Fusionswelle |
14.01.2018 19:50:00
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Diese Konzerne könnten 2018 aufgrund von Übernahmen verschwinden
Einige Unternehmen beenden das Jahr 2017 mit hervorragenden Bilanzen und hohen Cash-Quoten, andere müssen dagegen auf ein eher glanzloses Geschäftsjahr zurückblicken und auf die Erlösung im kommenden Jahr hoffen. Gründe, die so manche Übernahmephantasie befeuern.
Die Zeit wird knapp
Die stetigen Zinserhöhungen in den USA durch die Federal Reserve werden die Kreditkosten für solche Transaktionen in Zukunft kontinuierlich erhöhen. Dies könnte für manchen CEO den Anreiz bieten, eine mit Kredit finanzierte Unternehmensübernahme schon etwas früher durchführen. Darüberhinaus konnten in den letzten 12 Monaten einige Konzerne enorme Wertsteigerungen ihrer Anteilsscheine verzeichnen, wodurch sich ihre Verhandlungsmacht bezüglich aktienbasierter Zukäufe massiv verstärkt hat. Unabhängig davon hat natürlich jeder Konzernchef das Bedürfnis, seine ihm unterstellte Firma fortwährend größer und besser aufzustellen.
4 Übernahmekandidaten
Vier mögliche Akquisitionen könnten in 2018 für Aufsehen sorgen. Hierbei könnte es zu grandiosen Kurssprüngen kommen, wovon gerade die Anteilseigner des zur Übernahme anvisierten Unternehmens profitieren dürften.
Soziales Netzwerk Weibo
Weibo gehört zu den beliebtesten sozialen Netzwerken in China und sorgte somit seit Dezember 2015 für ein Kursplus von rund 450 Prozent. Ein Grund für diese außerordentlichen Kurssteigerungen sind die beträchtlichen Wachstumszahlen des Konzerns. Allein in diesem Jahr verzeichnete Weibo ein Umsatzwachstum von 22 Prozent und steigerte den Gewinn je Aktie um 83 Prozent. Mit solch einem starken Wachstum konnte Weibo sogar US-Konkurrent Twitter hinter sich lassen.
Gerüchten zu Folge könnte es im kommenden Jahr zur Übernahme von Weibo durch den E-Commerce-Giganten Alibaba kommen. Mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 440 Milliarden US-Dollar dürfte der chinesischen Amazon -Konkurrent das mit nur rund 22 Milliarden US-Dollar bewertete Unternehmen ohne Probleme übernehmen können. Durch die guten Verbindungen von Alibaba zur Regierung in Peking dürften auch kartellrechtliche Bedenken keine größere Rolle spielen.
Halbleiter-Konzern AMD
Vielleicht wird auch QUALCOMM, NXP, Dialog Semiconductor und Broadcom lieferten sich in letzter Zeit einen wahren Bieterkampf.
Auch zukünftig wird es in der Branche keinen Mangel an Wachstumspotenzial geben. Bitcoin-Mining, Videospiele, Künstlicher Intelligenz und das Internet der Dinge werden gerade 2018 für eine rege Nachfrage in diesem Sektor sorgen. Mit der kürzlich abgeschlossenen Partnerschaft zwischen AMD und Intel möchten die beiden Konzerne Laptop-Chips entwickeln die es mit Konkurrenzprodukten von NVIDIA aufnehmen können. Trotz dieser vielversprechenden Kooperation bleibt AMD mit einer Marktkapitalisierung von rund 10,6 Milliarden US-Dollar ein potenzieller Übernahmekandidat.
Energie-Unternehmen Apache
Angesichts der aktuell sehr schwachen Entwicklung der Rohstoffpreise müssen sich viele Unternehmen aus dem Sektor auf ihre Markenpositionierung und Effizienz verlassen. Kleine Energieunternehmen wie Apache aus den USA haben hierbei eher das Nachsehen. Das mit einer Marktkapitalisierung von rund 15,2 Milliarde US-Dollar ausgestattete Unternehmen ist in der Förderung, Herstellung und Vermarktung von Rohöl, Erdgas und NGL (Natural Gas Liquids) tätig. Auch der zuletzt gestiegene Rohölpreis konnte der Aktie keinen neuen Schwung verleihen. Die Anteile mussten auf Jahressicht rund 40 Prozent abgeben. Für Branchengrößen wie BP, Shell oder Exxon Mobil wären solche Akquisitionen eine Kleinigkeit.
Schon Ende 2015 lehnte Apache eine Übernahme durch die Anadarko Petroleum ab. Nun soll es auch schon zu Übernahmeangeboten durch Occidental Petroleum gekommen sein. Anteilseigner können 2018 auf weitere Offerten hoffen.
Biotech-Firma BioMarin
Übernahmen in der Biotech-Branche sind keine Seltenheit, jedoch schwer vorherzusehen. BioMartin bedient eine Nische, welche weitestgehend frei von Mittbewerbern ist. Das Unternehmen hat sich auf die Entwicklung, Erforschung und Vermarktung von Medikamenten spezialisiert, welche lebensbedrohliche genetische Störungen und enzymbedingte Krankheiten bekämpfen. Die reine Fokussierung des Konzerns auf diese sehr seltenen Krankheiten geht zulasten der Rentabilität, bietet jedoch den betroffenen Patienten die notwendige Hilfe. Mit einer aktuellen Marktkapitalisierung von rund 16 Milliarden US-Dollar ist das Unternehmen allerdings kein Schnäppchen. Große Pharmakonzerne wie Novartis, Pfizer und Sanofi dürften ein Auge auf BioMarin werfen.
Pierre Bonnet / finanzen.ch
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