Lob von UBS-Manager Briscoe |
05.07.2020 16:55:00
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UBS: Darum sollten Anleger einen Blick auf den chinesischen Anleihemarkt werfen
Hayden Briscoe von UBS Asset Management erklärt, warum Chinas Anleihenmarkt mit einem der höchsten Realrenditen der Welt einmalig sei, und lobte die Volksrepublik für ihr kontrolliertes Hochfahren der Wirtschaft.
• Chinas Staatsanleihen liegen über USA, Japan und Deutschland
• Schulden für Schattenbanken und Infrastrukturinvestitionen
Lob für Sonderrolle
In der derzeitigen, von der Corona-Krise geprägten Lage bemühen sich Investoren händeringend um Renditen, so Hayden Briscoe von UBS Asset Management. China stelle hier aber eine Ausnahme dar. Der Leiter des Bereichs Fixed Income für den asiatisch-pazifischen Raum lobte die Sonderrolle der Volksrepublik im Interview mit CNBC. Weltweit haben Zentralbanken in Folge der Corona-Krise zu drastischen Massnahmen gegriffen: So hat die US-amerikanische Fed beispielsweise angekündigt, den Leitzins im Nullbereich für die nächsten zwei Jahre nicht zu erhöhen, um die Erholung der Wirtschaft voranzutreiben. Andere Länder verfolgen ähnliche Strategien. Für China gelte dies aber nicht, erklärte er.
Chinesischer Anleihemarkt stärker
Briscoe gab an, dass China eine der höchsten Nominalrenditen und Realrenditen der Welt habe, wobei vor allem letztere besonders für Anleiheinvestoren wichtig seien. Die höchste Priorität vieler Investoren sei momentan die Kompensation von riskanten Anlagen. Die meisten Anleihenmärkte seien momentan aber im Nullbereich oder sogar im Minus, weswegen die Situation für viele Investoren derzeit sehr unsicher sei. In China unterscheide sich die Situation aber: Zum Zeitpunkt des Interviews am 19. Juni lag die Zehnjahresrendite chinesischer Staatsanleihen zuletzt bei 2,913 Prozent und damit über den Zehnjahresrenditen US-amerikanischer, japanischer und deutscher Staatsanleihen. Laut Briscoe steche der chinesische Anleihemarkt daher aktuell weltweit besonders hervor.
Öffnung der Betriebe
Auf die Frage, ob die Autoritäten in China es den Firmen nicht zu einfach gemacht hätten, wieder Umsätze zu verzeichnen und die Wirtschaft wieder in Bewegung zu bringen, gab er zu bedenken, dass sowohl die USA als auch Europa diese Strategie ebenfalls umgesetzt haben. Jeder Kontinent auf der Welt wolle dafür sorgen, dass seine Unternehmen die Krise überleben, weswegen die Firmen wieder geöffnet, die Arbeiter wieder beschäftigt und die Produktion wieder aufgenommen werden müsse. Laut Briscoe sei die chinesische Regierung in diesem Punkt viel kontrollierter vorgegangen als er es erwartet hätte. Zwar seien hier auch Schuldenanhäufungen zu erkennen, das sei aber kein Vergleich zur Situation in Europa oder den USA. Stattdessen lobte er China für ein viel ausgeglicheneres Verhältnis. So erklärte er, dass schon alleine historisch gesehen ein grosser Teil dieser Schuldenanhäufung auf den Bereich der Schattenbanken sowie auf Ausgaben für Infrastrukturinvestitionen falle. Das habe er aber bereits zu Beginn der Pandemie im Januar und Februar grösstenteils vermutet, erklärte er.
Redaktion finanzen.ch
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