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03.04.2020 22:08:44
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JPMorgan, Citigroup & Co.: Dividenden der US-Grossbanken sind (vorerst) sicher
Mit der Verschärfung der Coronavirus-Pandemie nehmen auch Dividendenkürzungen und -aussetzungen in vielen Branchen zu.
"Sie können eine Menge Schmerz, der mit einer Rezession einhergeht, aushalten, bevor wir uns um die Dividende sorgen müssen", sagt Richard Manuel, Aktienanalyst bei Columbia Threadneedle Investments. Er weist darauf hin, dass JPMorgan Chase im vergangenen Jahr eine beeindruckende Rendite von 19 Prozent auf das materiellen Eigenkapital ausgewiesen hat. Das Institut habe eine Dividendenausschüttungsquote von etwa 31 Prozent, so dass genügend Kapital übrig bleibe, um weiterhin eine Dividende zu zahlen und den Kunden Kredite zu gewähren. Aber dennoch werde eine Rezession die Banken stark belasten. "Ohne Zweifel wird das Ertragsniveau der US-Banken sinken, wenn wir eine Rezession verarbeiten müssen", sagte Manuel weiter.
Für die großen Banken sieht Manuel steigende Kreditausfälle, rückläufige Marktaktivität und sinkende Einnahmen, da die Nettozinsmargen der Banken unter starken Druck geraten, was zum Teil auf die extrem niedrigen Zinssätze zurückzuführen ist. Trotzdem können die Banken seiner Ansicht nach weiterhin Kredite vergeben und Dividenden zahlen. Mehrere CEOs der Großbanken, darunter Michael Corbat von der Citigroup, haben sich der jüngsten Zeit bei Fernsehauftritten für die weitere Zahlung einer Dividende ausgesprochen. Was den US-Banken zudem in die Hände spielt, ist, dass sie im Gegensatz zu den Wettbewerbern aus Europa die Dividende vierteljährlich ausschütten. Zumindest in der aktuellen Lage, bedeutet das für die US-Banken eine geringere finanzielle Belastung, als es eine Jahresdividende bedeuten würde.
Es gibt auch kritische Stimmen
Aber auch in den USA werden Stimmen laut, die eine Aussetzung der Dividenden fordern. "Es ist eine gute Sache, dass die Banken in dieser Krise eher eine Quelle der Stärke als eine Quelle der Verwundbarkeit sind", sagte Daniel Tarullo, ein ehemaliges Mitglied des Vorstands (Board of Governors) der Federal Reserve, am Donnerstag im Fernsehsender CNBC. "Aber es besteht hier eine enorme Unsicherheit darüber, wie tiefgreifend und lang eine schwere Rezession bestenfalls sein wird. Und an diesem Punkt wäre die klassische Spielanleitung, dass die Banken mit ihrem Kapital sparsam umgehen sollten", so Tarullo. Ein wichtiger Pluspunkt der großen US-Banken ist heute eine viel solidere Kapitalposition im Vergleich zu der, die sie in der Finanzkrise 2008 und 2009 hatten. Die Großbanken haben ihr Kapital seit der ersten Runde der Stresstests im Jahr 2009 erheblich aufgestockt, wie der Vorstand der US-Notenbank Anfang März bekannt gab. Das Kapital dient als Puffer, wenn die Kreditverluste zunehmen.
In der Veröffentlichung wird darauf hingewiesen, dass die Eigenkapitalquote der Banken während der umfassenden Kapitalanalyse und Überprüfung (Comprehensive Capital Analysis and Review - CCAR) 2019 bei 12,2 Prozent lag gegenüber 4,9 Prozent im ersten Quartal 2009. Das Gesamtkapital der Großbanken hat sich seitdem auf über 1 Billion Dollar mehr als verdoppelt. Acht der größten US-Banken kündigten im vergangenen Monat an, dass sie die Aktienrückkäufe aussetzen werden, um die Kreditvergabe in der angeschlagenen Wirtschaft aufrechtzuerhalten. Diese Banken sind JPMorgan, Bank of America, Citigroup, Wells Fargo, Goldman Sachs, Morgan Stanley, State Street und Bank of New York Mellon.
Nach Aussage von Manuel von Columbia Threadneedle Investments halten die Banken auch deshalb an ihren Dividenden fest, um attraktiv für Investoren zu bleiben. Die Dividendenrendite der JPMorgan-Aktie lag zuletzt bei 4,2 Prozent, die der Bank of America bei 3,6 Prozent, die von Goldman Sachs bei 3,5 Prozent und die von Wells Fargo bei 7,7 Prozent.
Von Lawrence C. Strauss
NEW YORK (Dow Jones)
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