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"Hands-off"-Funktion 06.11.2021 22:30:00

Honda bläst mit "SENSING Elite" zum Angriff auf Teslas "Autopilot"

Honda bläst mit

Mit einer stetigen Weiterentwicklung von Fahrsicherheitssystemen wird auch die Erforschung von autonomem Fahren immer weiter getrieben. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist Teslas "Autopilot". Nun legt auch der japanische Konkurrent Honda einen höheren Gang ein und will an dem US-amerikanischen E-Autobauer vorbeiziehen.

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• Teslas "Autopilot" kommt nicht ohne Fahrer aus
• Honda stellt Premiumversion seines Fahrassistenten vor
• Weitere Funktionen werden erforscht

Autonomes Fahren beschäftigt die Autohersteller

Der Trend um autonomes Fahren ist aktuell in aller Munde. Besonders im öffentlichen Nahverkehr wird das Thema heiss diskutiert und zum Teil auch bereits angewendet. Wenn es um Privatfahrzeuge geht, wird Tesla mit seinem "Autopilot" oftmals genannt - obwohl es sich dabei streng genommen nicht um autonomes Fahren im eigentlichen Sinne handelt. Autonomes Fahren wird laut dem ADAC nämlich in fünf Stufen eingeteilt: Assistiert, teilautomatisiert, hochautomatisiert, vollautomatisiert und autonom. Teslas Fahrassistent fällt in die zweite Stufe, da der Fahrer das Fahrzeug die ganze Zeit über beherrschen und den Verkehr im Blick behalten muss. Ausserdem haftet der Fahrer selbst bei Verkehrsverstössen und Schäden, wie der Verkehrsclub erklärt.

Teslas "Autopilot" setzt Fahrer voraus

So wird die Umgebung des Fahrzeugs mittels Kameras, Ultraschallsensoren und Radaren gemessen. "Dieses robuste Sensor- und Kameranetzwerk ermöglicht eine umfassende 360°-Überwachung der Umgebung, die mit den menschlichen Sinnen allein nicht möglich wäre", wie Tesla selbst auf seiner Webseite informiert. "Ein leistungsstarker Bordcomputer verarbeitet diese Eingabesignale in Millisekunden, um Ihre Fahrten sicherer und stressfreier zu gestalten." Die Technologie des Konzerns mit Sitz im kalifornischen Palo Alto sei nach Unternehmensangaben zwar in der Lage, sich im Strassenverkehr vollkommen selbstständig zu bewegen, dennoch muss ein Fahrer während des gesamten Vorgangs auf dem Fahrersitz sitzen und jederzeit eingreifen können. Dies habe laut Tesla aber rechtliche Gründe.
Dennoch kommt es immer wieder zu Unfällen mit Tesla-Fahrzeugen, bei denen womöglich auch der Fahrassistent aktiviert gewesen sein soll.

"SENSING Elite" Honda legt bei Sicherheitstechnologie nach

Konkurrenz für Teslas "Autopilot" kommt nun aus Japan. Mit der Luxuslimousine Legend Hybrid EX führt der Autohersteller Honda seine Sicherheitstechnologie "SENSING Elite" ein. Dabei handelt es sich um eine umfangreichere Variante des Fahrassistenzsystems "SENSING", das unter anderem bereits einen Toter-Winkel-Assistenten, eine adaptive Geschwindigkeitsregelung sowie einen Spurhalteassistenten umfasst. Mit SENSING Elite will der Tokioter Autobauer diese Technologie um weitere Funktionen erweitern, wie aus einer Pressemitteilung zu entnehmen ist.

