Mega-Computer-Panne |
03.08.2024 22:16:00
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Analystinnen beruhigen: Nur begrenzte Sorge bei CrowdStrike-Aktie
Mitte Juli führte ein fehlerhaftes Software-Update von CrowdStrike weltweit zu weitreichenden Störungen. Inzwischen haben sich die Gemüter wieder beruhigt und zwei Analystinnen sind sogar zu der Einschätzung gelangt, dass die Aktien des Cybersicherheitsfirma an der Börse zu sehr abgestraft wurden.
• CrowdStrike-Aktie mit drastischem Kurseinbruch
• Zwei Analystinnen sehen aber auch Gründe für Optimismus
Am 19. Juli kam es zu einem weltweiten IT-Chaos. Krankenhäuser, Flughäfen und weitere wichtige Institutionen waren lahmgelegt. Verursacht wurde dies von der Cybersicherheitsfirma CrowdStrike, die ein fehlerhaftes Update implementiert hatte. Inzwischen ergab eine vorläufige Prüfung seitens des Unternehmens, dass ein Fehler in seinem Validator dazu geführt hat, dass Inhalte die Validierung bestanden, obwohl sie problematische Daten enthielten.
Optimismus trotz Riesen-Schaden
Jonatan Hatzor, CEO des Versicherers Parametrix, bezeichnete das Ereignis gegenüber Reuters als das grösste Kumulierungsereignis, das er je in der Cyberversicherung erlebt habe. Der globale Schaden beläuft sich laut Hatzor auf 15 Milliarden US-Dollar. Entsprechend wurde die CrowdStrike-Aktie für diesen Mega-Fehler auf Talfahrt geschickt und liegt an der NASDAQ-Technologiebörse nun mit 224,22 US-Dollar rund 42 Prozent unter ihrem Kursniveau von vor einem Monat (Schlussstand vom 01.08.2024).
Doch nachdem der erste Schock nun überwunden ist, zeigen sich zwei Analystinnen sogar schon wieder optimistisch. So senkte etwa die Citi Research Analystin Fatima Boolani ihr Kursziel für die Aktien von CrowdStrike von ursprünglich 425 auf 345 US-Dollar. Daneben reduzierte Catharine Trebnick, Analystin von Rosenblatt Securities, ihr Kursziel von 420 auf 350 US-Dollar. Damit liegen beide neue Ziele aber deutlich über dem derzeitigen Kursniveau. Entsprechend blieb Boolani bei ihrer Kaufempfehlung.
Rufe nach Preisnachlässen
Ihre Kurszielsenkung begründete Boolani laut "MarketWatch" damit, dass CrowdStrike infolge der Panne womöglich sowohl kurz- als auch mittelfristig einem starken Preisdruck ausgesetzt sein könnte. So könnte das Unternehmen unmittelbar mit Kundenanfragen nach Rabatten konfrontiert werden, und darüber hinaus bestehe auch noch das Risiko einer "strukturellen Beeinträchtigung der Premium-Preisgestaltungskraft" von CrowdStrike, befürchtet die Analystin.
Potenzielle Klagen gegen CrowdStrike
Trebnick sieht daneben in mit "potenziellen Klagen und Vergleichen verbundenen Rechtskosten ein Problem". Gleichzeitig weist sie aber darauf hin, dass die Verträge von CrowdStrike die Haftung begrenzen. Zudem sollten die Versicherung des Unternehmens und das erfahrene Rechtsteam dazu beitragen, den Schaden für das Unternehmen zu mildern.
Optimismus für CrowdStrike überwiegt
Alles in allem bleibt Catharine Trebnick optimistisch und sieht in dem Vorfall lediglich "einen vorübergehenden Rückschlag in einer ansonsten starken Wachstumsentwicklung, unterstützt durch die soliden Fundamentaldaten und die führende Marktposition des Unternehmens."
Ähnlich schätzt auch Fatima Boolani die Situation ein: Ihrer Ansicht nach ist die Panne zwar ein Schandfleck für den Ruf von CrowdStrike, aber "selbst berechtigte Befürchtungen, dass Kunden abwandern, haben wahrscheinlich praktische Grenzen", argumentierte Boolani, weil es "nur wenige hochwertige Alternativen" zu CrowdStrike gebe. Positiv hob sie in diesem Zusammenhang hervor, dass der Vorfall nur auf schlechte Prozesse bei einem Software-Update und nicht auf eine Sicherheitslücke zurückzuführen ist. Der von CrowdStrike verursachte Ausfall "schmälert keineswegs die Leistungsfähigkeit der Sicherheitslösung", so die Analystin.
Redaktion finanzen.ch
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