Geändert am: 08.02.2018 17:55:44
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Abgabedruck erneut hoch: SMI und DAX schliessen wieder tief in der Verlustzone
Nachdem sich der heimische Aktienmarkt im frühen Donnerstagshandel zunächst unentschlossen gezeigt hatte, fielen die wichtigsten Indizes im Verlauf klar in die Verlustzone zurück.
Zu Handelsbeginn zeigte sich der SMI noch kaum verändert, legte dann jedoch den Rückwärtsgang ein: Zum Handelsschluss musste er einen Einbruch von 2,36 Prozent bei 8'763,11 Punkten verkraften. Der SPI stürzte daneben um 2,41 Prozent auf 10'103,56 Punkte ab, und der SLI ging bei 1'436,48 Zählern und mit einem Verlust von 2,51 Prozent ebenfalls tiefrot aus dem Handel.
Die starke Aufwärtsbewegung vom Mittwoch mit einem Anstieg des SMI um fast 1,6 Prozent fand damit bereits wieder ein Ende. Die Märkte seien noch nicht "sauber", hiess es im Handel mit Blick auf die erneute Korrektur. Die Kurse nahmen vor allem am Donnerstagnachmittag mit einer fallenden Wall Street stramm Fahrt nach unten auf. Aber auch vom Devisenmarkt kam Ungemach für die Börse, denn Euro und US-Dollar gaben zum Franken deutlich nach. Händler sprachen von einer Flucht in vermeintliche Sicherheit in unsicheren Zeiten. Der aufwertende Franken trübte die Wettbewerbsfähigkeit der eidgenössischen Exportwirtschaft.
Viele Marktteilnehmer waren nicht überrascht, dass auf den kurzen Anstieg bereits wieder ein Abschwung folgte. "Die Volatilität am Markt ist eindeutig zurück", meinte einer. Die Aktienmärkte hätten sich zu schnell nach oben bewegt, was nun zu den Marktschwankungen führe. Als allzu dramatisch wurde die Situation allerdings bei den meisten Investoren nicht eingeschätzt. Viele sahen die zum Teil heftigen Rücksetzer als Kaufgelegenheit.
Auf Unternehmensseite standen vor allem zwei Versicherer im Fokus. Besonders stark gesucht wurde nach Swiss Re. Der Rückversicherer hatte am Vorabend bestätigt, dass mit dem japanischen Technologiekonzern Softbank Gespräche über den Kauf einer Minderheitsbeteiligung geführt würden. Etwas fester präsentierten sich auch Zurich Insurance. Der Erstversicherer hatte vorbörslich seine Jahreszahlen veröffentlicht und dabei die Gewinn-Prognosen relativ deutlich übertroffen. Weniger überzeugen mit seinen Zahlen vermochte dagegen ABB. Der Technologiekonzern blieb in der Tendenz etwas unter den Erwartungen.
DAX-Anleger bekommen wieder kalte Füsse
Der deutsche Aktienmarkt ging am Donnerstag erneut in den Abwärts-Modus über.
Der DAX 30 schloss mit einem kräftigen Abschlag von 2,62 Prozent bei 12'260,29 Zählern, nachdem er bereits zum Handelsstart nachgegeben hatte. Damit folgte der deutsche Leitindex der schwachen Wall Street, die weiterhin als Schrittmacher für die globalen Börsen fungiert.
Marktanalyst David Madden vom Broker CMC Markets beobachtete, dass Anleger nach einem Erholungstag schon wieder zu Gewinnmitnahmen neigten. Dies zeige, dass der Markt "aus dem Gröbsten noch nicht heraus ist". In Phasen turbulenter Märkte seien Anleger zu nervös, um sich für länger steigende Kurse zu positionieren. Ablesbar war dies an einem erneuten Anstieg des Volatilitätsindex VDAX, der gerne auch als "Angstbarometer" bezeichnet wird.
Auch Chartexperte Christian Schmidt von der Helaba befürchtete, dass der DAX noch nicht alles hinter sich hat. Dafür spreche seine Beobachtung, dass die Mehrheit der 30 DAX-Titel gegenwärtig unterhalb ihres langfristigen Trends notiert. In einer mittelfristigen Betrachtung seien fast alle Mitglieder auf einem negativen Weg, fügte er hinzu. All dies spreche gegen grössere Chancen "auf der Oberseite", so der Analyst.
Neben den Kursschwankungen schauten die Investoren auch auf die voranschreitende Berichtssaison der Unternehmen. Am Morgen gab es den Jahresbericht der Commerzbank zu verarbeiten. Das Finanzinstitut hat wegen des teuren Umbaus einen weiteren Gewinnrückgang hinnehmen müssen, schlug sich aber besser als von Analysten erwartet.
Redaktion finanzen.ch / awp
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