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Kopf-an-Kopf-Rennen 13.07.2024 23:21:00

Globale E-Auto-Vorherrschaft: Kann BYD 2024 an Tesla vorbeiziehen?

Globale E-Auto-Vorherrschaft: Kann BYD 2024 an Tesla vorbeiziehen?

Schon seit ein paar Jahren pirscht sich BYD an Tesla heran, die einstige Dominanz des Musk-Konzerns im EV-Segment ist längst nicht mehr unangefochten. 2024 könnte der chinesische Elektroautohersteller den Platzhirsch hinter sich lassen - ein Zwischenfazit.

BYD Company
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• Enges Rennen: BYD lag in Q4 2023 vorn, Tesla in Q1 und Q2 2024
• BYD fährt eine globale Expansionsstrategie - mit Erfolg?
• Musk setzt längst nicht mehr nur auf Elektroautos - Tesla als KI-Powerhouse?

Dank eines rasanten Wachstums in den vergangenen Jahren macht BYD, der chinesische Hauptakteuer auf dem Markt für Elektrofahrzeuge (engl. Electric Vehicles, abgekürzt EV), mittlerweile Tesla die weltweite Vorherrschaft streitig. Im Gesamtjahr 2023 hatte Tesla noch die Nase vorn und lag mit 1,8 Millionen Auslieferungen von reinen Elektroautos noch vor dem chinesischen Rivalen (1,6 Millionen).

Tesla überholte BYD im ersten Halbjahr 2024 wieder

Im letzten Quartal 2023 kündigte sich dann aber ein Führungswechsel an. Zwischen September und Dezember 2023 lieferte BYD 525'409 Autos aus und lag damit vor dem US-Konzern, der 484'507 Autos losschlug. Es handelte sich hierbei aber vorerst nur um ein kurzes Intermezzo: Im ersten Quartal 2024 musste BYD den ersten Platz dann wieder an Tesla zurückgeben. Auch im zweiten Jahresviertel 2024 bestätigte Tesla mit 443'956 Auslieferungen gegenüber BYDs 426'039 die globale Führungsrolle. Für das Gesamtjahr könnten die Chancen aber gut stehen, dass BYD den von Elon Musk geführten US-Elektroautohersteller hinter sich lässt.

Forschungsbericht sieht BYD 2024 vorn - Dank Chinas Wachstum

So deutet ein Forschungsbericht von "Counterpoint" darauf hin, dass BYD bis Ende 2024 möglicherweise den Titel des weltweit grössten Herstellers von Elektrofahrzeugen zurückerobern könnte. "Diese Verschiebung unterstreicht den dynamischen Charakter des globalen EV-Marktes", so der von "electrek" zitierte Bericht. Auf diesem Markt stelle China inzwischen "die dominierende Kraft" dar. Demnach würden 2024 in China insgesamt etwa viermal so viele Elektroautos wie in Nordamerika verkauft werden.

Counterpoint prognostiziert weiter, dass China bis 2027 einen Anteil von 50 Prozent an den weltweiten Elektrofahrzeugverkäufen halten und bis 2030 Europa und Nordamerika zusammen übertreffen wird. Dieser Wachstumspfad positioniert BYD günstig, um Tesla zu überholen, insbesondere da das Unternehmen seine Produktionskapazitäten und Marktpräsenz auf internationaler Ebene strategisch ausbaut. Die kürzlich erfolgte Errichtung einer Produktionsstätte in Thailand und mögliche Pläne für eine grössere Fabrik in Mexiko unterstreichen BYDs Engagement für eine globale Expansion und die Durchdringung verschiedener regionaler Märkte.

BYD verfolgt eine radikale Diversifizierungsstrategie

BYD, das ursprünglich für seine erschwinglichen Elektroautos wie den Atto 3 und den Dolphin bekannt war, diversifiziert seine Produktpalette mit Angeboten, die von Luxusfahrzeugen über Pickups bis hin zu Supersportwagen reichen. Die Einführung des Sea Lion 07 und des Elektro-Supersportwagens Yangwang U9 zeigt die Ambitionen von BYD, verschiedene Segmente des Elektrofahrzeugmarktes zu bedienen und Tesla nicht nur in Bezug auf das Volumen, sondern auch in Bezug auf Produktvielfalt und Innovation herauszufordern. Trotz Herausforderungen wie den EU-Zöllen auf chinesische Elektroauto-Importe bleibt BYD optimistisch und nutzt seine wettbewerbsfähigen Preisstrategien und die wachsende Marktreichweite, um die Dynamik aufrechtzuerhalten und möglicherweise bis Ende 2024 der grösste Elektroautohersteller der Welt zu werden.

Elon Musk will Tesla zum KI-Powerhouse machen

Unabhängig davon, ob nun Tesla oder BYD 2024 am meisten Elektroautos ausliefern wird: Fest steht, dass sich das Rennen zwischen BYD und Tesla um die Vorherrschaft auf dem E-Fahrzeugmarkt verschärft hat. BYD, anfangs noch häufig als sehr billiger, qualitativ mangelhafter China-Hersteller belächelt, ist längst zu einem ernstzunehmenden Rivalen für den Musk-Konzern geworden.

Unterdessen betont Musk regelmässig, dass Tesla keineswegs mehr nur noch als ein Autokonzern aufzufassen sei. Der Tech-Visionär will Tesla als ein KI-Powerhouse verstanden wissen, wovon künftige Disruptionen im Bereich der FSD (Full Self Driving)-Technologie und bei humanoiden Robotern zeugen sollen. Nach deren erfolgreicher Einführung und Massenadaption läge eine Tesla-Marktkapitalisierung von 30 Milliarden US-Dollar im Bereich des Möglichen, meint der Unternehmenslenker.

Redaktion finanzen.ch

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