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Zuversichtlich 16.12.2024 11:08:00

EZB-Chefin Lagarde: Inflation nähert sich dem angestrebten Zielwert - EZB dürfte Leitzins weiter senken

EZB-Chefin Lagarde: Inflation nähert sich dem angestrebten Zielwert - EZB dürfte Leitzins weiter senken

Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, sieht durch ein verändertes Umfeld ihre Zuversicht gestärkt, dass sich die Inflation wieder dem Ziel der Notenbank nähert.

"Diese Veränderungen betreffen den Verlauf der Inflation, die Schocks, die die Inflation antreiben, und die Inflationsrisiken", sagte Lagarde bei einer Rede in Litauen. Deshalb habe die EZB ihre Neigung zu einer restriktiven Geldpolitik bei der jüngsten Ratsitzung aufgegeben. Die EZB strebt mittelfristig eine Inflation von knapp 2 Prozent an.

"Seit September letzten Jahres haben wir in sechs aufeinanderfolgenden Prognoserunden festgestellt, dass die Inflation im Laufe des Jahres 2025 zum Ziel zurückkehren wird", sagte Lagarde. "Und dieses Datum ist konstant geblieben, auch wenn es immer näher rückte. Die Unsicherheit im Zusammenhang mit diesen Prognosen hat sich deutlich verringert."

Die grössten Aufwärtsrisiken für die Inflation bestünden aus externen Schocks. "Eine Zunahme der geopolitischen Spannungen könnte die Energiepreise und Frachtkosten in naher Zukunft in die Höhe treiben, während extreme Wetterereignisse die Lebensmittel verteuern könnten", sagte Lagarde. "Die Auswirkungen der Handelsfragmentierung und der Zölle auf die Inflation sind nach wie vor ungewiss, da sie auf Annahmen beruhen, die sich nicht genau vorhersagen lassen. Dazu gehören mögliche Vergeltungsmassnahmen sowie Wechselkurs- und Rohstoffpreisschwankungen."

In einem unsicheren Umfeld müsse die EZB ihre Basisprognose weiterhin durch eine breite Verteilung möglicher Risiken ergänzen, die aus aktuellen Daten abgeleitet werden. Der Rahmen sei jedoch insofern flexibel, als die EZB das Gewicht der Faktoren je nach Art der Schocks in ihrer Reaktionsfunktion ändern könne.

Lagarde: EZB dürfte Leitzins weiter senken, da Protektionismus droht

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird wahrscheinlich weiterhin ihren Leitzins senken, da die drohenden US-Zölle die ohnehin schon schwachen Wachstumsaussichten trüben, sagte Präsidentin Christine Lagarde. Die Ratsmitglieder der Zentralbank der Eurozone haben den Leitzins am Donnerstag bei ihrer dritten Sitzung in Folge gesenkt. In einer Rede in Litauen sagte Lagarde, dass weitere Zinssenkungen bevorstünden. "Die Richtung ist klar, und wir gehen davon aus, dass wir die Zinssätze weiter senken werden", sagte sie.

Die EZB-Notenbanker sind besorgt über den raschen Anstieg der Dienstleistungspreise, den sie mit einem Anstieg der Löhne in Verbindung brachten, der schneller ist als in den letzten Jahrzehnten. Lagarde sagte jedoch, dass es in jüngster Zeit Anzeichen dafür gebe, dass die Inflation im Dienstleistungssektor, wenn man die Basiseffekte herausrechnet, "in letzter Zeit stark zurückgegangen ist".

Die EZB geht ausserdem davon aus, dass sich der Lohnanstieg von 4,8 Prozent in diesem Jahr auf 3,0 Prozent im Jahr 2025 abkühlen wird, eine Steigerungsrate, die laut Lagarde "mit unserem Ziel im Einklang steht". Während sich die Inflation abkühlen wird, ist das Wirtschaftswachstum in der Eurozone schwächer ausgefallen als von der EZB erwartet.

Lagarde sagte, die "Trägheit" bei den Verbraucherausgaben sei "auffallend" gewesen, da die Verbraucher weiterhin einen grossen Teil ihres Einkommens sparten. Und es gibt neue Bedrohungen für das Wachstum am Horizont, da der designierte US-Präsident Donald Trump höhere Zölle auf Importe aus Europa vorgeschlagen hat. "Die zunehmende geopolitische Unsicherheit könnte neue Dellen in der Stimmung der Haushalte verursachen", sagte Lagarde. "Insbesondere wenn die Vereinigten Staaten - unser grösster Exportmarkt - einen protektionistischen Kurs einschlagen, wird das Wachstum im Euroraum wahrscheinlich einen Dämpfer erhalten."

EZB: Geldpolitische Analysten sehen 2% Inflation ab 2Q/2025

Die Inflationserwartungen der regelmässig von der Europäischen Zentralbank (EZB) befragten geldpolitischen Analysten haben sich laut den Ergebnissen der vor der jüngsten EZB-Ratssitzung angestellten Umfrage wenig verändert. Wie die EZB mitteilte, sahen diese Analysten die Inflation ab dem zweiten (bisher: ersten) Quartal 2025 bei 2,0 Prozent und erwarten für das dritte und vierte Quartal ebenfalls 2,0 Prozent Inflation. Bei der Kerninflation wurden wie bisher 2,0 Prozent für das vierte Quartal 2025 prognostiziert.

Laut der EZB-Mitteilung erwarten die Analysten für das vierte Quartal einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) wie bisher um 0,2 Prozent. Die Arbeitslosenquote wird nach Meinung der Experten in den nächsten Jahren um die Marke von 6,5 Prozent schwanken.

Die Analysten erwarten, dass die EZB ihren Einlagenzins bis Juni 2025 bei jeder Ratssitzung um 25 Basispunkte (auf 2,00 Prozent) senken wird. Danach wird bis zum Ende des Prognosehorizonts ein stabiler Zins von 2,00 prognostiziert. In der vergangenen Woche hatte die EZB ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 3,00 Prozent zurückgenommen.

DOW JONES

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