Inflationssorgen |
01.11.2021 20:58:00
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Twitter-Gründer Jack Dorsey warnt vor Hyperinflation: "Es geschieht bereits"
An den Märkten geht das Inflationsgespenst um. Genährt werden diese Ängste auch von Twitter-Chef Jack Dorsey.
• Twitter-Chef sieht Hyperinflation
• Cathie Wood spricht hingegen von deflationären Faktoren
Kaum ein Thema beschäftigt die Marktteilnehmer derzeit so sehr wie die Inflationsentwicklung - schliesslich entscheiden die Währungshüter auf dieser Grundlage über die künftige Geldpolitik und somit über die weitere Liquiditätsversorgung. Zwar ist in den USA die Inflationsrate im September mit 5,4 Prozent auf ein 13-Jahres-Hoch geklettert, doch Fed-Chef Jerome Powell hält dies nur für ein vorübergehendes Phänomen und will die geldpolitischen Zügel deshalb locker lassen.
Dennoch wächst die Sorge, dass sich der US-Notenbankchef irrt und sich die Inflationsrate nicht so bald wieder dem Ziel von 2 Prozent annähern wird. So verweisen die Skeptiker unter anderem darauf, dass nicht nur Probleme in den globalen Lieferketten - bei denen Powell glaubt, dass sie sich auflösen werden - für die derzeitige Entwicklung der Verbraucherpreise verantwortlich sind, sondern dass zunehmende Handelsbeschränkungen sowie der Kampf gegen den Klimawandel die Kosten und damit auch die Preise langfristig in die Höhe treiben.
Angesichts solcher Inflationssorgen leidet auch das Vertrauen in das staatliche Finanzsystem. Die Folge ist, dass viele Anleger einen sicheren Hafen suchen und sich dabei beispielsweise Gold und teilweise auch Bitcoin zuwenden. Denn weil der Bitcoin als dezentrales, staatlich unabhängiges und nicht-inflationäres Zahlungsmittel entworfen wurde, sehen viele Anleger in ihm eine Alternative zu dem als sicher geltenden Anlagegut Gold.
Twitter-Chef erwartet Hyperinflation
Jack Dorsey glaubt sogar, dass sich die Inflation in den USA bald noch erheblich verschärfen wird. So warnte der Twitter-Chef in einem Tweet, dass eine Hyperinflation - also eine unkontrollierbare Inflation mit extrem hoher monatlicher Rate - bevorsteht. Diese werde zuerst in den USA und dann weltweit auftreten und sie werde alles verändern, so seine Warnung. "Es geschieht bereits", so Dorsey.
Hyperinflation is going to change everything. It’s happening.
- jack⚡️ (@jack) October 23, 2021
It will happen in the US soon, and so the world.
- jack⚡️ (@jack) October 23, 2021
In der Vergangenheit wurde eine solche galoppierende Inflation oftmals durch besondere Ereignisse wie beispielsweise einen Versorgungsschock, soziale Aufstände oder sogar Kriege ausgelöst. In den meisten Fällen dauerte sie nur eine kurze Zeit und wurde oft mittels einer Währungsreform beendet.
Völlig überraschend ist diese Einstellung von Dorsey nicht. Denn der 44-jährige Tech-Milliardär ist ein bekennender Krypto-Anhänger. So ist er nicht nur CEO von Twitter sondern auch des Finanzdienstleistungs- und Mobile-Payment-Unternehmens Square, das den Nutzern seiner Bezahl-App "Cash" den Erwerb sowie die Aufbewahrung von Bitcoin ermöglicht.
Cathie Wood widerspricht
Star-Investorin Cathie Wood hingegen teilt die Befürchtung von Jack Dorsey nicht. Zwar ist auch sie ein Bitcoin-Fan, aber dennoch vertritt sie die Ansicht, dass deflationäre Kräfte den durch die Lieferengpässe verursachten Preisdruck überwinden werden.
In 2008-09, when the Fed started quantitative easing, I thought that inflation would take off. I was wrong. Instead, velocity - the rate at which money turns over per year - declined, taking away its inflationary sting. Velocity still is falling. https://t.co/tFaXSaCKqS
- Cathie Wood (@CathieDWood) October 25, 2021
In mehreren Tweets erläuterte sie, dass technologischer Fortschritt, disruptive Innovationen sowie zyklische Faktoren aufgrund der Pandemie eher eine Deflation als eine Inflation begünstigen würden, so Wood, die den Ruf geniesst, die "beste Investorin der Welt" zu sein.
Redaktion finanzen.ch
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