UniCredit Aktie 35395118 / IT0005239360
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| Übernahmekampf |
29.07.2025 16:05:00
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Commerzbank-Aktie im Aufwind: UniCredit kauft zu
Die italienische Grossbank UniCredit baut ihre Position bei der Commerzbank aus und hält nun knapp als 30 Prozent der Gesamtstimmrechtsanteile.
• Mögliche Übernahme wird konkreter
• Bankenfusion mit europäischer Dimension
Die italienische Grossbank UniCredit verstärkt ihren Einfluss auf die deutsche Bankenlandschaft. Wie die Commerzbank heute mitteilte, hält UniCredit S.p.A. nun 29,34 Prozent der Gesamtstimmrechtsanteile am Frankfurter Finanzinstitut. Laut der veröffentlichten Stimmrechtsmitteilung teilt sich dieser Anteil in 20,17 Prozent direkte Stimmrechte und weitere 9,16 Prozent durch Finanzinstrumente auf.
Wie Reuters schreibt, hatte die UniCredit schon Anfang Juli angekündigt, ihren Anteil an der Commerzbank zunächst auf "ungefähr 20 Prozent" und anschliessend auf "circa 29 Prozent" steigern zu wollen.
Anleger müssen sich auf turbulente Zeiten einstellen, während ein möglicher Übernahmekampf um Deutschlands zweitgrösste Privatbank konkretere Formen annimmt. Die kontinuierliche Aufstockung der Anteile unterstreicht die strategischen Ambitionen der Italiener im deutschen Markt.
Übernahme rückt in greifbare Nähe
Mit fast 30 Prozent der Stimmrechte nähert sich UniCredit der kritischen Schwelle von 30 Prozent, bei deren Überschreitung nach deutschem Wertpapierrecht ein Pflichtangebot an alle übrigen Aktionäre erfolgen müsste. Experten sehen darin klare Anzeichen für eine mögliche vollständige Übernahme der zweitgrössten deutschen Privatbank.
DZ Bank-Analyst Philipp Hässler schrieb allerdings erst kürzlich in einer Studie, dass "kein attraktives Übernahmeangebot" erwartet werden würde. Er senkte das Rating der Commerzbank-Aktie denn auch von "Buy" auf "Hold". Trotz der sich anbahnenden Veränderungen in der Eigentümerstruktur läuft der operative Geschäftsbetrieb der Commerzbank ungestört weiter.
Bankenfusion mit europäischer Dimension
Eine vollständige Übernahme der Commerzbank durch UniCredit würde einen der grössten grenzüberschreitenden Zusammenschlüsse im europäischen Bankensektor der letzten Jahre darstellen. Die italienische Bankengruppe, die bereits mit der HypoVereinsbank im deutschen Markt vertreten ist, könnte durch die Integration der Commerzbank ihre Position als paneuropäischer Finanzkonzern erheblich stärken. Für den deutschen Bankenmarkt würde ein solcher Schritt eine erhebliche Konsolidierung bedeuten und die Konzentration im Privatkundensektor weiter vorantreiben. Branchenexperten erwarten in den kommenden Wochen weitere strategische Schritte der UniCredit sowie mögliche Reaktionen der Bundesregierung, die noch immer Anteile an der Commerzbank hält.
In der Politik wird eine mögliche Übernahme jedoch kritisch gesehen. So sprach sich Bundeskanzler Friedrich Merz erst kürzlich im Rahmen einer Bundespressekonferenz dagegen aus: "Die Art und Weise, wie dies versucht wird, ist unfreundlich sowohl gegenüber der Commerzbank als auch gegenüber der Bundesrepublik Deutschland." Zudem könnte eine fusionierte Bank wegen ihrer Bilanzstruktur dann ein bedeutendes Risko für den Finanzmarkt darstellen. Dies müsste ausgehend untersucht werde, so der Kanzler: "Bevor diese Frage nicht ausreichend geklärt ist, werde ich auch von meiner Meinung keinen Abstand nehmen."
So bewegt sich die Commerzbank-Aktie
Am Dienstag notiert die Commerzbank-Aktie via XETRA zeitweise 0,4 Prozent im Plus bei 29,99 Euro.
Redaktion finanzen.ch
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