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KI-Aktien 08.03.2024 23:20:00

Anzeichen für Blasenbildung bei NVIDIA & Co.: Experte trotzdem nicht beunruhigt

Anzeichen für Blasenbildung bei NVIDIA & Co.: Experte trotzdem nicht beunruhigt

Nach dem massiven Kursanstieg von KI-Aktien wie NVIDIA in den vergangenen Monaten wird nun heiss über das mögliche Entstehen einer Aktienblase im KI-Sektor diskutiert. Auch Marktexperte Bob Parker beleuchtete die Situation - und gab zumindest eine teilweise Entwarnung.

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• Laut Bob Parker besitzen Blasen drei zentrale Eigenschaften
• Bewertungen und Anlegerkonzentration zwar hoch, aber kein übermäßiger Einsatz von Hebeln
• Kein Crash erwartet, aber Rotation der Anleger in breiteren Markt

Die Diskussion um das Entstehen einer Blase bei KI-Aktien wie NVIDIA gewinnt weiter an Fahrt. Nachdem sich vor Kurzem unter anderem bereits JPMorgan-CEO Jamie Dimon, Wirtschaftswissenschaftler Jeremy Siegel, Aktienportfoliomanager Cam Hui und die Bank of America zur möglichen Gefahr einer Blasenbildung bei einigen Tech-Aktien geäußert haben, legte nun auch Marktexperte Bob Parker in einem Interview mit "CNBC" seine Sicht der Dinge dar. Parker war jahrzehntelang für die Credit Suisse tätig und ist nun leitender Berater der Handelsorganisation International Capital Markets Association. Im Laufe seiner langen Karriere hat er entsprechend schon einige Blasen und deren Platzen erlebt. Für die aktuelle Situation gab er jedoch zumindest teilweise Entwarnung.

Parker: Blasen besitzen drei zentrale Merkmale

Wie Bob Parker gegenüber "CNBC" erklärte, würden sich Aktienblasen durch drei zentrale Merkmale auszeichnen. Das erste seien extrem hohe Bewertungen der entsprechenden Aktien, wie man sie gerade tatsächlich auch bei NVIDIA und Co. sehe. "Wenn wir uns die Bewertung von NVIDIA ansehen, ist sie berechtigterweise tatsächlich sehr hoch", so Parker. Auch die zweite große Eigenschaft einer Blase sieht er erfüllt. Dabei handle es sich um eine sehr starke Konzentration der Anleger in einem bestimmten Sektor. "Immer wenn es eine Marktblase gibt, sind die Anleger [...] sehr konzentriert, entweder in einem Markt oder in einem Sektor", so der Experte. In diesem Fall sei das der "Technologiesektor und natürlich KI als Teilsektor des Technologiesektors". Zusätzlich bestehe hier momentan auch eine historisch breite Bewertungslücke im Vergleich zum Rest des Marktes, warnte Parker.

Im Vergleich zu früheren Blasen gibt es laut dem Marktkenner jedoch momentan einen entscheidenden Unterschied: "Wenn man sich die Blasen in den Jahren 1999-2000 und dann im Jahr 2007 anschaut, war der Hebeleinsatz der Anleger ein Schlüsselmerkmal. Und wir hatten, egal ob es sich um Privatanleger oder institutionelle Anleger handelte, einen sehr hohen Hebel, und zwar entweder durch Kreditaufnahmen oder durch Derivate", so Parker. Das sei momentan aber nicht der Fall und damit sei das dritte wichtige Merkmal einer Blase nicht erfüllt.

"Gibt es eine Blase? Meine Antwort ist: Es gibt anfängliche Hinweise darauf aber wir befinden uns nicht in der [...] Position, die wir in 2007 gesehen haben. Wird die Blase platzen, wird es sich dramatisch umkehren? Meine Antwort darauf ist nein", fasste der ehemalige CS-Banker seine Beobachtungen zusammen.

Allmähliche Marktkorrektur statt grossem Crash

Zwar glaubt Parker nicht, dass es in naher Zukunft zu einem großen Crash kommen werde, da Anleger ihre Investments aktuell nicht stark hebeln und hohe Bargeldbestände halten würden, dennoch erwartet er, dass sich die Situation bald verändern wird. Der Experte rechnet jedoch eher mit einer allmählichen Marktkorrektur statt mit einem abrupten Absturz. So prognostizierte er gegenüber "CNBC" eine baldige Rotation der Anleger weg von den überfüllten Positionen im Tech-Bereich und hin zum breiteren Markt: "Wird der Russell 2000 in den nächsten drei bis sechs Monaten den NASDAQ Computer Index übertreffen? Ja, ich denke, das wird er wahrscheinlich. Und das wird damit zusammenhängen, dass sich die Investoren breiter aufstellen".

Der Russel 2000 enthält die 2'000 kleinsten nach Marktkapitalisierung gewichteten US-Unternehmen aus dem Russell 3000, während der NASDAQ Computer Index die Aktien von NASDAQ-notierten Unternehmen aus dem Tech-Sektor enthält. Dazu gehören die Aktien von Unternehmen aus den Bereichen Computerdienstleistungen, Internet, Software, Computerhardware, elektronische Bürogeräte und Halbleiter. Entsprechend enthält der Index unter anderem auch die Anteilsscheine der KI-Lieblinge NVIDIA, Super Micro Computer und AMD. In den letzten zwölf Monaten konnte der NASDAQ Computer Index daher aufgrund des KI-Hypes ein Plus von 59,49 Prozent erzielen - und somit eine deutliche Outperformance gegenüber dem Russell 2000, der im gleichen Zeitraum nur um10,02 Prozent stieg (Stand: Schlusskurse vom 6. März 2024). Sollte Bob Parker recht behalten, könnte sich diese Performancelücke jedoch in den nächsten Monaten verkleinern.

Redaktion finanzen.ch

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