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Geändert am: 08.07.2024 22:12:49

Nach Frankreich-Wahl: Dow schliesst tiefer - US-Techindizes markieren neue Rekorde -- SMI schliesst höher -- DAX letztlich stabil -- Asiens Börsen schliesslich tiefer

Der heimische Aktienmarkt legte am Montag zu, während sich der deutsche Leitindex kaum bewegte. Die Wall Street zeigte sich zum Wochenauftakt uneinheitlich. Die asiatischen Indizes verbuchten zu Wochenbeginn Verluste.

SCHWEIZ

Der Schweizer Aktienmarkt zeigte sich am Montag von seiner freundlichen Seite.

Der SMI konnte seine anfänglichen Verluste hinter sich lassen und im Handelsverlauf in die Gewinnzone klettern. Schlussendlich ging er dann 0,38 Prozent stärker bei 12'051,66 Einheiten in den Feierabend.

Die Nebenwertindizes SPI und SLI folgten der positiven Tendenz des SMI und schlossen mit Zuwächsen von 0,32 Prozent bei 16'065,05 Zählern bzw. 0,27 Prozent bei 1'958,57 Punkten.

Der Schweizer Aktienmarkt zeigt sich über das Wahlergebnis in Frankreich erleichtert und legt zu. Dabei hat sich der SMI von einem Taucher kurz nach Eröffnung rasch wieder erholt. Die Marktteilnehmer seien einerseits erleichtert, dass keine der radikalen Parteien auf beiden Seiten des Spektrums die absolute Mehrheit gewonnen habe, sagte ein Händler laut awp. Damit bleibe anderseits aber die Verunsicherung, wie es nun in Frankreich weitergehen soll. Eine regierungsfähige Mehrheit sei nach der zweiten Wahlrunde nämlich nicht in Sicht. "Und das heisst Unsicherheit, und das ist genau das, was Börsianer nicht gerne haben", hiess es am Markt. In der neu gewählten Nationalversammlung in Frankreich wird voraussichtlich ein Linksbündnis stärkste Kraft.

Dagegen dürften die aufgefrischten Zinssenkungshoffnungen wohl an Bedeutung gewinnen, sagte ein anderer Händler. In den USA haben die Erwartungen nach dem jüngsten Arbeitsmarktbericht wieder zugenommen. Die Job-Daten seien ein weiterer Tropfen ins Fass des zunehmenden US-Konjunkturpessimismus, hiess es bei der Commerzbank. Im Juni wurden in den USA zwar mehr Stellen geschaffen als erwartet, die Zahlen für die beiden Vormonate wurden aber nach unten revidiert. Zudem fiel die Arbeitslosenquote im Juni höher aus als erwartet. Ausserdem beginnt Ende Woche die Bilanzsaison. Diese dürfte frischen Wind in die Märkte bringen. Den Anfang machen in den USA am Freitag die Banken JPMorgan, Wells Fargo und Citigroup.

DEUTSCHLAND

Der deutsche Aktienmarkt kam am Montag kaum vom Fleck.

Nachdem der DAX quasi unverändert eröffnet hatte fiel er zunächst in die Verlustzone bevor er ins Plus drehte. Die am späten Morgen erzielten Gewinne gab er im weiteren Verlauf aber grösstenteils wieder ab und beendete den Montagshandel letztlich nur mit einem minimalen Minus von 0,02 Prozent bei 18'472,05 Einheiten.

Nach dem ausgebliebenen Rechtsruck bei den französischen Parlamentswahlen haben die Anleger am Montag weiteren Mut gefasst. Allerdings hielt sich die Kaufbereitschaft am deutschen Aktienmarkt in Grenzen. Denn der Wahlausgang lässt eine schwierige Regierungsbildung in Paris befürchten. Zudem stehen im weiteren Wochenverlauf noch wichtige Ereignisse an.

Der rechtspopulistische Rassemblement National (RN) blieb am Sonntag nicht nur überraschend deutlich hinter der angestrebten absoluten Mehrheit zurück. Die Partei von Marine Le Pen, die im ersten Wahlgang noch vorn gelegen hatte, fiel sogar hinter dem siegreichen neuen Linksbündnis sowie dem Mitte-Lager von Präsident Emmanuel Macron noch auf den dritten Platz zurück.

