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Seit 2020 keine Dividende 08.09.2022 23:00:00

Boeing-Aktie, Disney-Aktie & GM-Aktie: Welche Unternehmen schütten bald wieder Dividenden aus?

Boeing-Aktie, Disney-Aktie & GM-Aktie: Welche Unternehmen schütten bald wieder Dividenden aus?

Die Corona-Krise hat viele Unternehmen dazu veranlasst, aufgrund der schwierigen Situation zu sparen und vorübergehend keine Dividenden mehr auszuzahlen. Einige Unternehmen haben dies beibehalten und seit 2020 keine Dividende mehr an ihre Aktionäre ausgeschüttet. Das könnte sich womöglich bald wieder ändern.

General Motors
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• Viele Unternehmen stoppten wegen Corona-Krise Dividendenausschüttung
• Einige Firmen könnten bald wieder Prämien an Aktionäre zahlen
• Entscheidung hängt unter anderem von Schuldenabbau, Aktienrückkäufen und Wirtschaftsaussichten ab

Wie das Wall Street Journal (WSJ) berichtet, haben laut dem Datenanbieter S&P Global Market Intelligence die S&P 500-Unternehmen im zweiten Quartal dieses Jahres zusammen 118,36 Milliarden US-Dollar an Stammdividenden gezahlt. Dies bedeute einen Anstieg von 11,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum und einen Anstieg von 17,2 Prozent gegenüber dem Zeitraum im Jahr 2020. Derweil seien die Ausgaben für Rückkäufe um 11,7 Prozent auf 205,9 Milliarden US-Dollar gestiegen.

Laut S&P Global Market Intelligence haben fast 190 in den USA notierte Unternehmen im Jahr 2020 die Zahlung von Dividenden eingestellt, um dringend benötigtes Geld zu sparen. Von diesen 190 Unternehmen sollen 39 ihre Dividende noch im selben Jahr wieder eingeführt haben, 53 weitere seien 2021 gefolgt und 23 in diesem Jahr. 72 Unternehmen hätten ihre Dividende allerdings nach wie vor ausgesetzt. Darunter befinden sich auch der US-Flugzeughersteller Boeing und der Medienkonzern Walt Disney.

Boeing könnte schon bald wieder Dividende an Aktionäre ausschütten

Boeing-CEO David Calhoun erklärte laut WSJ im April dieses Jahres, dass der US-Flugzeugbauer die Ausgabe von Aktionärsprämien erneut in Betracht ziehe, sobald die Liquidität wieder das Niveau von vor dem 737-MAX-Skandal, der den Ruf und die Finanzen des Unternehmens belastete, und der Pandemie erreicht habe. Dazu kamen auch noch Belastungen durch den Ukraine-Krieg. Boeing priorisiere Investitionen in Forschungsprogramme anstelle von Aktionärsprämien, da sein Cashflow wachse, so der Boeing-CEO damals. "Ich glaube nicht, dass wir hier über einen Zeitrahmen von 10 Jahren sprechen", sagte Calhoun auf der Aktionärsversammlung von Boeing. "Ich denke, wir reden über viel weniger als das."

Vor der Pandemie hatte Boeing noch eine Dividende von 2,055 US-Dollar pro Aktie gezahlt.

Disney will zuerst noch Schulden weiter reduzieren

Der Unterhaltungsriese Disney werde dann erwägen, seine Dividende wieder einzuführen, wenn er seine Schulden weiter reduziert habe, die nach der Pandemie und der Milliarden-Übernahme von 21st Century Fox gestiegen sind, erklärte Disney-CFO Christine McCarthy laut dem Wall Street Journal auf einer Konferenz im Mai. Das Unternehmen hatte laut S&P am 2. Juli eine Nettoverschuldung von 38,64 Milliarden US-Dollar. Dies entspreche einem Rückgang von 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr und einem Rückgang von 14,5 Prozent gegenüber dem Zeitraum im Jahr 2020.

"Dividenden sind etwas, das uns sehr am Herzen liegt, und wir werden sie zu gegebener Zeit wieder aufnehmen", so McCarthy.

Vor Beginn der Pandemie hatte Disney seinen Aktionären zweimal im Jahr 88 Cent gezahlt.

General Motors zahlt ab September wieder Dividende

Der US-Autobauer General Motors, der seine Dividendenzahlungen im April 2020 wegen unklarer Aussichten in der aufziehenden Corona-Pandemie ausgesetzt hatte, kündigte im August an, seine vierteljährliche Dividende ab September wieder einzuführen. Daneben soll das gestoppte Aktienrückkaufprogramm auch wieder aufgenommen werden - die Mittel von 3,3 Milliarden US-Dollar, die dafür vorgesehen waren, wurden auf 5 Milliarden US-Dollar aufgestockt. "Angesichts der starken Bilanz hielten wir es für den richtigen Zeitpunkt, Bargeld an die Aktionäre zurückzuzahlen", zitiert das Wall Street Journal CFO Paul Jacobson. Ab Mitte September soll je Aktie eine Quartalsdividende von 0,09 US-Dollar fliessen - damit liegt die angekündigte Ausschüttung jedoch deutlich niedriger als die vor der Corona-Pandemie zuletzt gezahlte Quartalsdividende von 38 Cent.

Anleger wünschen sich am liebsten Dividende und Aktienrückkäufe

Laut Diane Jaffee, Senior Portfolio Manager beim Vermögensverwalter TCW Group, wollen Investoren am liebsten, dass Unternehmen Aktien zurückkaufen und Dividenden zahlen, da dies sowohl kurz- als auch langfristige Einblicke in ihre finanzielle Leistung gebe. "Die Dividende ist ein grosses Signal für Vertrauen, Management, Engagement und Governance", zitiert das WSJ Jaffee. Und auch James McRitchie, ein Einzelinvestor in fast 200 Unternehmen, meint: "Im Allgemeinen ist es ein Zeichen für die Gesundheit des Unternehmens, Dividenden auszuschütten". Seiner Meinung nach seien Dividenden für Einzelanleger wertvoller als Rückkäufe, da sie dazu beitragen könnten, ihr Einkommen aufzubessern, während Anleger von Rückkäufen nur dann profitierten, wenn sie ihre Aktien verkauften.

Die Kürzung oder Streichung der Dividende ist dagegen oft ein Zeichen, das Anleger beunruhigt.

Bei der Abwägung, ob und wann Unternehmen die Zahlung einer Dividende wieder aufnehmen wollen, spielen jedoch viele Faktoren eine Rolle, wie zum Beispiel der Abbau von Schulden, der Rückkauf von Aktien, als auch die Wirtschaftsaussichten, die derzeit angesichts der hohen Inflation, der Leitzinsanhebungen der US-Notenbank und einer schrumpfenden US-Wirtschaft im zweiten Quartal, eher unsicher sind. "Die Unternehmen, die noch nicht zurückgekehrt sind, sind diejenigen, die sich ihrer Zukunft noch nicht sicher sind", erklärt Howard Silverblatt, Senior Index Analyst bei S&P Dow Jones Indices laut dem Wall Street Journal.

Redaktion finanzen.ch

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Bildquelle: Maxene Huiyu / Shutterstock.com,canbedone / Shutterstock.com,Linda Parton / Shutterstock.com,Alexandre Tziripouloff / Shutterstock.com

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