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Goldpreis 22.04.2023 23:21:00

Inflationssorgen: Zentralbanken bauen ihre Goldreserven massiv aus

Inflationssorgen: Zentralbanken bauen ihre Goldreserven massiv aus

Inflations- und Rezessionssorgen treiben aktuell zahlreiche Anleger in Gold, sodass auch das im Sommer 2020 erreichte Rekordniveau wieder in greifbare Nähe rückt. Auch die Zentralbanken haben sich in diesem Jahr an dem Trend beteiligt und setzen auf das wertvolle Edelmetall. Noch nie wurde so viel Gold innerhalb von nur zwei Monaten seit Jahresbeginn gekauft.

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• Inflations- und Rezessionssorgen treiben Goldpreis an
• Zentralbanken kaufen seit Jahresbeginn massiv Gold hinzu
• Russland informiert erstmals seit Januar 2022 wieder über Goldreserven

Gold hat in den vergangenen Wochen seinem Ruf des sicheren Hafens alle Ehre gemacht. Wo sich die Inflations- und Rezessionssorgen an den Märkten häufen, streben Anleger danach sich mit einer Investition in das Edelmetall vor Wertverlusten abzusichern. Das zeichnet sich auch beim Goldpreis ab. Dieser kratzt nämlich mittlerweile an seinem im Sommer 2020 erreichten Rekordhoch von 2'075 US-Dollar.

Doch nicht nur Privatanleger decken sich vermehrt mit dem glänzenden Metall ein. Wie Daten des World Gold Council für Januar und Februar zeigen, haben auch Zentralbanken seit Jahresbeginn hier kräftig zugegriffen und zwar so viel wie nie zuvor innerhalb dieser Zeitspanne. So wurden im Januar 2023 74 Tonnen Gold von Zentralbanken hinzugekauft, im Februar kamen noch einmal 52 Tonnen dazu. Der Februar ist damit der elfte Monate in Folge mit Netto-Zukäufen, wie EMEA World Gold Council-Senioranalyst Krishan Gopaul in einem Beitrag schreibt.

Diese Länder kauften am meisten Gold

Dabei haben nicht alle Zentralbanken gleichermassen zugegriffen, einige Länder haben sich auch von Goldreserven getrennt. Am meisten Gold hat in den ersten beiden Monaten des Jahres Singapur hinzukauft, nämlich 51,4 Tonnen. Damit hält der Inselstaat nun insgesamt 205 Tonnen. Dahinter folgt die Türkei mit Zukäufen in Höhe von 45,5 Tonnen. Die türkische Zentralbank hat im Februar zum 15. Mal hintereinander zugekauft und zählt nun insgesamt 587 Tonnen Gold, was 33 Prozent ihrer internationalen Reserven ausmacht.

China hat im Januar und Februar zusammen 39,8 Tonnen des glänzenden Metalls zugekauft, sodass sich das Depot der chinesischen Zentralbank mittlerweile auf 2'050 Tonnen beläuft. Der Februar war hier der vierte Monat hintereinander mit Goldkäufen, wobei die erworbenen 25 Tonnen den grössten Einzeleinkauf in dem Monat verglichen mit den anderen Ländern darstellte. Schliesslich folgt Indien mit Zukäufen in Höhe von 2,8 Tonnen, die allesamt im Februar getätigt wurden, sodass sich die Goldreserven nun auf 790 Tonnen belaufen.

Einen Sonderfall stellt noch die russische Zentralbank dar. Diese hat im Februar 2023 das erste Mal wieder seit Januar 2022 über den Stand ihrer Goldreserven berichtet. So kam in der Periode eine Menge von 31 Tonnen Gold zu dem Bestand von nun mehr 2'330 Tonnen hinzu. Es wurde jedoch nicht berichtet, wann genau die Goldkäufe stattgefunden haben, es könnte also auch noch im letzten Jahr gewesen sein.

Diese Zentralbanken trennten sich von Reserven

Daneben haben sich einige Länder in den ersten zwei Monaten des neuen Jahres auch von Teilen ihrer Goldreserven getrennt. Darunter auch Kroatien, wobei die zwei Tonnen von denen sich die Republik trennte mit dem Beitritt in die Eurozone zu tun haben, da hier Gold an die Europäische Zentralbank übertragen werden musste. Neben den Vereinten Arabischen Emiraten und Usbekistan fällt noch Kasachstan als grösster Nettoverkäufer von Gold auf. So sanken die Goldreserven im Februar um 13 Tonnen auf nun mehr 342 Tonnen, was laut Gopaul das niedrigste Niveau seit Oktober 2018 bedeutet. Allerdings sei es für Länder, die eigenes Gold produzieren auch nicht ungewöhnlich, dass die Zentralbank dieses von lokalen Quellen kaufe und dann Reserven verkaufe.

U.S. Global Investors-Experte Frank Holmes weist in einem Beitrag auf Advisor Perspectives mit Verweis auf die Daten des World Gold Council darauf hin, dass neben den genannten Zentralbanken auch auffällig viele BRICS-Staaten zu den Nettokäufern gehören. Zu den BRICS-Staaten gehören die aufstrebenden Länder Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Er deutet diese Entwicklung als Startschuss einer multipolaren Welt, in der sich zum einen eine um China zentrierte Seite und zum andere eine um die USA zentrierte Seite herauskristallisieren. Gerade für die BRICS-Staaten sei es wichtig, Goldreserven aufzustocken, um ihre eigenen Währungen zu stützen und sich von dem US-Dollar als Reservewährung zu lösen.

Redaktion finanzen.ch

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