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Nächstes Milliarden-IPO 03.11.2020 03:01:00

Alibaba-Tochter Ant Financial plant Börsengang: Was für Anleger nun interessant ist

Alibaba-Tochter Ant Financial plant Börsengang: Was für Anleger nun interessant ist

Das seit Jahren erwartete IPO von Alibabas Finanzsparte Ant Financial kommt nun wirklich. Dazu gibt es einiges, was potenzielle Investoren wissen sollten.

Commerzbank
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• Ant-IPO Anfang November
• Börsengang mit Rekord-Volumen
• US-Börsen bleiben außen vor

Ant Financial, eine Tochter des chinesischen Internetriesen Alibaba, betreibt unter anderem den Bezahldienst Alipay. Für viele Chinesen gehört das Bezahlen mit Alipay bereits zum Alltag, über Apps können sie hiermit Kredite, Versicherungen und Vermögensmanagement-Dienste in Anspruch nehmen. Laut Börsenprospekt hatte Ant Ende Juni dieses Jahres 711 Millionen monatlich aktive Kunden - das waren mehr als doppelt so viele Nutzer wie beim US-Konkurrent PayPal.

Der Finanzdienstleister wurde schon 2014 von Alibaba abgespalten. Geführt wird Ant, an der Alibaba aber noch immer mit 33 Prozent beteiligt ist, seit Dezember 2019 von CEO Simon Hu. Er übernahm die Führung im Rahmen eines konzernweiten Personalumbaus bei der Mutter Alibaba, nachdem sich dort im September 2019 Chairman und Gründer Jack Ma zurückzog.

Ant-IPO rückt näher

Am Markt wurde schon seit Jahren über einen bevorstehenden Börsengang von Ant spekuliert. Ursprünglich wurde das IPO schon für Ende 2017 erwartet, aufgrund mangelnder Profitabilität und regulatorischer Schwierigkeiten wurde dieser Schritt dann aber verschoben. Auch von Seiten der USA wurde versucht, dem chinesischen Konzern Knüppel zwischen die Beine zu werfen. Sinnvoll ist ein Gang aufs Börsenparkett aber allemal, schließlich dürfte ein IPO sowohl die Bekanntheit als auch die Marktmacht des Finanztechnologieunternehmens (Fintech) steigern.

Nun ist es am 5. November 2020 endlich soweit. Das chinesische Fintech-Unternehmen geht soll in Hongkong an die Börse gehen. Dabei will Ant 1,67 Milliarden Aktien anbieten, die in Hongkong 80 Hongkong-Dollar je Stück kosten sollen.

Aufgrund der US-Präsidentschaftswahlen am 3. November und der in diesem Zusammenhang erwarteten Marktturbulenzen sollte der Ant-IPO eigentlich vor diesen Termin stattfinden. Dass dies nicht gelang, geht wohl auf die Kappe der chinesischen Finanzaufsicht, die einen möglichen Interessenskonfliktes ausmachte. Laut einem Reuters-Bericht störten sich die Aufseher an dem Umstand, dass Kleinanleger anscheinend nur über das Ant-Bezahlsystem Alipay in das Unternehmen investieren konnten.

US-Börsen gehen leer aus

Obwohl Alibaba im Jahr 2014 noch in den USA an die Börse gegangen war hält sich Ant hingegen vom US-Kapitalmarkt fern. Das ist neu für ein chinesisches Tech-Unternehmen dieser Größenordnung. Jedoch muss man die Entscheidung vor dem Hintergrund der zahlreichen amerikanisch-chinesischen Konflikte betrachten. Dazu zählen etwa der Handelsstreit, die Differenzen rund um die Demonstrationen in Hongkong oder auch die Querelen um TikTok. Und schließlich hatte US-Präsident Donald Trump Ant Financial zuletzt sogar wegen der angeblichen Gefährdung der nationalen Sicherheit mit Restriktionen gedroht.

Außerdem kam aus Peking jüngst die Direktive, dass chinesische Unternehmen ihre Börsengänge nicht mehr in den USA tätigen sollten. Die chinesische Regierung bemüht sich sehr, den Finanzplatz China zu stärken und die heimischen Börsen international attraktiver zu machen.

"Es ist das erste Mal, dass die Preise für eine so große Listung - die größte in der Geschichte der Menschheit - außerhalb von New York City festgelegt wurden", äußerte sich dazu Jack Ma laut Medienberichten. "Wir haben uns vor fünf Jahren oder sogar vor drei Jahren nicht getraut, darüber nachzudenken. Aber gerade ist ein Wunder geschehen", sagte der Ant-Gründer, wobei es ihm wohl auch darum ging, die Gunst der chinesischen Führung zu gewinnen, die auch bei Privatunternehmen immer noch einen großen Einfluss auf den Erfolg hat.

Rekord-Börsengang

Ant will in Hongkong rund 17,2 Milliarden Dollar einsammeln. Wie den Unterlagen zum Börsengang zu entnehmen ist, will Ant diese Mittel einsetzen, um weiter zu wachsen und seinen Vorsprung als führende Online-Zahlungsplattform in China auszubauen.

Ant gibt nur einen kleinen Teil seiner Anteile aus, insgesamt kommt der Finanzdienstleister nämlich auf eine Firmenbewertung von rund 313 Milliarden US-Dollar.

Redaktion finanzen.ch

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