Jahresendspurt |
11.12.2022 16:05:00
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BYD überholt Tesla im September bei den Auslieferungen - Enges Rennen zum Jahresende?
Der chinesische E-Autobauer BYD konnte mit seinen Auslieferungen im September knapp an Tesla vorbeiziehen. Kann Tesla im Jahresendspurt noch einmal aufholen? Und wer hat letztlich die Nase vorn?
• Musk-Konzern hat ambitionierte Ziele fürs Gesamtjahr
• Tesla bei rein batteriebetriebenen Elektroautos weit vor BYD
Auslieferungen im September: BYD zieht an Tesla vorbei
Wie das Marktforschungsinstitut Adamas Intelligence berichtet, lieferte der US-Elektroautobauer Tesla im September weltweit 190'255 Fahrzeuge aus, was ein neuer monatlicher Rekord seit Beginn der Aufzeichnungen sei. Übertroffen worden sei Tesla im September nur durch den chinesischen Konkurrenten BYD, der mit 192'648 Auslieferungen ebenfalls den besten Monat seit Beginn der Aufzeichnungen verzeichnet habe.
Auch in Deutschland stellte Tesla im September einen neuen Auslieferungsrekord auf: 13'724 neue Tesla-Pkws wurden im September in Deutschland neu zugelassen - damit knackte Tesla in Deutschland auf Monatssicht erstmals die 10'000er-Marke.
Wer wird zum Jahresende die Nase vorn haben?
Laut Daten von Adamas Intelligence lieferte BYD von Januar 2021 bis September dieses Jahres 1,769 Millionen Elektrofahrzeuge aus und konnte seine Auslieferungen in diesem Zeitraum monatlich kontinuierlich steigern. Teslas Auslieferungen beliefen sich von Januar 2021 bis September 2022 auf 1,848 Millionen Stromer. Beim Musk-Konzern sei in diesem Zeitraum eine Steigerung der Auslieferungen von Quartal zu Quartal zu beobachten gewesen.
Die Frage, wer zum Jahresende vorne liegen wird, dürfte jedoch spannend bleiben. Zwar erwartet Adamas Intelligence, dass BYD Tesla im Oktober und November auf kumulativer Basis überholen wird, da Teslas Auslieferungen zum Anfang eines jeden Quartals für gewöhnlich geringer ausfallen als zum Ende, doch der US-Elektroautobauer könnte mit einem starken Schlussmonat Dezember wieder am Rivalen aus China vorbeiziehen.
Tesla setzt sich ambitionierte Ziele fürs Gesamtjahr
Starke Auslieferungszahlen im letzten Quartal sind für den US-Elektroautobauer jedoch nicht nur wichtig, um im Konkurrenzkampf mit BYD die Nase vorn zu haben. Tesla hat es sich selbst zum Ziel gesetzt, im Jahr 2022 eine Auslieferungssteigerung von 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu erreichen. Das Unternehmen müsste im Gesamtjahr 2022 also mehr als 1,4 Millionen Fahrzeuge ausliefern. Bis zum Ende des dritten Quartals kam Tesla auf 908'573 Fahrzeuge, was bedeutet, dass der E-Autobauer im letzten Quartal rund 500'000 Autos ausliefern müsste, um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen.
In der Analystenkonferenz zu den Ergebnissen des dritten Quartals zeigte man sich bei Tesla jedoch zuversichtlich. Finanzchef Zach Kirkhorn betonte, dass Tesla weiter davon ausgehe, sein Ziel zu erreichen, und Tesla-Chef Elon Musk stellte laut dpa ein "rekordbrechendes" Schlussquartal in Aussicht. Doch diese Zuversicht teilt nicht jeder. Vor einigen Wochen prognostizierte ein Tesla-Beobachter in einem Tweet, dass der Autobauer im vierten Quartal 400'000 Fahrzeuge ausliefern werde, während die die Analysten-Prognosen bei 435'000 lägen.
Tesla bei rein batteriebetriebenen Elektroautos weit vor BYD
Während sich Tesla und BYD laut den Daten von Adamas Intelligence hinsichtlich der Auslieferungen auf einem ähnlichen Niveau bewegen, konnte das Marktforschungsinstitut bei einem genaueren Blick auf die ausgelieferten Fahrzeuge jedoch auch gewisse Unterschiede feststellen. So habe es sich bei der Hälfte der verkauften Elektrofahrzeuge von BYD im Jahr 2022 und 45 Prozent im Jahr 2021 um PHEVs (Plug-In Hybrid Electric Vehicle) gehandelt, während Tesla ausschliesslich BEVs (Battery Electric Vehicle), also rein batteriebetriebene Elektroautos, verkauft hat.
Deutlich werde dieser Unterschied laut Adamas Intelligence durch einen Blick auf die Batteriekapazität, die die beiden Autobauer im selben Zeitraum im Rahmen neu verkaufter E-Autos auf die Strasse gebracht haben. So habe Tesla von Januar 2021 bis September 2022 132,9 Gigawattstunden (GWh) auf die Strasse gebracht - allein im September dieses Jahres seien es 13,9 GWh gewesen. BYD bringe es von Januar 2021 bis September 2022 gerade einmal auf 65,6 GWh - und im September 2022 leidglich auf 6,7 GWh.
Redaktion finanzen.ch
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