Fahrer muss Lenkrad nicht berühren

Dazu zählt etwa die "Hands-off"-Funktion, die es dem Fahrer ermöglichen soll, einige Fahrbefehle zu automatisieren, auch wenn dieser seine Hände während der Ausführung nicht am Lenkrad hat. So soll das Fahrzeug etwa die Spur halten oder wechseln können, ohne dass der Fahrer das Steuer berührt. Mithilfe des Staupiloten kann das Fahrzeug ausserdem die Kontrolle über Beschleunigung, Bremsen und Lenkung übernehmen und gleichzeitig die Umgebung überwachen, wie Honda schreibt. "Das System beschleunigt, bremst und setzt das Fahren auf der vorgegebenen Spur fort, während je nach Geschwindigkeit des vorausfahrenden Fahrzeugs der ordnungsgemässe Sicherheitsabstand gewahrt wird", so das Unternehmen in der Ankündigung. "Während das System aktiv ist, kann der Fahrer über den Navigationsbildschirm fernsehen, DVDs schauen oder nach der gewünschten Zieladresse suchen."

Sicherheitsvorkehrungen getroffen

Wenn das Fahrzeug die Kontrolle wieder an den Fahrer übergeben will, wird ein Ende des "Hands-off"-Modus mittels visueller, akustischer und taktiler Hinweise angekündigt. Auch verstärkte Alarmtöne und Vibrationen am Sicherheitsgurt werden verwendet, um den Fahrer auf sein notwendiges Reagieren aufmerksam zu machen. Kommt dieser der Aufforderung jedoch mehrfach nicht nach, wird automatisch der Nothalt-Assistent aktiviert. Damit bremst das Fahrzeug ab, wechselt auf die rechte Spur oder den Seitenstreifen und kommt schliesslich zum Stehen. Mithilfe von Warnblinklicht und Hupe werden ausserdem umstehende Fahrzeuge gewarnt, damit es nicht zu einem Auffahrunfall kommt.

Weitere Funktionen werden in Forschungsprogramm entwickelt

Laut dem Online-Portal "EFAHRER" wird der Legend Hybrid EX mit der dritten Stufe autonomen Fahrens ausgeliefert, was bedeutet, dass sich der Fahrer zeitweise auch dem Verkehr abwenden darf, die Kontrolle über das Fahrzeug nach Aufforderung aber wieder übernehmen muss. Bislang wird das Modell ausserdem nur auf dem japanischen Markt verkauft, und auch nur für Leasingkunden. Nach Informationen der Webseite liess Honda auf dem diesjährigen Weltkongress für intelligente Verkehrssysteme (ITS) im Oktober durchblicken, wie die Technologie in Zukunft ausgebaut werden könnte. Im Rahmen eines Forschungsprogramms stellte Honda auf der Messe vier modifizierte Fahrzeuge der Legend-Reihe vor, die über autonome Fahrfunktionen der Stufen drei und vier verfügen, so das E-Mobilitäts-Portal.

Fahrer werden zu Passagieren

So werde der "Autobahn-Chauffeur" und der "Stau-Chauffeur", wie die im Forschungsprojekt untersuchten Assistenten betitelt werden, etwa in Stufe vier eingesetzt, die es dem Fahrer laut ADAC ermöglicht, die Führung des Fahrzeugs komplett abzugeben und die Rolle eines Passagiers einzunehmen. Auch sei ein Betrieb auf bestimmten Strecken ohne Insassen möglich. Im Vergleich zu Teslas Autopilot haften Mitfahrer auch nicht dafür, wenn es zu Verkehrsverstössen oder Schäden kommt. Damit könnte Hondas Technologie etwa erkennen, ob auf einem Autobahnabschnitt eine Baustelle beginnt und entsprechend reagieren, ohne dass der Fahrer eingreifen muss, wie auf der Webseite zu lesen ist.

Die Technologie soll den Konzern dabei unterstützen, die Sicherheit seiner Fahrzeuge zu erhöhen und menschliche Fehler zu reduzieren. Bis zum Jahr 2050 will Honda die Zahl der Verkehrstoten, die in den Fahrzeugen des Konzerns ums Leben kamen, auf null senken. Ob dies dem japanischen Autohersteller gelingt und ob Tesla seinen Fahrassistenten möglicherweise ebenfalls ausbaut, wird die Zeit zeigen.

Redaktion finanzen.ch

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Bildquelle: Ken Wolter / Shutterstock.com,IgorGolovniov / Shutterstock.com

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