wo ein Rückbehalt von 30 Prozent anfalle, würde sich eine Anlage in Irland lohnen, wo die Quellensteuern aus den USA abgerechnet werden und zu 50 Prozent dem Fonds gutgeschrieben werden. Fonds mit einem Domizil in Irland würde man leicht mit der ISIN-Nummer erkennen, die mit den ersten beiden Buchstaben IE anfängt. Würden sich Anleger hingegen für Fonds-Domizile in Luxemburg oder der Schweiz entscheiden, würden Quellensteuerrückbehalte auf US-Titel verloren gehen.
Gutschrift erfolgt nicht bei Indexfonds
Auch auf eine weitere Feinheit macht der Tages-Anzeiger aufmerksam: Während Anleger bei einem Investment in ETFs von der Quellensteuergutschrift profitieren, gilt dies nicht für Anlagen in Indexfonds. Bei einem Domizil in Irland fällt bei Indexfonds keine Quellensteuergutschrift an. Faktenblätter zu den verschiedenen ETFs bieten laut Tages-Anzeiger Klarheit darüber, welche ETFs bevorzugt werden sollten.
Bei Fremdwährungen auf Hedge-Zusatz achten
Ein weiterer oft übersehener Kostenfaktor ist das Wechselkursrisiko. ETFs, die in Fremdwährungen notiert sind, unterliegen Schwankungen im Wechselkurs, die die Rendite beeinflussen können. Einige ETFs bieten eine Währungsabsicherung (Hedging) an, um dieses Risiko zu minimieren. Diese Absicherung ist jedoch nicht kostenlos und kann die Rendite ebenfalls verringern. Wie JustETF erklärt, erkenne man währungsabgesicherte ETFs meist an einem Namenszusatz "Hedge" in der Beschreibung.
Redaktion finanzen.ch
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