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Sorgen der Anleger 26.06.2021 23:14:00

Credit Suisse-Stratege bleibt trotz Inflationssorgen bullish für Aktien

Credit Suisse-Stratege bleibt trotz Inflationssorgen bullish für Aktien

Obwohl Inflationssorgen und sinkende Renditen in der jüngsten Vergangenheit Hauptgesprächsthema an den Märkten zu sein scheinen und Anleger eher pessimistisch sind, zeigt man sich bei der Credit Suisse weiterhin bullish für Aktien.

• Anleger derzeit eher pessimistisch
• Bedenken wegen Inflation, Geldpolitik, etc.
• Credit Suisse sieht dennoch weiter Aufwärtspotenzial

Die monatliche Fondsmanager-Befragung der Bank of America ergab zuletzt, dass 72 Prozent der Befragten der Meinung seien, dass die Fed mit ihrer Annahme, dass die Inflation nur vorübergehend ist, recht hat, berichtet MarketWatch. Zwar machen sich Anleger trotzdem noch um das ein oder andere Thema Sorgen, wie zum Beispiel um die sich weiter ausbreitende Delta-Variante des Coronavirus oder eine frühere Zinserhöhung der US-Notenbank. Jonathan Golub, Chefstratege für US-Aktien der Credit Suisse, führte in einer Mitteilung an Kunden kürzlich Gründe an, dennoch optimistisch zu bleiben.

"Überraschenderweise stellen wir fest, dass die Anleger pessimistischer sind, da Inflationswerte und sinkende Renditen die Gespräche dominieren", zitiert MarketWatch den CS-Chefstrategen. "Trotz dieser Probleme bleiben wir mit unserem Kursziel von 4.600 [S&P 500] zum Jahresende zufrieden, was 8,3 % Aufwärtspotenzial impliziert."

Gründe, optimistisch zu bleiben

Während Anleger Bedenken haben, dass die Inflationsmesswerte wie die Verbraucherpreise und höhere Rohstoffpreise die Gewinnmargen unter Druck setzen könnten, erklärt Golub, dass "die Unternehmen über eine erhebliche Preissetzungsmacht verfügen, die trotz höherer Inputkosten zu einer höheren Rentabilität führen sollte".

Vergangene Woche bestätigte die US-Notenbank Fed ihre lockere Geldpolitik. Die Währungshüter beliessen die US-Leitzinsen in einer Spanne von null bis 0,25 Prozent und auch ihre konjunkturstützenden Wertpapierkäufe im Wert von 120 Milliarden Dollar pro Monat setzt die Fed vorerst unverändert vor. Allerdings signalisierten die Währungshüter eine Zinswende bereits für 2023. Des Weiteren hat die Diskussion über eine Anpassung der milliardenschweren Anleihekäufe begonnen. Bei Anlegern kam die Aussicht auf steigende Zinsen und eine Drosselung dieser Geldspritzen nicht gut an. Bei der Credit Suisse habe man, wie MarketWatch berichtet, bei einer Überprüfung der Zinserhöhungszyklen in den Jahren 1994, 1999, 2004 und 2015 jedoch festgestellt, dass die Renditen 12 Monate vor und 36 Monate nach der ersten Zinserhöhung robust waren und sich erst bei einer Abflachung der Zinsstrukturkurve abschwächten.

Eine weitere Sorge der Anleger liege darin, dass Anzeichen sinkender Anleiherenditen angesichts höherer Kurse bedeuten könnten, dass sich eine Stagflation abzeichne. Golub kontert jedoch, dass dies unwahrscheinlich sei, da die Inflation weitgehend als vorübergehend angesehen werde und die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen leicht zurückgehe.

Anleger hätten zudem Bedenken, weil die positiven Überraschungen aus der Wirtschaft seit Mitte Juli stetig zurückgegangen seien, während es am Markt weiter aufwärts gehe. Der Credit Suisse-Chefstratege argumentiert dagegen, dass sich die Wirtschaftstätigkeit in dieser Zeit verbessert habe und dies der "wahre Katalysator für den Aufstieg des S&P 500" sei.

Der Sorge der Anleger, dass Wachstum und Gewinn je Aktie - beide auf hohem Niveau - kurz davor sein könnten, zu kippen, entgegnet Golub: "Während sich das Tempo der Verbesserung mit Sicherheit abschwächen wird, wird das Wachstum bis Ende 2022 voraussichtlich deutlich über dem Trend bleiben".

Ein weiterer Aspekt der Anlegern Sorgen bereite, sei, dass die Fiskal- und Geldpolitik die Wirtschaft während der Corona-Krise am Laufen hielt, nun aber weitere Hilfe unwahrscheinlich erscheine. Doch auch dem sieht Golub gelassen entgegen: "Während weitere Anreize weniger wahrscheinlich erscheinen (oder reduziert werden), sind wir angesichts (1) einer überhitzten Wirtschaft; (2) weniger unmittelbaren Auswirkungen des Plans; und (3) höheren Begleitsteuern weniger besorgt", zitiert MarketWatch den Credit Suisse-Strategen.

Redaktion finanzen.ch

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