Allerdings zeichnet sich für keines der politischen Lager die für eine Regierungsbildung nötige Mehrheit ab. Um die Stabilität des Landes zu gewährleisten, bat Macron Premierminister Gabriel Attal nach seinem Rücktrittsgesuch, mit seiner Regierung vorerst im Amt zu bleiben. Das Linksbündnis will sich nun möglichst schnell auf einen Kandidaten für Attals Nachfolge verständigen.

Das Land stecke in einer "politisch verfahrenen Situation", konstatierte Chefökonom Thomas Gitzel von der VP Bank. Eine Regierung unter Jean-Luc Mélenchon, dem Führer der Linkspartei, "wäre für die EU ein Schreckgespenst". Denn der EU-Gegner würde den Stabilitäts- und Wachstumspakt wohl konsequent ignorieren. Das bereits nicht EU-konforme Staatsdefizit könnte sich damit noch ausweiten und die zweitgrösste EU Volkswirtschaft Frankreich "zu einem destabilisierenden Faktor werden".

Die kommenden Tage müssten sich die Anleger zudem mit der Anhörung von US-Notenbankchef Jerome Powell vor dem heimischen Parlament sowie neuen Preisdaten aus den USA, auseinandersetzen, erinnerte Jim Reid von der Deutschen Bank. Und am Freitag starte die amerikanische Berichtssaison mit Zahlen der Banken JPMorgan, Citigroup und Wells Fargo.

WALL STREET

Die US-Börsen setzten am Montag ihre Rekordjagd teilweise fort.

Der Dow Jones Index schloss mit einem Abschlag von 0,08 Prozent bei 39'344,79 Zählern.
Der NASDAQ Composite ging daneben 0,28 Prozent höher bei 18'403,74 Punkten in den Feierabend.

Nachdem sie bereits am Freitag Rekordmarken erreicht hatten, kletterten der S&P 500 sowie der NASDAQ 100 schon am Montag erneut auf neue Allzeithochs. Auch der NASDAQ Composite erreichte zu Wochenbeginn einen Höchststand.

Die Anleger blieben zuversichtlich, nachdem am Freitag der monatliche Arbeitsmarktbericht der Notenbank Argumente für eine erste Zinssenkung noch vor der Präsidentschaftswahl im November geliefert hatte. Damit verbunden ist die Hoffnung auf sinkende Refinanzierungskosten für Unternehmen und Verbraucher. Gleichwohl hielten sich die Bewegungen zu Wochenbeginn in Grenzen.

ASIEN

Die Börsen in Fernost präsentierten sich am Montag in Rot.

In Tokio schloss der Leitindex Nikkei 225 0,32 Prozent tiefer bei 40'780,70 Punkten.

Auf dem chinesischen Festland beendete der Shanghai Composite den Handel mit 0,93 Prozent im Minus bei 2'922,45 Zähler. In Hongkong schloss der Hang Seng ebenfalls 1,55 Prozent tiefer auf 17'524,06 Einheiten.

Die wichtigsten Aktienmärkte in Fernost sind mit negativen Vorzeichen in die neue Woche gestartet. Viele Anleger agierten vor den anstehenden US-Inflationsdaten vorsichtig, hiess es aus dem Handel. Von den Verbraucher- und Erzeugerpreisen aus den Vereinigten Staaten erhoffen sich die Marktakteure weitere Anhaltspunkte über die weitere geldpolitische Ausrichtung der US-Notenbank.

Asiatische Schifffahrtsaktien litten unter der Nachricht, dass die palästinensische Hamas ihre Einwände gegen einen von den USA unterstützten Waffenstillstandsvorschlag zur Beendigung des Gaza-Konflikts mit Israel fallen lässt. Dies ist das bisher deutlichste Zeichen dafür, dass ein Waffenstillstand nach monatelangen ergebnislosen Verhandlungen möglich ist. Die massiven Spannungen im Nahen Osten hatten die Frachtraten der Reedereien und deren Aktien in den vergangenen Monaten deutlich nach oben getrieben.

Redaktion finanzen.ch / awp / Dow Jones Newswires


Bildquelle: Keystone, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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